Erste Bank Open: Der „Riese“ war zu groß – Jürgen Melzer scheitert im Achtelfinale an Ivo Karlovic

Der „Riese“ war einfach zu groß! Jürgen Melzer musste sich am Mittwoch im Achtelfinale der mit 593.705 Euro dotierten Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle dem kroatischen „Kanonenaufschläger“ Ivo Karlovic in 1:38 Stunden mit 4:6, 6:7 (1/7) geschlagen geben. Das Match verlief so, wie es der Österreicher erwartet hatte. Der 35-jährige Karlovic dominierte mit seinem mächtigen Service und knallte Jürgen Melzer nicht weniger als 21 Asse ins Feld. Und die drei Breakchancen, die sich der Lokalmatador im gesamten Match erarbeitete (darunter einen Satzball bei 5:4 im zweiten Durchgang), entschärfte der 2,11 m große Hüne mit aktueller Weltranglisten-Position 30 ebenfalls mit seinem knallharten Aufschlag.
„Ich habe nicht das Gefühl, dass ich heute ein Tennismatch gespielt habe. Man muss ihm aber zugestehen, dass er ausgezeichnet volliert hat. Im zweiten Satz war ich bei einigen seiner Aufschlaggames dran, aber diese Situationen hat er dann immer sehr gut zu Ende gespielt“, meinte Jürgen Melzer, der beim Stand von 2:2 im ersten Satz für eine Schecksekunde sorgte, als er sich plötzlich an die Brust griff und danach das Match für einige Minuten unterbrach. „Es ist mir nicht zum ersten Mal passiert, dass ich einen doppelten Herzschlag bekommen habe, in diesem Fall ausgelöst von einem schlechten Overrule“, erklärte der 33-Jährige sein plötzliches Herzrasen. „Ein- bis zweimal im Jahr kommt das bei mir vor. Ich weiß aber genau, was ich dagegen tun muss. Ich habe das von meinem Papa geerbt, aber wir leben beide noch, also ist alles gut“, gab Melzer mit einem Augenzwinkern Entwarnung.
Unmittelbar nach Wiederaufnahme der Partie kassierte der Niederösterreicher das Break zum 2:3. Die Unterbrechung wollte er dafür aber nicht verantwortlich machen: „Ich habe in diesem Game zwei dumme Fehler gemacht. So ein Match zu spielen, in dem du überhaupt keinen Rhythmus bekommst, macht keinen Spaß – auch deshalb nicht, weil der Funke nicht auf das Publikum überspringen kann“, ergänzte der Weltranglisten-123., der in den kommenden beiden Wochen noch die ATP-Turniere in Valencia und Paris bestreitet, ehe er die Saison wahrscheinlich mit dem Challenger in Bratislava ausklingen lässt. „Den Challenger in Helsinki spiele ich nur dann, wenn ich noch Punkte brauche“, so Melzer, für den es in den nächsten Wochen noch um einen Platz im Hauptfeld der Australian Open im kommenden Jänner in Melbourne geht. In der Saison 2015 will sich der zweifache Wien-Sieger (2009, 2010) vermehrt auf das Einzel konzentrieren und nur noch sporadisch Doppel spielen.
Medieninfo Erste Bank Open
15.10.2014