Fußball, Bundesliga, tipico Bundesliga, Foda, Franco Foda, Sturm Graz, SKN St. Pölten, Sturm Graz vs. SKN St. Pölten

© Sportreport

Sturm Graz verliert gegen SKN St. Pölten zum ersten Mal in dieser Saison vor heimischem Publikum mit 1:2. Die Niederösterreicher können die Elf von Franco Foda nach dem Sieg im ÖFB Cup nun erneut bezwingen. Der Trainer von Sturm Graz war nach dem Spiel aber auch verärgert über die Leistung von Schiedsrichter Christopher Jäger.

Philipp Zulechner (SK Sturm Graz):

…über das Spiel: „Wir haben die erste Hälfte wieder verschlafen, wie schon in den letzten Wochen. In der zweiten Hälfte kann man nicht immer das Spiel drehen. Wir können uns von der Niederlage jetzt wieder nichts kaufen und jetzt wird es langsam wieder Zeit, dass wir gewinnen. Ich denke aber, dass es keine Krise ist, wir zeigen in der zweiten Hälfte oft genug, dass wir gut spielen können, im Endeffekt reicht es halt im Moment nicht.“

Franco Foda (Trainer SK Sturm Graz):

…über das Spiel: „Wir hatten 1:0 geführt, hatten alles in der Hand nachzulegen, aber dann haben wir absolut die Kontrolle verloren, haben nicht gut gespielt und waren viel zu passiv, zu lethargisch. So sind wir dann auch in Rückstand geraten. Wir hätten zwar einen klaren Elfmeter bekommen müssen, den der Schiedsrichter leider nicht gegeben hat. Wir waren nicht gut, aber der Schiedsrichter war extrem schlecht. Dass so etwas mal kommen würde, war zu erwarten, aber mich hat einfach nur genervt, wie wir die 25 Minuten vor der Halbzeit gespielt haben. Danach haben wir alles versucht, aber dann hatten wir wenig Spielkultur und haben es mit Gewalt versucht. Man kann immer ein Spiel verlieren, aber es geht um die Art und Weise, wie man sich präsentiert.“

…über die Leistung der Mannschaft: „Es war extrem laut in der Halbzeit, so darf man sich nicht präsentieren, wenn man 1:0 führt, das war Sturm unwürdig, aber nicht nur von den Spielern, sondern auch vom Trainer. Ich habe die Mannschaft eingestellt, vorbereitet und bin verantwortlich für die Spieler. Das war heute nicht gut.“

…über die Schiedsrichterleistung: „Wir sind verantwortlich für die Niederlage, nicht der Schiedsrichter. Aber der Schiedsrichter war einfach nicht gut und wenn man dann sieht, wie er sich im Kabinengang verhält, welche Sprüche man sich da anhören muss, dann muss man sich schon fragen, wo das noch hinführen soll. Ich habe schon das Gefühl, wenn man sich kritisch gegenüber den Schiedsrichtern äußert, dass sie dann gerade wie heute auch wieder einen klaren Elfmeter nicht geben. Aber es ist so wie es ist, wir sind selber schuld.“

…über die Defensivleistung: „Wir haben die entscheidenden Momente nicht gut verteidigt, vor allem nach dem 1:0 musst du einfach ruhiger bleiben. Der Gegner muss dann kommen und es entstehen Räume, aber wir haben den Gegner spielen lassen und waren dann nicht mehr aggressiv und das darf einer Mannschaft, die ganz vorne steht, nicht passieren.“

Günter Kreissl (Geschäftsführer Sport):

…über das Spiel (das Interview wurde in der Halbzeitpause geführt): „Ich weiß gar nicht, ob ich über unsere Mannschaft oder das Schiedsrichterteam mehr verärgert bin. Es sind einfach viele Dinge, die wir schlechtmachen, wir sind in den entscheidenden Phasen viel zu wenig aggressiv, zu leichte Ballverluste. Aber es gibt auch auf Schiedsrichterseite mehrere Dinge, die nicht in Ordnung sind. Aber wie wir uns zwischen der 10. und 40. Minute präsentiert haben ist nicht in Ordnung, ich bin zum ersten Mal in dieser Saison verärgert, weil wir nicht das Optimum herausgeholt von der Bereitschaft her.“

