
158 Spiele wurden in der laufenden Saison der Basketball Bundesliga absolviert. Nur noch zwei Teams sind im Bewerb und kämpfen um den begehrten Meistertitel. Erstmals in der 31-jährigen Geschichte der Playoffs treffen die Redwell Gunners Oberwart und die ece bulls Kapfenberg in einem Finale aufeinander und das obwohl in 15 von 30 Finalserien eines der beiden Teams um den Meistertitel kämpfte.
Die Gunners dominierten den Grunddurchgang und behielten bisher die Nerven in den Snickers® Playoffs. Gesamt steht der amtierende Meister in dieser Saison bei 30 Siegen und 7 Niederlagen. Bei den ece bulls Kapfenberg stehen 26 Siege 12 Niederlagen gegenüber. Damit treffen die über die gesamte Saison erfolgreichsten Teams auch im Finale aufeinander. Während die Gunners zwar den knapp besseren record haben, wussten die Steirer vor allem im finalen Saisondrittel zu überzeugen. In den letzten 14 Meisterschaftsspielen zogen sie nur ein einziges Mal den Kürzeren. Aber auch die Gunners blieben in dieser Periode souverän und mussten lediglich drei Niederlagen hinnehmen – zwei davon im Semifinale gegen Wels.
Einen entscheiden Showdown zwischen den beiden Teams gab es in dieser Saison bereits – vor exakt zwei Monaten entführten die Bullen den Cup-Titel von Oberwart nach Kapfenberg. Doch das Team von Michael Schrittwieser hat damit noch lange nicht genug und will nun das selbe Vorhaben mit dem Meistertitel umsetzen. Seit der Ära Chris Chougaz war der verlorene Cup-Titel das einzige Entscheidungsspiel (mit Ausnahme von Supercup), das nicht an die Südburgenländer ging. Egal ob Viertelfinale 2016, Semifinale 2017 oder die beiden Titel der vergangenen Saison, wenn es darauf ankam bewiesen die Gunners Nervernstärke und Charakter. Darauf baut auch die Gunners-Community im diesjährigen Finale der Snickers® Playoffs.
Erstmals seit 1999 wird ein Finale wieder im best-of-seven Modus ausgetragen. Damals unterlag Kapfenberg der UKJ St. Pölten mit 1:4. 18 Jahre später stehen die ece bulls Kapfenberg wieder in einem best-of-seven Finale. Der Auftakt der vielleicht längsten Finalserie der österreichischen Playoffgeschichte wird am Samstag in Oberwart gemacht und die Voraussetzungen, dass die Serie tatsächlich über sechs oder gar sieben Spiele geht ist gut. Die Meisterschaftsbilanz der beiden Teams ist ausgeglichen, inklusive Cup, konnten die bulls sogar ein Duell mehr für sich entscheiden. Während die Gunners in der Halbfinalserie gegen Wels noch leichte Vorteile auf der Guard-Position hatten, könnte sich dieses Blatt zumindest im ersten Finalspiel wenden. Während der etatmäßige Pointugard und Defensive Player of the year Derek Jackson am Samstag nicht dabei sei kann – er reist zum Begräbnis seiner Großmutter in die USA – steht auf der anderen Seite mit Bogic Vujosevic der wahrscheinlich gefährlichste Pointguard der Liga. Dadurch wird viel Verantwortung auf Kapitän Sebastian Käferle übertragen, der bereits bei den beiden entscheidenden Spielen gegen den WBC bewies, dass er durchaus zu mehr Spielzeit bereit ist. Der Österreicher-Faktor könnte in dieser Serie zum Entscheidenden in dieser Serie werden, ist doch die Qualität der Legionäre auf beiden Seiten unumstritten. Während bei den Gunners vor allem Benjamin Blazevic kräftig aufzeigte, sorgt bei den bulls das Trio Woschank, Stegnjaic und Krämer für wichtige Impulse von der Bank. Aber auch die Oberwarter haben noch weitere Möglichkeiten, so übernahm etwa Georg Wolf bereits in der letztjährigen Finalserie eine wichtige Rolle in der Offensive und steht mit Sicherheit auch in diesem Jahr auf dem Scoutingsheet von Michael Schrittwieser.
