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Am 24. Spieltag der Erste Bank Eishockey Liga kommt es zum Duell HCB Südtirol vs. KAC. Zum bereits vierten Mal in dieser Saison ist am Freitag der HCB Südtirol der Gegner des EC-KAC. Kapitän Manuel Geier feiert in diesem Auswärtsspiel sein lange ersehntes Saisondebüt.

Die Ausgangssituation:

Mit zehn Siegen aus den letzten elf Spielen konnte sich der EC-KAC in der Tabelle seit Mitte Oktober stetig verbessern und aus dem Mittelfeld bis auf den zweiten Rang nach vor schieben. Im Monat November fuhr Rot-Weiß 17 von 21 möglichen Punkten ein, wodurch die Zugehörigkeit zur oberen Hälfte des Rankings, die nach 44 Runden die vorzeitige Play-Off-Qualifikation bedeuten würde, mittlerweile mit elf Zählern abgesichert ist. Gegen den HCB Südtirol gewannen die Rotjacken saisonübergreifend jede ihrer letzten fünf Partien, erst am Sonntag gelang vor eigenem Publikum beim ersten Saison-Shutout von David Madlener ein 3:0-Erfolg.

Der HCB Südtirol kassierte am letzten Spieltag in Klagenfurt seine sechste Niederlage im Verlauf der jüngsten sieben Runden und verblieb damit – bei 23 Punkten aus ebenso vielen Spielen – am zwölften und letzten Tabellenplatz der Erste Bank Eishockey Liga. Dieses wenig zufriedenstellende Fazit führte in dieser Woche zur Freistellung von Head Coach Pat Curcio, gegen die Rotjacken wird erstmals der Finne Kai Suikkanen an der Bande stehen. Unter seiner Führung soll vor allem das zuletzt eher maue Output in der Offensive (neun Tore in den jüngsten sieben Begegnungen) gesteigert werden, auch die bisherige Heimbilanz des HCB stellt sich als verbesserungswürdig dar: 16 Punkte aus bislang elf Partien vor eigenem Publikum sind der zweitschwächste Wert in der EBEL nach Fehérvár AV19.

Die Zahlen zum Spiel:

2 – Die Rotjacken bestreiten gegen die Italiener zum ersten Mal heuer ein „Back-to-Back“-Duell, also zwei Partien hintereinander gegen den gleichen Gegner. Eine derartige Konstellation wird sich in den kommenden Wochen mehrfach ergeben, bis Ende Januar spielt man gegen Salzburg, Znojmo, Zagreb und Dornbirn jeweils zwei Mal in Folge.

6 – Der EC-KAC konnte jede seiner jüngsten sechs Auswärtspartien für sich entscheiden. Damit halten die Klagenfurter bereits vor dem Gastspiel in Südtirol bei der längsten Siegesserie in fremden Hallen seit mehr als sieben Jahren: Im Oktober und November 2010 glückten gar zehn Auswärtserfolge am Stück.

10 – In den bislang drei Saisonduellen mit dem HCB Südtirol hielt sich das Penalty Killing der Rotjacken gänzlich schadlos: Alle zehn Unterzahlsituationen mit einer Gesamtdauer von 17:02 Minuten wurde ohne Gegentreffer überstanden.

11 – Mit elf Scorerpunkten (sieben Tore, vier Assists) aus zehn Einsätzen ist Johannes Bischofberger aktuell der punktebeste KAC-Crack in Auswärtsspielen. Auf zehn und damit nur einen Zähler weniger kommt Jon Rheault (drei Treffer, sieben Vorlagen).

75,0 – Von den aktuell im rot-weißen Lineup stehenden Spielern ist Julian Talbot der treffsicherste: In den ersten 23 Runden gingen 36 seiner 48 Torschussversuche (Shot Attempts) – also exakt 75,0 Prozent – auch tatsächlich auf das Tor (Shots on Goal).

558 – Manuel Geier bestreitet bei seinem Comeback sein 558. Ligaspiel für die Rotjacken. Seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 kamen nur vier Spieler (Johannes Reichel 766, Herbert Ratz 635, David Schuller 619 und Thomas Koch 568) auf mehr Einsätze im Trikot des EC-KAC.

