
Beim 4-Nationen-Turnier in Cheb (CZE) feierte Österreichs Handball Frauen Nationalteam einen Einstand nach Maß. Gastgeber Tschechien vermießte man den Auftakt ins Heimturnier und gewann 28:27.
Nach einem Traumstart für die Tschechinnen, lief Österreich lange Zeit einem Rückstand hinterher, konnte aber noch vor der Pause ausgleichen. In der 47. Spielminute ging man dann auch erstmals mit 23:22 in Führung und holte sich schlussendlich verdient den Sieg. Am Freitag steht das zweite Spiel gegen den amtierenden Welt- und Europameister Norwegen am Programm, zum Abschluss, am Samstag, geht es gegen die Schweiz.
„Wir hatten Probleme ins Spiel zu kommen, da musste ich früh handeln“, sprach Teamchef Herbert Müller sein erstes Timeout beim Stand von 1:4 an. Für den Auftakt musste Müller zudem, wie befürchtet, auf Beate Scheffknecht verzichten, die am Dienstag an einer Grippe erkrankte. Gastgeber Tschechien konnte direkt nach dem Timeout die Führung noch auf 5:1 ausbauen, doch Petra Blazek und Co. fanden in der Folge immer besser ins Spiel. Das spürte auch der Gegner, der daraufhin die Abwehr von 6:0 auf 5:1 umstellte. Müller war erneut gezwungen zu reagieren, nahm im Angriff Torfrau Petra Blazek für eine siebte Feldspielerin heraus.
Erneut eine goldrichtige Entscheidung. Österreich ließ sich nicht abschütteln von Tschechien, ganz im Gegenteil, konnte bis zum Pausenpfiff sogar den Gleichstand herstellen – 14:14. „Das war ganz wichtig. Für das Spiel, für das Selbstvertrauen, für die Moral“, so Herbert Müller.
Nach Seitenwechsel waren es trotzdem die Tschechinnen die zunächst vorlegen konnten. Bei den Gastgeberinnen vertraute man fast über die gesamten 60 Minuten der ersten Garnitur, bis Mitte der zweiten Halbzeit auch mit Erfolg. Dann kam die Österreich-Viertelstunde. Zunächst der Ausgleich durch Kristina Logvin zum 22:22, direkt darauf legte Mirela Dedic nach und brachte mit ihrem Treffer zum 23:22 Österreich in 47. Spielminute erstmals in Führung.
Auf drei Tore konnte man sogar davonziehen, Tschechien gelang jedoch in der 56. Minute nochmals der Ausgleich. Die Schlussminuten gehörten dann aber erneut den Österreicherinnen, die sich schlussendlich verdient mit 28:27 durchsetzen konnten. Nach dem Sensationssieg in der EM-Quali Ende September über Olympiasieger Russland ein neuerlicher Erfolg über einen WM-Teilnehmer.
Herbert Müller, Teamchef Österreich: „In den Anfangsminuten sind wir in der Deckung zu spät in die Aktionen gegangen, die Angriffe waren nicht flüssig. Daher musste ich auch früh handeln. Ab dem 3:7 haben wir besser ins Spiel gefunden. Nachdem Tschechien die Deckung auf 5:1 umgestellt hat, musste ich erneut reagieren und eine siebte Spielerin im Angriff bringen. Der Ausgleich zur Halbzeit war in jeder Hinsicht enorm wichtig. Sonja Frey und Kristina Logvin sind im Angriff in viele 1:1-Situationen gegangen und konnten sich durchsetzen. Das Team hat gekämpft, jede hat sich eingebracht und wir haben gezeigt, dass wir mit einer geschlossenen Leistung gegen ein Topteam gewinnen können.“
Freitagabend steht mit Welt- und Europameister Norwegen die nächste Herausforderung an. „Dieses Spiel wird uns vor allem körperlich einiges bringen. Die Norwegerinnen sind durchwechs mit Spielerinnen angereist die absolute Gardemaße aufweisen. Ich erwarte, dass sie defensiv auf 6:0 spielen und versuchen werden uns körperlich niederzuringen“, Herbert Müller.
Im zweiten Spiel Donnerstagabend setzte sich Norwegen gegen die Schweiz klar mit 27:20 durch, führte dabei bereits in der ersten Halbzeit mit plus sieben.
