ABL - Traiskirchen Lions deklassiert Gmunden - BC Vienna mit Super-Finish

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Die Traiskirchen Lions landen zum Abschluss der 14. Runde in der Basketball Bundesliga einen Kantersieg: Die Niederösterreicher deklassieren beim Comeback von Headcoach Vladimir Lucic die Swans Gmunden mit 85:57. Im Parallelspiel zog sich der BC Vienna mit einem 98:92 gegen EC-Starter bulls Kapfenberg souverän aus der Affäre. Traiskirchen rückt damit auf den vierten Tabellenplatz vor, Wien liegt punktegleich auf Rang fünf.

Die Traiskirchen Lions ließen den Swans Gmunden nicht den Funken einer Chance: Schon in der ersten Halbzeit bewegte Traiskirchen den Ball perfekt (8 Assists) – und entfernte sich zusehends von den Gästen. Denen unterliefen in den ersten 20 Minuten 16 Turnover, einzig Tilo Klette konnte Inside halbwegs dagegenhalten.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit machte Traiskirchen früh den Sack zu: Mit einem 8:0-Run ging Traiskirchen auf 45:28 weg, nach 24 Spielminuten betrug der Vorteil erstmals 20 Punkte (52:32). Die Lions ließen nicht locker, dominierten weiterhin – und hatten leichtes Spiel. Gmunden war gebrochen, agierte ohne Nachdruck. Traiskirchen blieb aggressiv, entschied das dritte Viertel mit 28:15 zu deren Gunsten und ging an diesem Abend als verdienter Sieger mit 85:57 vom Feld.

Top bei den Lions war einmal mehr Fabricio Vay: 27 Punkte standen zu Buche, 9 Rebounds klaubte der Italo-Argentinier und überzeugte auch mit 3 Blocks. Stark auch Kapitän Benedikt Güttl, der von der Bank kommend 13 Punkte beisteuerte, bei 83% aus dem Feld (5/6). Auf Seiten der Swans konnte einzig Chris McLaughlin ein wenig überzeugen (13 Punkte, 11 Rebounds und 1 Turnover).

Im Parallelspiel blieb ebenfalls das Heimteam erfolgreich: Der BC Vienna fügte den bulls Kapfenberg deren nunmehr sechste Auswärtsniederlage in Serie zu. Ohne Ermin Jazvin, der krankheitsbedingt fehlte, landen die Wiener den siebenten Saisonsieg und rücken in der Tabelle auf den fünften Platz vor.

Wien überragte vor allem offensiv, traf 57% aus dem Feld – vor allem Predrag Miletic (75% bei 20 Punkten) und Jason Detrick (57% bei 23 Punkten) hatten deren Visier perfekt eingestellt. Bei Kapfenberg hielt in der ersten Halbzeit einzig Joey Shaw dagegen, der im ersten Durchgang 22 seiner dann insgesamt 26 Punkte machte. Dies schien dann auch der Schlüssel zum Sieg – und eben Stjepan Stazic: Der Routinier hielt sich 30 Minuten lang zurück, ehe er im Schlussviertel mit 10 Punkten für die Wende sorgte. Mit einem 14:2-Run der Wiener begann das Schlussviertel, bald mit bis zu 12 Punkten voraus (85:73) war das Spiel auch entschieden und Wien landete einen 98:92-Sieg.

Die Ergebnisse der 14. Runde im Überblick:
WBC Wels – UBSC Graz
74:97 (20:24, 42:44, 61:70)
Klosterneuburg Dukes – Gunners Oberwart
79:72 (18:20, 35:30, 57:48)
Fürstenfeld Panthers – Güssing Knights
82:84 (22:22, 44:40, 60:63)
BC Vienna – bulls Kapfenberg
98:92 (25:25, 47:51, 71:71)
Traiskirchen Lions – Swans Gmunden
85:57 (17:16, 37:26, 65:41)

Die Spiele der 14. Runde im Detail:
BC Vienna bulls Kapfenberg
98:92 (25:25, 47:51, 71:71)
Das Spiel beginnt sehr schnell. Beide Teams treffen sehr gut und der BC kann sich mit 3 Punkten absetzen. Stjepan Stazic kassiert schnell 2 Fouls, muss durch Blazevic ersetzt werden. Der BC spielt in dieser Phase konsequenter und effektiver. Vor allem das Zusammenspiel zwischen Vujosevic und Fairell funktioniert perfekt. Bei den Bulls erwischt es schnell Filip Krämer mit 2 Fouls, dafür springt Joey Shaw in die Bresche und trifft 2 Dreier und bringt die Bulls wieder heran. Joey Shaw und Milan Stegnajic prägen das Spiel der Bulls im ersten Viertel.

Die Bulls erwischen den besseren Start ins zweite Viertel und es ist wiederum Joey Shaw der nicht von den Wiener nicht gehalten werden kann. Die Bulls können die Führung ausbauen und Krämer bekommt schnell sein 3. Foul. Nach 15 Minuten hält Shaw bereits bei 22 Punkten. Der BC kann einen kleinen Run nutzen und den Rückstand wieder verkleinern. Szene des Spiels bis dorthin ist zweifelsohne ein Monsterblock von Jason Detrick gegen Joey Shaw. Dann ist es Vujosevic, der die Wiener alleine auf 2 Punkte zurückbringt und in dieser Phase von den Bulls nicht verteidigt werden kann.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit geht das Spiel hin und her und die Fans bekommen High Speed Basketball zu sehen. Mit zwei schnellen Aktionen bekommen die Bulls das Spiel wieder in den Griff und können nach einer sehr starken Phase der Wiener den Vorsprung wieder auf 4 Punkte ausbauen. Mit einem starken Schlussfinish kann der BC dank Jason Detrick ausgleichen.