History: Zahlen, Daten, Fakten zu den beiden Teams
Erstmals in der 31-jährigen Geschichte der Playoffs treffen die Redwell Gunners Oberwart und die ece bulls Kapfenberg im Finale aufeinander und das obwohl in 15 der bisher 30 Finalserien eines der beiden Teams um den Titel kämpfte. Beide Teams bestritten bisher exakt gleich viele Finalspiele, während die Gunners 13 ihrer 33 Finalspiele für sich entscheiden, gewann Kapfenberg gar 16 Finalspiele, die bessere Bilanz der Steirer resultiert in zwei Meistertitel mehr. Im direkten Aufeinandertreffen in den Playoffs haben allerdings die Gunners die Nase vorne, in bisher fünf Serien setzten sie sich viermal durch.
Mit der neunten Finalteilnahme gehören die Gunners zu den absoluten Spitzenreitern. Zum siebenten Mal in Folge qualifizierten sich die Südburgenländer nach Halbfinaleinzug aus fürs Finale. Insgesamt erreichten sie bei neun von zwölf Halbfinalteilnahmen das Endspiel. Im Finale war dann allerdings sechs Mal Endstation, zwei Mal schafften sie den großen Coup und null soll erstmals in der Clubgeschichte der back-to-back Titelgewinn gelingen. Bei den bulls liegt der letzte Meistertitel schon ein Weilchen zurück. Von 2001-2004 hieß die Basketball Hochburg noch Kapfenberg. In dieser Zeit führte kein Weg an den Bears (2001-2003) und später an den bulls vorbei. Mit verantwortlich dafür nicht nur Armin Woschank, der mit bislang gar 5-Titeln (4x bulls, 1x WBC) unter den noch aktiven den Rekord hält, sondern auch Michael Schrittwieser, der ebenfalls alle vier Male zumindest im Finale das Team als Headcoach betreute.
Die Stimmen zu dem Duell:
Chris Chougaz, Head Coach der Gunners: „Wir wissen wie stark Kapfenberg ist. Wir wissen aber auch, dass wir besser sind. Es wird ein dramatisches Finale bei dem Fitness, hohe Intensität, Cleverness und auch etwas Glück ausschlaggebend sein werden. Ich vertraue meinen Jungs, die sich jedesmal mit der Größe der Herausforderung gesteigert haben.“
Sebastian Käferle, Spieler der Gunners: „Der Sieg über Wels war für uns mental sehr wichtig. Wir werden am besten gleich im ersten Finalspiel zuschlagen, damit wir einen kleinen Vorteil auf unserer Seite haben. Die Bulls sind hervorragende Distanzschützen. Das waren aber auch die Welser und wir haben trotzdem gewonnen. Die Fans werden uns zusätzlich Energie geben“
Filip Krämer, Spieler der bulls: „Die Vorfreude in der ganzen Mannschaft auf den Beginn der Finals ist groß, es treffen die meiner Meinung nach beiden derzeit besten Mannschaften Österreichs aufeinander. Es wird viel von der Vorbereitung und von der Tagesverfassung abhängen. Die Teams kennen sich, wissen wie sie spielen. Für uns ist es wichtig, dass wir die Turnovers niedrig halten und das Tempo kontrollieren.“
Adnan Bajramovic, Assistant Coach der bulls: „Wir freuen uns sehr, dass wir im Finale stehen. Es ist nun unsere Pflicht, auch in den Finalspielen unsere Leistung aus den letzten Monaten zu zeigen. Oberwart ist natürlich eine sehr starke Mannschaft, sie haben nicht umsonst den Grunddurchgang gewonnen. Ich erwarte einen spannenden Auftakt der Finalserie.“
Personelles:
Gunners: Szkutta (Zehenbruch) und Poljak (Schulter-OP) fallen weiterhin aus. Aufgrund eines Trauerfalles in der Familie wird Derek Jackson im ersten Finalspiel nicht dabei sein. Er nimmt in den USA am Begräbnis seiner Großmutter teil.
Medieninfo: ABL
26.05.2017