Auswärtsteams wollen ABL-Sieg im zweiten Spiel „stehlen“

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„Alles in der Reihe“ heißt es nach den ersten Viertelfinalspielen in den Snickers®- Playoffs der Basketball Bundesliga – denn die besser gesetzten Teams setzten sich vor heimischem Publikum durch. Während Oberwart, Wels und Wien durchwegs souveräne Erfolge einfuhren, benötigte es in Traiskirchen eine Energieleistung im vierten Viertel und eine Verlängerung um das Heimrecht nicht vorzeitig abzugeben. Die Auswärtsteams, die sich allesamt das Ziel gesetzt haben eines der ersten beiden Spiele in der Ferne zu gewinnen, müssen nun am Donnerstag „zuschlagen“ um den Heimvorteil zu erobern.

Die Fürstenfeld Panthers wollen endlich wieder einen Viertelfinal Sieg verbuchen. In den letzten acht Anläufen (Saisonenübergreifend) konnten sie kein Playoffspiel mehr für sich entscheiden. Der letzte Teil-Erfolg gelang im Viertelfinale 2012 gegen Klosterneuburg, aber auch damals reichte ist nicht für den Aufstieg ins Halbfinale. Dort standen sie das letzte Mal 2011, wo sie nur haarscharf an den Swans scheiterten. Doch das ist schon lange vergessen – der Fokus liegt in der Gegenwart. Hier gilt es vor allem die Performance unter dem Korb zu verbessern. Lediglich fünf Zweipunktewürfe fanden über die gesamte Spielzeit im ersten Viertelfinale ihr Ziel, so wenig wie noch bei keiner Mannschaft in dieser Saison. Da konnte die Panthers auch der gute Wert von 14 getroffenen Dreiern nicht retten. In den Snickers®-Playoffs muss man auch dorthin, wo es weh tut – in die Zone. Das gelang dem BC Vienna in der ersten Begegnung hervorragend. Während den Panthers nur 10 Inside-Punkte gelangen, scorten die Hallmänner die Hälfte ihrer Zähler (50 Punkte) „in the paint“. Vor allem Jonathan Fairell muss von Gary Ware und Co. besser kontrolliert werden, wollen die Panthers am Donnerstag den Ausgleich schaffen. Dem US Amerikaner unterlief bei zehn Versuchen unter dem Korb nur ein einziger Fehlwurf. Auch wenn die Steirer zu den besten Scharfschützen der Liga zählen (35 % Saisonschnitt), ohne einer soliden Inside-Arbeit wird es schwer eine Serie zu gewinnen.

Den Klosterneuburg Dukes fehlte deutlich weniger zum Auswärtserfolg gegen die Traiskirchen Lions. Doch die Ausgangssituation ist dieselbe: Die erste Chance sich das Heimrecht im Viertelfinale zu erobern wurde vergeben – am Donnerstag folgt der nächste Versuch. Doch die Niederlage könnte auch ein gutes Omen für die Herzöge sein: das letzte Mal als sie mit einer Niederlage in die Postseason starteten (2012 gegen Fürstenfeld) setzten sie sich am Ende mit 3:2 durch. In den letzten beiden Jahren starteten sie jeweils mit Siegen in die Playoffs, scheiterten allerdings am Ende der Serie. In der aktuellen Serie hatten beide Teams im ersten Spiel jeweils eine Schwächephase, die es in den folge Spielen zu vermeiden gilt. Während sich die Löwen im dritten Viertel einen 14 Punkte-Rückstand „aufrissen“, mussten die Dukes in der verbleibenden Spielzeit einen 21:7 Lauf der Löwen hinnehmen. Das Spiel wurde auf beiden Seiten von den Pointguards dominiert, Benni Danek und Christopher Lowe verbuchten in Summe 55 Punkte. Danek machte aus der Not, dass mit Florian Trmal ihr zweitbester Scorer fehlte, kurzerhand eine Tugend und nahm selbst das Heft in die Hand. Auch für das zweite Spiel ist Trmal wegen einer Rückenverletzung weiterhin fraglich. Bleibt abzuwarten ob die Scorerrolle wieder kompensiert werden kann. Das Fehlen von Christoph Greimeister nicht kompensieren konnte das Inside-Duo Jozo Rados und Jason Chappel, die zusammen auf lediglich 13 Punkte kamen. Hier muss unter dem Korb ein Schäufelchen zugelegt werden, um den Heimvorteil der Lions zu „stehlen.“