Der Gegner:

Im fünften Jahr seiner EBEL-Zugehörigkeit steht der HCB Südtirol, Überraschungsmeister von 2014, zum ersten Mal mit dem Rücken zur Wand. An den ersten 23 Spieltagen konnte Italiens Rekordchampion über lediglich sieben Siege jubeln, nur ein einziges Mal gelangen zwei Erfolge am Stück. Ein Grund für diese durchwachsene Bilanz ist das Verletzungspech des HCB: Zwar konnten gleich 15 Feldspieler bislang sämtliche Saisonpartien absolvieren, immer wieder fehlen den Füchsen aber Schlüsselkäfte aus gesundheitlichen Gründen. So drohen für das Duell mit den Rotjacken die Ausfälle von gleich sieben Stammkräften. Insbesondere das Fehlen von Austin Smith, der in seinen ersten 15 Einsätzen für den HCB nicht weniger als 23 Scorerpunkte sammeln konnte, schmerzt den Klub.

Während der HCB Südtirol in beiden Special Team-Wertungen aktuell auf Rang fünf und damit in der oberen Hälfte des Rankings liegt, offenbarten sich seine spielerischen Probleme im bisherigen Saisonverlauf insbesondere in Even Strength-Situationen: Bei gleicher Spieleranzahl am Eis halten die Italiener bei einer Tordifferenz von -20, was dem schwächsten Wert innerhalb der Liga entspricht. Zumindest teilweise abgefedert wird diese Bilanz vom starken Überzahlspiel: Keine andere Mannschaft in der Liga hat mehr Powerplaytreffer erzielt (25), allerdings erhielt auch kein anderes Team mehr Möglichkeiten numerischen Vorteils (4,83 pro Partie). Gegen Klagenfurt wurden im Saisonverlauf allerdings keine der bislang zehn Überzahlsituationen in einen Torerfolg umgemünzt.

Seit dem Einstieg in die Erste Bank Eishockey Liga (2013) stand der HCB Südtirol dem EC-KAC insgesamt 23 Mal gegenüber, mit 12:11 Siegen und 69:62 Toren spricht die historische Bilanz knapp für die Rotjacken. Die Klagenfurter hatten in der PalaOnda aber häufig einen schweren Stand: In jedem der letzten fünf Auswärtsspiele in Südtirol kassierten sie zumindest drei Gegentreffer, bei ihren beiden jüngsten Auftritten (6:3 im Februar und 5:4 im Oktober dieses Jahres) entführten sie dennoch alle Punkte.

Die Personalien:

Bei den Rotjacken kehrt der wiedergenesene Kapitän Manuel Geier zurück ins Lineup, er wird sein erstes Saisonspiel in einer Formation mit seinem Zwillingsbruder Stefan und Thomas Koch bestreiten. Ebenfalls wieder in der Aufstellung wird Verteidiger Christoph Duller erwartet, er ersetzt Michael Kernberger. Die Reise nach Südtirol nicht angetreten haben drei Legionäre: Richie Regehr, Matthew Neal und Jamie Lundmark fehlen dem EC-KAC, der zum elften Mal im Verlauf der vergangenen 13 Runden mit weniger als 50,0 Kaderpunkten antreten wird, aus gesundheitlichen Gründen.

Der Kommentar:

„Der HCB Südtirol ist stets ein unangenehm zu bespielender Gegner, insbesondere in seiner Heimhalle, wo wir zuletzt zwar zwei Mal gewinnen konnten, uns in der Vergangenheit aber meist sehr schwer getan haben. Nach dem Trainerwechsel ist sicherlich auch ein Effekt zu spüren, vielleicht weniger im Spielsystem des Gegners als mehr auf der emotionalen Ebene, alle Spieler möchten sich beim neuen Coach beweisen und in ein gutes Licht rücken. Für uns spielt das aber keine Rolle, wir sind völlig auf unser Spiel fokussiert, möchten auswärts ein weiteres Mal eine gute spielerische und kämpferische Leistung abliefern.“ (Marco Richter, Stürmer EC-KAC)

Medieninfo: KAC

30.11.2017