SV Ried, SKN St. Pölten oder SV Mattersburg? Der Abstiegskampf in der Tipico Bundesliga ist eröffnet

Der Abstiegskampf zwischen SV Ried, SKN St. Pölten und dem SV Mattersburg ist Thema des zweiten Teils der Analyse der Hinrunde in der Tipico Bundesliga von Sportreport. Eine Analyse von Dominik Hana
Admira Wacker führt die untere Tabellenhälfte mit 23 Punkten an. Vor wenigen Tagen gab es den Paukenschlag. Oliver Lederer wurde als Cheftrainer der Südstädter beurlaubt. Statt ihm wird der 52-jährige Damir Buric die Mannschaft in Zukunft betreuen. Lederer wurde Opfer des fünften Trainerwechsels während der Winterpause. Neo-Admira-Manager Amir Shapourzadeh wollte der Mannschaft einen neuen Impuls geben. Dieser Trainerwechsel kam überraschend, zumal das Duo Lederer/Baumeister in der letzten Saison die Niederösterreicher auf den vierten Platz in der Tipico Bundesliga und bis ins Cup-Finale führte. In dieser Saison spielt man zwar nicht so weit oben, kann dennoch auf eine anständige Hinrunde zurückblicken. Der Saisonstart war zwar holprig. Doch die Admira hat sich gefangen und steht nun im gesicherten Mittelfeld. Mal sehen, wo die Reise unter Damir Buric noch hingeht.
Die Hinrunde des WAC gleicht einer Achterbahnfahrt. Auf Siege folgten Niederlagen. Besonders die 1:3 Niederlage beim SV Mattersburg und die 1:4 Pleite bei der Admira kosteten die Wölfe wertvolle Punkte. Auf der anderen Seite wusste man auswärts bei Rapid Wien beim knappen 1:0 Sieg zu überraschen. Die letzten drei Spiele hat man allerdings verloren. Eine ruhige Winterpause wird das bei den Wolfsbergern mit Sicherheit nicht. Denn acht Punkte Vorsprung auf den Abstiegsplatz sind bekanntlich schnell weg. Besorgniserregend ist der Leistungseinbruch gegen Ende der Herbstsaison, was allerdings auch auf die vielen Verletzungen zurückgeführt werden kann. Anders als bei der Admira, St. Pölten oder dem SV Mattersburg hält man aber an Trainer Heimo Pfeiffenberger fest. In der Offensive kann man weiterhin auf Philipp Prosenik bauen, der für die Kärntner zehn Treffer erzielte und ähnlich wie Deni Alar nach seinem Engagement bei Rapid aufblühte. Möglicherweise kehrt auch Issiaka Ouedraogo zurück. Mit Dever Orgill hat man bereits einen Stürmer geholt. Die Defensive muss sich aber bei 34 Gegentreffern im Frühjahr ebenso steigern.
Der SV Ried startete vor der Saison nach dem Abschied von Legende Paul Gludovatz mit Christian Benbennek mit einem neuen Trainer in die Saison. Und der sprach nach der desaströsen 1:5 Pleite bei Rapid Wien zum Auftakt seiner Mannschaft gleich einmal die Bundesliga-Tauglichkeit ab. Nach 20 Spieltagen steht man auf dem durchwachsenen 8. Platz. Fakt ist: Ried steckt mitten im Abstiegskampf, zumal der Vorsprung auf Schlusslicht SV Mattersburg nur vier Punkte beträgt. Vor allem im Angriff war man mit nur 18 Treffern viel zu harmlos. Dort gilt es den Hebel anzusetzen.
Nichts war beim SKN St. Pölten von einer Aufstiegseuphorie zu spüren. Gleich von Beginn an stimmten die Ergebnisse nicht. Aus den ersten zwölf Ligaspielen standen lediglich sieben magere Punkte zubuche. Anschließend gab es dann noch Meinungsverschiedenheiten zwischen Karl Daxbacher und Frenkie Schinkels, die letztlich zur Trennung von „Sir“ Karl führten. Während Daxbacher die Bundesliga-Tauglichkeit seiner Mannschaft in Frage stellte, war Schinkels von der Qualität des Kaders überzeugt. So übernahm Jochen Fallmann interimistisch – vorerst. Denn Fallmann ist zur Dauerlösung aufgestiegen. Vor wenigen Tagen wurde auch die Verpflichtung von Marcel Ketelaer als Co-Trainer bekanntgegeben. Können sich die Wölfe in der Tipico Bundesliga behaupten? Das Frühjahr wird es zeigen.
Seit der achten Runde steht der SV Mattersburg am Tabellenende. Nur drei Siege sind schlichtweg zu wenig. Nichts war von der bekannten Heimstärker der Burgenländer zu spüren. In der Heim-Tabelle steht man nur auf dem letzten Platz. Auswärts sieht es gar noch schlimmer aus. Das Schlusslicht feuerte im Winter Trainer Ivica Vastic. Nun soll der Ex-Austria Wien Trainer Gerald Baumgartner die Burgenländer vor dem Abstieg retten. Vier Punkte fehlen auf das rettende Ufer und den SKN St. Pölten. 35 Gegentreffer bei nur 19 erzielten Toren sprechen darüber hinaus eine deutliche Sprache. Den Mattersburgern fehlen auch die spielerischen Mittel. Daher wird man sich auf die alten Tugenden, den Kampf besinnen müssen um den Abstieg aus der Bundesliga abzuwenden. Ob das Pappel-Stadion unter Baumgartner wieder zu einer Festung werden kann?
08.01.2017