Dass die Swans Gmunden durchaus ein Wörtchen um den Semifinaleinzug mitreden können zeigte die erste Halbzeit im ersten Viertelfinale gegen die Gunners Oberwart. Defensiv boten die Schwäne eine sehr ansprechende Leistung und es gelang ihnen Gunners Top-Scorer Quincy Diggs weitgehend zu entschärfen. Um die Serie allerdings auszugleichen, muss auch in der Offensive die Konzentration auf einem hohen Level gehalten werden. Durch viele vergebene vermeintlich leichte Chancen und zahlreiche Turnover, brachten sich die Traunstädter selbst um die Früchte ihrer guten Defensivarbeit. Die Gunners mussten mit einer sieben Mann-Rotation in die Snickers- Playoffs starten, während die Swans mit einer komfortablen 9-Mann Rotation spielen konnten. Gerade in der Postseason kann eine zu kurze Bank schnell zum Verhängnis werden. Doch zumindest Maximilian Schuecker und Jakob Szkutta könnten bereits ab dem zweiten Spiel wieder für wichtige Entlastung sorgen.

Den bulls Kapfenberg wurde vor dem Start der Snickers-Playoffs eine Rolle als eine Art „Geheimfavorit“ zugesprochen. Erst einmal in der 30-jährigen Geschichte der KO-Runden in der Basketball Bundesliga gelang es dem Siebenten ins Halbfinale einzuziehen – noch nie konnte von dieser Position aus der Meisterpokal gestemmt werden. Im ersten Viertelfinale ließen sich der WBC Wels allerdings durch den Geheimfavoriten nicht aus der Ruhe bringen und setzten ihren Run fort. Seit mittlerweile sieben Spielen sind die Messestädter ungeschlagen und gerade zum richtigen Zeitpunkt bei ihrer Höchstform angelangt. Die Welser zeichnet vor allem die Unberechenbarkeit in der Offensive aus. Alleine in den letzten vier Spielen warf sich immer ein anderer WBC-Spieler zum Topscorer. Für die bulls ist es somit unmöglich den einen „Go-to-guy“ aus dem Spiel zu nehmen, da vier bis fünf Spieler in diese Rolle schlüpfen können. Oft kann es auch gefährlich, zu viele „Go-to-guys“ in einem Team zu haben, doch diese Problematik stellt sich beim WBC augenblicklich nicht, stellen sich doch alle Spieler klar in den Dienst der Mannschaft. Bei den bulls war es vor allem der Routinier Shawn Ray, der im ersten Spiel die Niederlage abzuwenden versuchte. Er kann gemeinsam mit Joey Shaw sicherlich am Ende den Unterschied ausmachen. Ob dies bereits im zweiten Viertelfinale gelingt kann live im TV ab 19.15 (Tipp Off 19.30) verfolgt werden.

Paarungen der Viertelfinalspiele im Überblick:
BC Vienna #4 – Fürstenfeld Panthers #5

Donnerstag 19.00 Uhr im Dome
Stand in der “best-of-five”-Serie: 1:0

Traiskirchen Lions #3 – Klosterneuburg Dukes #6
Donnerstag 19.30 Uhr im Lions Dome Traiskirchen

Stand in der “best-of-five”-Serie: 1:0

Gunners Oberwart #1 – Swans Gmunden #8
Donnerstag 19.30 Uhr in der SPH Oberwart

Stand in der “best-of-five”-Serie: 1:0

WBC Wels #2 – bulls Kapfenberg #7
Donnerstag 19.30 Uhr in der Raiffeisenarena

live im TV
Stand in der “best-of-five”-Serie: 1:0

Die Paarungen der Viertelfinalspiele im Detail:

BC Vienna #4 Fürstenfeld Panthers #5
Donnerstag 19.00 Uhr im Dome
Stand in der “best-of-five”-Serie: 1:0
Stimmen zum anstehenden Spiel:
Petar Stazic Strbac, General Manager des BCV: „Wir müssen genau so wie in Spiel 1 unser Blut und unser Herz am Feld lassen! Nur so werden wir am Donnerstag gewinnen!“

Radomir Mijanovic, Headcoach der Panthers: „Wir haben das erste Spiel genau analysiert und wir haben gesehen, dass wir in einigen Dingen stärker sein müssen.“

