Vienna Capitals, Red Bull Salzburg

© Sportreport

Am Freitag stand im Eissportzentrum Kagran das zweite Finalspiel in der Serie Vienna Capitals vs. Red Bull Salzburg auf dem Programm. Die Gäste feiern dabei einen 4:5 (2:1, 1:4, 1:0)-Auswärtssieg und führen in der Serie nun mit 0:2.

Drei Tore im ersten Drittel
Das Klischee wonach in den Playoffs zunächst defensiver gespielt wird, widerlegten beide Teams eindrucksvoll. Mit hohem Tempo und vielen Abschlüssen ihrer Offensivaktionen sorgten die Mannschaften für ein tolles Spiel. Red Bull Salzburg hatte von den Spielanteilen und den Möglichkeiten marginale Vorteile. Für den ersten Treffer des Spiels sollte die erste Überzahlsituation sorgen. Red Bull Salzburg-Kapitän Trattnig fährt bei einer Offensivaktion Vienna Capitals-Goalie Zaba über den Haufen. Im folgenden Powerplay bedient Rotter Magowan. Sein Schuss kann Gäste-Goalie Gracnar nicht kontrolliert abwehren, Sylvester steht goldrichtig und staubt zum 1:0 ab (7.). Ein Treffer der das Eissportzentrum Kagran in ein Tollhaus verwandelte.

Nach den Gegentreffer erhöhte Red Bull Salzburg die Schlagzahl. Die Gäste übernahmen das Kommando und drängten die Vienna Capitals in die eigene Zone. Mit Glück, Geschick und einem blendend aufgelegten Goalie Zaba überstanden die Gastgeber diese heikle Phase.

Just in die stärkste Phase der Gäste gelingt den Vienna Capitals der zweite Treffer. Tief in der Zone der Gäste liegt die Scheibe plötzlich ideal frei für MacArthur. Der zieht mit der Rückhand ab und trifft zum 2:0 (14.).

Nach dem ersten Powerplay gelingt in der Folge Red Bull Salzburg der verdiente Anschlusstreffer. Hughes (18.) zum 2:1-Zwischenstand nach 20 Minuten.

Red Bull Salzburg dreht Spiel im zweiten Drittel
Zunächst sah alles nach einer Fortsetzung des ersten Drittels aus. Red Bull Salzburg war im Offensivspiel die effektivere Mannschaft, während die Vienna Capitals auf Konterangriffe und Fehler der Gäste lauerten. Ein solcher führte in der 22. Minute zum 3:1. Die Verteidigung der Bullen vergisst im Slot Watkins. Magowan sieht das und bedient den Center. Die Direktabnahme wird von Goalie Gracnar entschärft, gegen den Abpraller hat er jedoch keine Chance. Die Freude über die erneute zwei-Tore-Führung dauerte für die Vienna Capitals aber nur 30 Sekunden.

Ein Schuss von Heinrich wird von Walter im Slot noch leicht abgefälscht. So wird die Scheibe zum Flatterpuck und zischt zum 3:2 in die Maschen. Fünf Minuten später gelingt den Gästen der Ausgleichstreffer. Ein Querpass von Hughes wird zur Bogenlampe, Sterling steht goldrichtig und staubt zum 3:3 ab.

Knapp eine Minute später der Aufreger des Spiels. Kristler begeht einen Cross-Check an MacArthur. Der Stürmer der Vienna Capitals blieb benommen am Eis liegen und musste das Spiel vorzeitig beenden. Für den Stürmer von Red Bull Salzburg gab es eine Spieldauerstrafe.

Im folgenden Überzahlspiel hatten die Vienna Capitals Pech. Ein Schuss von Carson ging an die Stange (33.) Auf der Gegenseite zeigte sich Red Bull Salzburg, wie so häufig an diesen Abend, von der effektiven Seite. Die Bullen fuhren einen Konterangriff, Sterling legt die Scheibe quer zu Duncan, der aus kurzer Distanz zum 3:4 einschiebt. Die Gäste hatten im zweiten Abschnitt ihr Pulver noch nicht verschossen. In ihrem zweiten Powerplay gelang Red Bull Salzburg der fünfte Treffer. Ein Schuss von Heinrich zischt unhaltbar zum 3:5 in die Maschen. Mit diesen Spielstand ging es auch in die zweite Drittelpause.

Anschlusstreffer sorgt für spannende Schlussphase
Zwischen den beiden Perioden gab es die nächste Hiobsbotschaft für die Vienna Capitals. MacArthur musste aufgrund einer „Oberkörperverletzung“ ins Krankenhaus gebracht werden. Das vorzeitige Saisonende für den Stürmer der Wiener steht im Raum.

Auf dem Eis versuchten die Vienna Capitals, den Rückstand zu verringern. Trotz aller Bemühungen gelang es den Gastgebern selten gefährlich vor das Tor der Gäste zu kommen. Auf der Gegenseite verwalteten die Gäste den zwei-Tore-Vorsprung geschickt. In ihren Offensivbemühungen waren die Bullen dem sechsten Treffer deutlich spürbar näher.

Rund siebeneinhalb Minuten vor dem Ende fanden die Vienna Capitals über eineinhalb Minuten eine doppelte Überzahlsituation vor. 16 Sekunden vor dem Ablauf der ersten Strafe gelang den Gastgebern der Anschlusstreffer. Ferland traf aus kurzer Distanz zum 4:5 (54.). Es war der Startschuss zu einer äußerst intensiven Schlussphase. Die Vienna Capitals setzten alles auf eine Karte und spielten intensives, offensives Eishockey.

Nun verlegte sich Red Bull Salzburg auf Konterangriffe. In dieser Phase war nun auch das Publikum wieder der erhoffte Faktor für die Vienna Capitals. In der 57. Minute hatten die Vienna Capitals erneut Pech mit dem Alu. Foucault hämmerte die Scheibe an die Stange. 39 Sekunden vor dem Ende riskierten die Gastgeber alles. Trainer Boni beorderte Goalie Zaba für einen weiteren Feldspieler vom Eis, doch der erhoffte Erfolg sollte sich nicht einstellen.

Red Bull Salzburg gewinnt am Ende Spiel 2 bei den Vienna Capitals mit 5:4. Aufgrund des zweiten Drittels fällt dieser Erfolg nicht unverdient aus. Das zweite Finale wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Nachspiel vor EBEL-DOPS finden.

Vienna Capitals vs. Red Bull Salzburg 4:5 (2:1, 1:4, 1:0)
Eissportzentrum Kagran, 7.050 Zuschauer (ausverkauft) SR Pikragic/Warschaw

Tore: Sylvester (7./PP), MacArthur (14.), Watkins (22.), Ferland (54.) bzw. Hughes (18.),, Heinrich (23., 37./PP), Sterling (28.), Duncan (34.)

Strafminuten: 10 + Disziplinar Peter bzw. 19 + Spieldauer Kristler

10.04.2015