Vienna Capitals, Black Wings Linz

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In der 7. Runde der Pick Round in der Erste Bank Eishockey stand in der Albert Schultz Halle das Duell Vienna Capitals vs. Black Wings Linz auf dem Programm. Für die Wiener setzte es dabei die zweite Heimniederlage innerhalb von 48 Stunden. Durch das 5:6 wird der Kampf um Platz eins nun zu einer wahren Nervenschlacht. Die Vienna Capitals sind punktegleich mit dem ersten Verfolger Red Bull Salzburg. Die Black Wings Linz haben zwei Punkte Rückstand auf das Führungsduo.

Zurück zum Spiel und es begann wie allgemein erwartet. Beide Mannschaften präsentierten sich von Anfang an sehr offensiv ausgerichtet. Bereits nach 13 (!) Sekunden gab es die erste Torchance des Spiels. Linz-Kapitän P. Lukas fälschte einen Schuss gefinkelt ab und in der Folge kullerte die Scheibe nur knapp am Tor vorbei. In der Folge war es den Vienna Capitals vorbehalten für den ersten Treffer des Spiels zu sorgen. In doppelter Überzahl zieht McKiernan ab. Seinen Schuss kann Gäste-Goalie Ouzas nur kurz abwehren. Hartl steht in der Folge goldrichtig und staubt zum 1:0 ab. In der Folge waren die Vienna Capitals in zwei Situationen dem Führungstreffer gefühlt um einiges näher. In der sechsten Minute hatten die Wiener Pech als Fischer nur die Stange traf. Wenige Augenblicke hatten die Vienna Capitals durch Vause die nächste große Möglichkeit auf das 2:0. Sein Schuss aus aussichtsreicher Position ging jedoch knapp am Tor vorbei. Wenige Augenblicke später wurde es auf der Gegenseite zum ersten Mal gefährlich als DaSilva plötzlich völlig alleine vor dem Tor der Vienna Capitals auftauchte. Caps-Goalie Lamoureux konnte sich im Duell eins-gegen-eins gegen den Linz-Stürmer durchsetzen (7.). In der elften Minute gelang den Black Wings Linz dann der Ausgleichstreffer. Eine Hereingabe von Locke fälschte Hofer unhaltbar zum 1:1 ab. Ein Gegentreffer der die Vienna Capitals spürbar traf. Die Wiener waren in den folgenden Minuten von der Rolle und hatte keine 60 Sekunden Glück als bei einem Schuss von Naclerio das Alu für Lamoureux rettete. Keine 120 Sekunden später gingen die Gäste erstmals in Führung. Ein Schuss von Locke entpuppte sich als unlösbare Aufgabe für Caps-Goalie Lamoureux. Die Oberösterreicher haben somit das Spiel gedreht und fanden in der 16. Minute die nächste große Chance vor. Das letzte Worte im ersten Drittel hatten in der 17. Minute die Gäste. In Überzahl erhöhten die Black Wings Linz auf 1:3. Einen Schuss von D’Aversa fälschte DaSilva unhaltbar zum 1:3 ab. Ein überraschender aber keineswegs unverdienter Zwischenstand da die Gastgeber nach knapp zehn Minuten völlig den sprichwörtlichen Faden im Spiel verloren ging.