Karl Sommer, Präsident der Panthers: „Um im zweiten Spiel in Wien eine bessere Figur zu machen, müssen wir unter dem Korb stärker auftreten. Mit nur 5 Treffern aus dem 2er Bereich und einer Wurfquote aus dem Bereich von unter 30% werden, können wir nicht bestehen.“

Stand in der „ best -of-five“ -Serie: 1:0
Erstes Viertelfinale: 101:79 BCV

Traiskirchen Lions #3 Klosterneuburg Dukes #6
Donnerstag 19.30 Uhr im Lions Dome Traiskirchen
Stand in der “best-of-five”-Serie: 1:0
Stimmen zum anstehenden Spiel:
Johannes Wiesmann, Pressesprecher der Lions: „Der erste Schritt ist gemacht, nicht mehr aber auch nicht weniger. Die Mannschaft hat am Sonntag gezeigt, dass sie das Herz hat, um jedes Spiel zu gewinnen, auch wenn die Leistung nicht berauschend ist. Wir werden am Donnerstag offensiv aber eine konzentriertere Performance abliefern müssen, um den Heimvorteil weiter verteidigen zu können.“

Werner Sallomon, Headcoach der Dukes: „Das erste Spiel am Sonntag ist für uns ein bisschen unglücklich verlaufen, denn wir waren über weite Strecken voran, haben es aber verabsäumt, den Sack zuzumachen. Man muss anerkennen, dass Traiskirchen in den entscheidenden Phasen die richtigen Entscheidungen getroffen hat. Das Ziel für Donnerstag bleibt gleich, wir wollen den Lions ein Spiel stehlen und mit 1:1 nach Klosterneuburg kommen.“

Personelles:
Lions: Florian Trmal kämpft nach einem Schlag auf den Rücken im Spiel gegen Wien weiterhin mit Rückenproblemen und ist daher auch in Spiel #2 fraglich.
Dukes: Christoph Greimeister fällt weiterhin verletzt aus

Stand i n der „ be st -of-five“ -Serie: 1:0
Erstes Viertefinale: 81:79 n.V. Lions

Gunners Oberwart #1 Swans Gmunden #8
Donnerstag 19.30 Uhr in der SPH Oberwart
Stand in der “best-of-five”-Serie: 1:0
Stimmen zum anstehenden Spiel:
Chris Chougaz, Headcoach der Gunners: „Ich gehe davon aus, dass Gmunden wieder sehr stark spielen wird. Wir müssen eine solche Leistung bringen, wie wir es im ersten Spiel nach der Pause gemacht haben. Ich vertraue meinem Team und wir hoffen, dass uns die Fans wieder unterstützen.“

Andreas Leitner, Manager der Gunners: „Wie stark die Swans sind hat man am Sonntag gesehen. Daher werden auch wir uns noch steigern müssen. Vor allem die Defensive muss deutlich mehr arbeiten.“

Harald Stelzer, Manager der Swans: „Wir müssen unsere Turnovers verringern und die leichten Punkte unter dem Korb machen, dann haben wir durchaus Chancen.“

Personelles:
Gunners: weiterhin Benjamin Blazevic wegen Knieverletzung (Kreuzband) und Jason Johnson (Schulter)

Stand in der „best -of-five“ -Serie: 1:0
Erstes Viertelfinale: 61:53 Gunners

WBC Wels #2 bulls Kapfenberg #7
Donnerstag 19.30 Uhr in der Raiffeisenarena
live im TV
Stand in der “best-of-five”-Serie: 1:0
Stimmen zum anstehenden Spiel:
Davor Lamesic, Spieler vom WBC: „Mit Kampfgeist und unseren Fans im Rücken können wir auf 2:0 stellen.“

Mike Coffin, Headcoach des WBC: „Wir führen 1:0. Das ist sehr gut. Aber ausruhen können wir uns nicht. Kapfenberg wird alles versuchen am Donnerstag zu gewinnen. Wir aber auch.“

Felix Jambor, Assistant-Coach der bulls: „Unser Ziel ist es noch immer EIN Auswärtsspiel zu gewinnen. Darauf liegt der Fokus.“

Stand in der „best -of-five“ -Serie: 1:0
Erstes Viertelfinale: 84:74 WBC

Presseinfo ABL/ÖBL/Admiral Basketball Bundesliga/red.

27.04.2016