Es sollte sportlich ein Schlager werden – Über das Spiel Real Madrid gegen Borussia Dortmund am 1. April 1998 sprechen heute nur noch Insider. Das umgefallene Tor vor dem Spiel und die Berichterstattung darüber durch den übertragenen Sender „RTL“ schaffte den Einzug in die Geschichtsbücher.
Die Fakten lesen sich wie ein schlechter Aprilscherz. Die Befestigung eines der beiden Tore war an einem Schutzzaun vor der Fantribüne von Real Madrid angebracht. Anhänger der Gastgeber brachten diese, zwei Minuten vom dem Anpfiff, zum Kollabieren. So stürzte auch das Tor um. Was folgte waren Chaos, ratlose Gesichter und spanische Slapstick.
Der Beginn des Spiels verzögerte sich im Endeffekt um 76 Minuten. In dieser Zeit schrieben Günther Jauch und Marcel Reif TV-Geschichte. Das Duo übertrug das Spiel für den TV-Sender „RTL“. Ihre Kombination aus Schilderung der Ereignisse mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor brachte dem Duo den Bayrischen Fernsehpreis 1998 ein. Im Folgejahr wurden Jauch und Reif für ihre Art der Übertragung mit dem Adol-Grimme-Preis ausgezeichnet.
Detail am Rande: Die „Reparaturpause“ des umgefallenen Tors verfolgten etwa 12,76 Millionen Zuschauer live bei RTL. Das Spiel danach hatte mit einer Quote von rund 6 Mio. nur noch etwa die Hälfte.
Zum Sportlichen: Die Zwangspause verkraftete Real Madrid am besten. Die Königlichen feierten einen 2:0-Heimsieg. Borussia Dortmund verzichtete auf eine Beschwerde und schied nach einem torlosen 0:0-Remis im Rückspiel aus. Das Finale gewann Real Madrid übrigens mit 1:0 gegen Juventus Turin.
Videolinks:
Güther Jauch und Marcel Reif erinnern sich
Auszüge aus der Live-Übertragung
01.04.2017