…über die Schiedsrichterleistung: „Sturm Graz hat den letzten Elfmeter im August 2015 bekommen und es ist jetzt nicht so, dass wir nie im gegnerischen Strafraum sind. Und wenn ich dann so klare Situationen sehe, dann bin ich wirklich verärgert. Auch vor dem 1:1 für St. Pölten war es ein klarer Regelverstoß, sie haben den Ball zehn Meter weiter vorne eingeworfen, in der 31. Minute war die selbe Aktion ein Ballverlust für Sturm Graz. Da möchte ich, dass die Schiedsrichter einen besseren Job machen und versuchen sich auf solche Situationen zu konzentrieren, die auch mitentscheidend sein können.“

Marcel Holzmann (SKN St. Pölten):

…über sein Tor: „Ich habe eineinhalb Jahre jetzt richtig hart gearbeitet um zurückzukommen. Das ich jetzt gleich mit der ersten Chance mein erstes Bundesligator mache ist natürlich ein unglückliches Gefühl.“

Lukas Thürauer (SKN St. Pölten):

…über das Spiel: „Wir sind dem Sieg schon lange hinterhergelaufen, dass es beim Ersten ist, das ist natürlich ein Zuckerl. Uns liegen einfach Mannschaften, die versuchen flach durch die Mitte durchzuspielen, da können wir die Bälle abfangen. Das haben wir heute sehr gut gemacht und im Cup auch und wir sind froh, dass unser Plan so gut aufgegangen ist. Beim Gegentor haben wir uns nicht so gut angestellt, aber wir haben trotzdem versucht unseren Plan durchzuziehen. Dass wir so schnell die Partie gedreht haben, hat uns natürlich in die Karten gespielt, aber wir haben es auch in der zweiten Hälfte nicht schlechtgemacht. Vielleicht hatten wir ein bisschen Glück mit den Lattentreffern, aber der Sieg ist sicher nicht unverdient.“

…über den zweiten Saisonerfolg: „Das kann einen sehr großen Schub auslösen, aber es liegt jetzt an uns in den nächsten zwei Wochen so zu arbeiten, dass wir gegen Mattersburg gleich nachlegen können, sonst war der Sieg nicht so viel wert. Aber jetzt haben wir das Selbstvertrauen aus den letzten drei Partien, so dass wir auch gegen Mattersburg gewinnen können.“

Jochen Fallmann (Trainer SKN St. Pölten):

…über Stefan Maierhofer: „Wir haben letzte Woche ein tolles Gespräch gehabt und haben uns eine Verpflichtung überlegt, aber sind dann zu dem Entschluss gekommen, dass wir bis zur Winterpause niemanden mehr holen. Aber er ist für mich immer ein gefragter Typ und ich glaube schon, dass das Thema noch nicht gegessen ist.“

…über Holzmann: „Die Geschichte des Tages ist sicher Marcel Holzmann, der nach einer langen Verletzung sein Comeback gefeiert hat und heute in die Startelf gerutscht ist. Er hat das Vertrauen von uns bekommen und er hat eindrucksvoll bewiesen, dass es berechtigt war.“

…über das Spiel: „Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, dass wir nicht nur verteidigen werden und den Ball nach vorne pfeffern, sondern auch versuchen Fußball zu spielen, das ist uns sehr gut gelungen und darum war es auch ein verdienter Sieg. Es war heute wichtig die drei Punkte zu machen und darum bin ich sehr glücklich. Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen, sie haben dem Gegner alles abverlangt und sind belohnt worden mit den drei Punkten.“

…über mögliche Elfmeter gegen sein Team: „Wenn man in Graz drei Punkte holen möchte, dann braucht man auch das Quäntchen Glück. Das habe ich schon vorige Woche gegen Altach gesagt, als wir es nicht hatten, das muss man sich erarbeiten. Ich war davon überzeugt, dass wir belohnt werden, wenn wir mit derselben Konsequenz weiterarbeiten und deswegen war das Glück auch auf unserer Seite.“

Anton Pfeffer (Sky Experte):

…über die Maierhofer-Gerüchte in St. Pölten: „Es ist kein Geheimnis, dass schon seit dem vorigen Jahr Gespräche geführt worden sind, die dann nicht zum Abschluss gekommen sind. Man kennt ihn, aber ich glaube auch, dass die Entscheidung richtig war den drei Stürmern das Vertrauen zu geben. Gut ist, dass er jetzt nicht geholt wird, ob er dann noch geholt wird ist eine andere Geschichte.“

…über einen möglichen Elfmeter für Sturm: „Der Verteidiger trifft nur das Bein von Alar und da wäre natürlich Elfmeter zu pfeifen gewesen.“

Medieninfo: Sky

05.11.2016