Zu Beginn des 4. Viertels drehen die Hallmänner auf und gehen schnell mit 4 Punkten in Führung. Nach 2 Minuten gehen die Wiener mit 8 Punkten in Führung und erarbeiten sich damit die höchste Führung im Spiel. Zur Mitte des Highscoring-Games führt der BC bereits mit 12 Punkten. Zu diesem Zeitpunkt wirken die Bulls ein wenig ratlos und Coach Schrittwieser braucht bereits alle seine Timeouts. 2:30 vor dem Ende führt der BC Vienna mit 94:81. Zum Schluss kann der BC den Sack zu machen und gewinnt verdient gegen die Kapfenberg Bulls.

Stimmen zum Spiel:
Zoran Kostic, Headcoach von Vienna: „Verdienter Sieg.“

Ersin Sancak, Assistent-Coach von Vienna: „Endlich hat unsere Offensive geklappt. An der Defensive müssen wir noch arbeiten.“

Michael Schrittwieser, Headcoach der Bulls: „Bei so einer katastrophalen Defensive kann man sich nichts anderes als eine Niederlage erwarten.“

John Griffin, Associate-Headcoach der Bulls: „Die bessere Mannschaft hat gewonnen.“

Beste Werfer: Detrick 23, Fairell 21, Miletic 20 bzw. Shaw 26, Stegnjaic 16, Holton 15;

Traiskirchen Lions Swans Gmunden
85:57 (17:16, 37:26, 65:41)
Die Lions beginnen beim Comeback von Head Coach Vladimir Lucic mit Danek, Aryee, Trmal, Vay und Tarolis. Bei den Swans starten Friedrich, Manley, Jarvis, Klette und McLaughlin. Für die ersten vier Punkte sorgt Tarolis, Manley und Klette können bald ausgleichen. Dann sind aber die Lions das spielbestimmende Team. Aus einer starken Defense heraus, kommen die Traiskirchner immer wieder vorne zu leichten Punkten. Doch nach fünf Minuten reißt der Faden. Gmunden verteidigt jetzt auch besser und geht mit 16:14 in Führung. Ein Güttl-Dreier stellt aber das 17:16 zur ersten Viertelpause her.

Im zweiten Abschnitt bestimmen dann wieder die Lions das Spiel. Weil aber so gut wie gar nichts fällt, können sie noch keinen wirklich Vorteil aus ihrer löwenstarken Defense ziehen. Die Heimischen liegen zwar immer um mindestens vier Punkte in Front, absetzen können sie sich aber erst in den letzten beiden Minuten vor der Pause. Jetzt können immer wieder Fastbreaks erfolgreich abgeschlossen werden. Gmunden begeht einen Turnover nach dem Anderen, zur Pause halten sie bereits bei 16 Ballverlusten. Traiskirchen zieht auf 37:26 davon.

Was die Lions nach dem Seitenwechsel auf das Parkett zaubern, ist wirklich schön anzusehen. Gegen deren unglaublich intensive Defense sind die Gmundner auf komplett verlorenen Posten. Nach fünf Minuten in der zweiten Halbzeit führt Traiskirchen bereits 52:32. McLaughlin sorgt per And-One noch einmal für Hoffnung bei den Gästen, doch in der Schlussphase des dritten Abschnitts macht der wieder einmal überragende Vay mit zwei Dreiern schon früh den Deckel drauf. Vor dem Schlussviertel steht es 65:41.

Es folgt ein Schaulaufen der Niederösterreicher. Während sich Gmunden komplett aufgegeben hat, zeigen bei den LIONS jetzt auch die Bankspieler auf. Die Führung wächst bis auf 35 Punkte an, Traiskirchen wird schon jetzt mit Standing-Ovations gefeiert. Schlussendlich gewinnen de Lions mit 85:57 gegen die Swans und revanchieren sich damit für die Overtime-Niederlage im Hinspiel.

Stimmen zum Spiel:
Johannes Wiesmann, Pressesprecher der Lions: „Das war heute eine defensive Machtdemonstration. Wir wollten Revanche für die unnötige Niederlage am Traunsee und die ist uns mehr als nur geglückt.“

Vladimir Lucic, Headcoach der Lions: „Dieser Sieg gehört Franz. Er hat uns in den letzten Tagen in der Spielvorbereitung geholfen. Gute Besserung!“

Benedikt Danek, Spieler der Lions: „Die Defense war ausschlaggebend, wir haben noch immer nicht perfekt gespielt aber viel richtig gemacht. Wir haben in der Defense gut gearbeitet, das Pick-And-Roll gut verteidigt und das hat uns geholfen.“

Tilo Klette, Spieler der Swans: „Bis auf das erste Viertel können wir das gesamte Spiel wegwerfen. Wir haben heute keine Spannung gezeigt, nie als Team agiert und die Bälle viel zu leichtfertig weggeschmissen. So ist es eben schwer ein Spiel zu gewinnen.“

Bernd Wimmer, Headcoach der Swans: „Eine sehr herbe Niederlage in Traiskirchen, leider.“

Beste Werfer: Vay 27, Trmal 17, Güttl 13 bzw. McLaughlin 13, Ray, Klette je 12, Farmer 9;

Presseinfo der ADMIRAL Basketball Bundesliga/ABL/ÖBL/red.

30.11.2015