4-Nationen-Turnier Cheb (CZE)
Tschechien vs. Österreich (14:14) 27:28
Donnerstag, 23. November 2017, 19:00 Uhr
Werferinnen Österreich: Sonja Frey (8), Josefine Huber (6), Mirela Dedic (5), Kristina Logvin (3), Patricia Kovacs (2), Romana Gerisch (2), Stefanie Kaiser (2)
Werferinnen Tschechien: Iveta Luzumova (7), Marketa Jerabkova (6), Kamila Kordovska (4), Kristyna Rysankova (3), Michaela Hrbkova (3), Dominika Zachova (3), Petra Adamkova (1)
Österreich vs. Norwegen
Freitag, 24. November 2017, 17:30 Uhr
Österreich vs. Schweiz
Samstag, 25. November 2017, 13:55 Uhr
HBA: Trofaiacher glauben an ihre Chance
Brisante Duelle stehen in der 12. Runde der Männer-Bundesliga auf dem Programm: Tabellenführer UHC Erste Bank Hollabrunn gastiert am Samstag beim ATV Trofaiach und will die alleinige Spitzenposition in der Fremde behaupten. Die Niederösterreicher gaben auswärts einzig in Margareten die Punkte ab. Diese Niederlage liegt allerdings bereits zweieinhalb Monate zurück.
Im Lager der Trofaiacher fehlt verletzungsbedingt Stefan Galovsky. „Ich bekomme die Nähte am Montag raus und steige erst dann wieder ins Training ein“, erklärt der Aufbauspieler und fügt hinzu: „Wir können gegen den Tabellenführer frei aufspielen und werden es den Hollabrunnern in unserer Halle mit den Fans im Rücken sicher nicht einfach machen. Wir möchten für eine Überraschung sorgen und ich bin überzeigt, dass wir das auch schaffen können.“
Verfolger Union Leoben reist zum emotionalen Steiermark-Derby bei der HSG Bärnbach/Köflach. In der Hinrunde feierte die HSG einen Auswärtserfolg. In den letzten Wochen konnten Deni Gasperov und Co. allerdings kaum überzeugen, verloren fünf der vergangenen sechs Ligaspiele. Daher ist der auswärtsstarke Aufstiegskandidat aus Leoben auch zu favorisieren.
Das junge HBA-Team des HC Fivers WAT Margareten liegt gleichauf mit Leoben, musste sich am vergangenen Wochenende im Duell mit Hollabrunn nur mit einem Tor geschlagen geben. Gegen den Vöslauer HC will die Sieben von Trainerin Sandra Zapletal in die Erfolgsspur zurück und seinen Top-3-Platz festigen. Die Vöslauer kommen allerdings mit viel Selbstvertrauen im Gepäck in die Hollgasse. Zuletzt führten sie Bärnbach/Köflach vor, gewannen mit +10-Toren. Zapletal: „Das wird alles andere als einfach. Aber eben diese Spiele können uns enorm weiterbringen, sind ein Gradmesser wie weit wir in unserer Entwicklung sind. Egal, was am Samstag am Ende auf der Anzeigetafel steht am Wichtigsten ist, dass wir alles geben, keinen Zentimeter zurückweichen.“
Schlafraum.at Kärnten empfängt den Vizemeister der vergangenen Saison, die Sportunion Die Falken St. Pölten. Die Klagenfurter setzten erst am vergangenen Wochenende einer Pleitenserie ein Ende, stehen auf dem fünften Platz hinter den punktegleichen Vöslauern und einen Zähler vor Bärnbach/Köflach.
Auch Aufsteiger Union Sparkasse Korneuburg kann noch in den Kampf um einen Platz im Oberen Playoff (Top-5 nach GD) eingreifen, gastiert am Sonntag zum Abschluss der 12. Runde beim Schlusslicht Handball Tirol.
Männer-Bundesliga, 12. Runde
25.11., 16:00: HBA Fivers WAT Margareten – Vöslauer HC
25.11., 19:00: Schlafraum.at Kärnten – Sportunion Die Falken St. Pölten
25.11., 19:00: ATV Trofaiach – UHC Erste Bank Hollabrunn
25.11., 19:00: HSG Bärnbach/Köflach – Union Leoben
26.11., 17:00: Handball Tirol – Union Sparkasse Korneuburg
Presseinfo ÖHB/WHA/red.
24.11.2017