In der Drittelpause dürften in der Kabine der Vienna Capitals klare Worte gefallen sein. Die Wiener übernahmen prompt das Kommando. Die Gäste aus Linz standen tief und kompakt im eigenen Drittel. Die Oberösterreicher ließen dabei keine ernstzunehme Torchance der Vienna Capitals zu. Bei den Wienern kam in dieser Phase des Spiels der sprichwörtliche letzte Pass nicht an den Mitspieler. In einer Phase als das Spiel etwas dahin plätscherte gelang den Vienna Capitals der Anschlusstreffer. Nach einer Überzahl fälschte Rotter einen Klubertanz-Schuss zum 2:3 ab. Zweieinhalb-Minuten später stellten die Gäste wieder den alten zwei Tore-Vorsprung her. Gaffal staubte aus kurzer Distanz zum 2:4 ab als die Caps-Verteidigung rund um Goalie Lamoureux die Scheibe nach einem Altmann-Schuss nicht klären konnten (29.). In den folgenden Minuten mühten sich die Vienna Capitals konnten in der Offensive jedoch keine Zielstrebigkeit oder Durchschlagskraft entwickeln. Die Gäste wirkten offensiv gefährlicher und fanden durch Locke und Hofer in der 37. Minute eine Doppelchance vor. Das letzte Wort im Mittelabschnitt hatten die Vienna Capitals. Die Gäste bekommen nach einem Rotter-Querpass die Scheibe nicht aus der Gefahrenzone. Nödl zieht ab und verwandelt zum 3:4-Zwischenstand nach 40 Minuten.

Zu Beginn des letzten Drittels änderte sich wenig am Spielgeschehen. Die Vienna Capitals hatten ein optisches Übergewicht konnten daraus aber kaum Kapital schlagen. Die Black Wings Linz verteidigten kompakt und konzentriert. Die gefährlichen Konterangriffe der ersten beiden Abschnitte wurden nun jedoch deutlich seltener. In der 45. Minute war es dann so weit. Die Zuschauer konnten den Ausgleichstreffer für die Vienna Capitals bejubeln. Ein Hammer von McKiernan schlug im langen Eck ein. Ein Treffer – der aus Sicht der Gäste höchst – diskutabel war. Die Freude über den Ausgleich wehrte aus Sicht der Gastgeber nur rund drei Minuten als Lebler in Überzahl erneut für die Führung der Gäste sorgte. Danach drängten die Vienna Capitals auf den der erneuten Ausgleichstreffer. Im folgenden Überzahlspiel fanden die Wiener einige Chancen vor. So konnte Holzapfel den Puck nicht im leeren Tor unterbringen. Selbiges „Kunststück“ unterlief dem Kanadier erneut in der 53. Minute als er die Scheibe einschlussbereit im leeren Gästen-Tor nicht versenken. In der 53. Minute bauten die Gäste wieder ihren Vorsprung aus. Einen Konter über Hofer schließt Locker mustergültig mit der Rückhand zum 4:6 ab. Ein sehenswerter Treffer. Die Vienna Capitals ließen sich von diesem Rückschlag jedoch nicht beirren und schlugen ihrerseits 23 Sekunden später zurück. Mittels Bauerntrick verkürzte Vause auf 5:6. So blieb es spannend bis in die Schlussphase. 62 Sekunden vor dem Ende nahm Caps-Coach Aubin seine Auszeit. Knapp 32 Sekunden vor dem Spielende bekamen die Vienna Capitals die letzte Chance auf den Ausgleichstreffer als R. Lukas in die Strafbank musste. Die erhoffte Schlussoffensive bleib am Ende aus. Ungenaue Zuspiele sorgten am Ende, dass es keinen zwölften Treffer gab.

Die Black Wings Linz feiern am Ende einen 6:5-Auswärtserfolg in Wien Kagran bei den Vienna Capitals. Ein Erfolg der am Ende nicht unverdient ist. Viele Verteidigungsfehler und Ungenauigkeiten in der Vorwärtsbewegung sorgen aus Sicht der Gastgeber für eine weitere vermeidbare Heimniederlage. Die Wiener sind nun gemeinsam mit Red Bull Salzburg an der Tabellenspitze.

Vienna Capitals vs. Black Wings Linz 5:6 (1:3, 2:1, 2:2)
Albert-Schultz-Halle,4.950 Zuschauer, SR Baluska/Siegel

Tore. Hartl (4./PP2), Rotter (27.), Nödl (39.), McKiernan (45.), Vause (54.) bzw. Hofer (11.), Locke (14., 53.), DaSIlva (17./PP), Gaffal (29.), Lebler (48./PP)

Strafminuten: 6 bzw. 14

25.02.2018