Eishockey, EBEL, KAC, Vienna Capitals

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In der Platzierungsrunde der Erste Bank Eishockey Liga kommt es zum Duell KAC vs. Vienna Capitals. Für beide Teams steht noch sehr viel auf dem Spiel. Die Rotjacken möchten gegen den Meister den Aufwärtstrend fortsetzen.

Die Ausgangssituation:

Der Aufwärtstrend des EC-KAC, der sich nach dem International Break in „Back-to-Back“-Siegen über Medveščak Zagreb manifestierte, wurde am Sonntagabend mit einer 2:4-Niederlage beim HC Innsbruck unterbrochen. Damit liegen die Rotjacken in der Tabelle wieder (punktegleich, aber nachgereiht) hinter den Tirolern. Um sich Platz vier und damit das Heimrecht im Play-Off-Viertelfinale zu sichern, müssen die Rotjacken in den verbleibenden drei Runden (gegen Wien und Linz sowie in Salzburg) um einen Zähler mehr als der HC Innsbruck (in Zagreb und Wien sowie gegen Salzburg) holen und dürfen gleichzeitig maximal drei Punkte weniger als Medveščak Zagreb (gegen Innsbruck und Wien sowie in Linz) einfahren.

Die Vienna Capitals gehen als Leader in den achten Spieltag der Platzierungsrunde, werden am Dienstagabend, wenn die Partie Linz gegen Salzburg ausgetragen wird, aber ihre Tabellenführung vorerst verlieren. Seit dem Saisonstart am 8. September (oder 172 Tagen) werden die Vienna Capitals dann erstmals nicht mehr auf Rang eins liegen. Die Truppe von Serge Aubin musste zuletzt (2:4 gegen Salzburg und 5:6 gegen Linz) zum ersten Mal seit Dezember wieder zwei Niederlagen am Stück hinnehmen, in den letzten vier Runden kassierte die defensivstärkste Mannschaft der EBEL gleich 17 Gegentore. Die direkten Konfrontationen mit den Rotjacken gestalteten sich für Wien in der laufenden Spielzeit sehr positiv, in fünf Duellen besiegte der amtierende Meister seinen Vize gleich vier Mal, lediglich beim hochklassigen 7:5 auf Klagenfurter Eis am letzten Spieltag vor Weihnachten hatte der EC-KAC das bessere Ende für sich.

Die Zahlen zum Spiel:

5 – Mit fünf Punkten (ein Tor, vier Assists) ist Verteidiger Martin Schumnig aktuell der punktebeste KAC-Crack der Pick Round. Mit +3 weist Jon Rheault die beste Plus/Minus-Bilanz aller von den Rotjacken in der Zwischenrunde eingesetzten Spieler auf, der zuverlässige Kanadier beendete keine der bisher sieben Partien mit einem negativen Rating.

5 – Bei beiden bisherigen Auftritten in der Stadthalle Klagenfurt in der laufenden Spielzeit gelangen den Vienna Capitals jeweils fünf Treffer. Reichten diese beim Gastspiel Mitte Oktober zu einem 5:2-Erfolg, so unterlag der Titelverteidiger dem EC-KAC Mitte Dezember mit 5:7.

9 – In den fünf Saisonduellen mit Wien haben die Klagenfurter neun Treffer weniger erzielt als die Capitals. Während das Torverhältnis der ersten Spielabschnitte (4:4) ausgeglichen und jenes der zweiten (4:5) nur leicht negativ ausfällt, dominierte der Meister bislang meist die Schlussdrittel (4:12 aus KAC-Sicht).

13 – Im Rahmen der Finalserie 2013 gelangen dem EC-KAC zuletzt zwei Heimsiege gegen die Vienna Capitals in Folge. Seither stehen aus 13 Wiener Gastspielen in der Stadthalle nur drei rot-weiße Siege zu Buche.

14 – Von den 33 Saisontreffern in Begegnungen zwischen Wien und Klagenfurt wurden drei ins Empty Net erzielt. Gleich 14 der 30 übrigen Tore, die aus dem Spiel heraus fielen, also knapp 47 Prozent, waren Powerplaytreffer. Der EC-KAC kam in den fünf Duellen auf eine Überzahl-Effizienz von 22,7 Prozent (7:08 Minuten Powerplay pro Powerplaytor), die Vienna Capitals gar auf 33,3 Prozent (5:08 Minuten).

56,3 – Mit MacGregor Sharp gaben die Vienna Capitals jüngst ihren in Saisonspielen gegen Klagenfurt erfolgreichsten Akteur am Faceoff-Punkt ab, der Kanadier sicherte seiner Mannschaft bei 56,3 Prozent seiner Scheibenaufwürfe den Puckbesitz. Erfolgreichster „Bullyspieler“ der Rotjacken gegen Wien im laufenden Spieljahr ist Thomas Koch mit einer Erfolgsquote von 56,8 Prozent.

Der Gegner:

Die Vienna Capitals starteten als Titelverteidiger mit einem fulminanten 9:1-Auswärtssieg bei Fehérvár AV19 in die EBEL-Saison 2017/18 und führten die Tabelle durchgehend (und zwischendurch mit zweistelligen Punktevorsprüngen auf die ersten Verfolger) an. Ganz so dominant wie in der märchenhaften vergangenen Spielzeit tritt die Mannschaft von Head Coach Serge Aubin heuer zwar nicht auf, dennoch wurden exakt zwei Drittel der bisherigen Partien gewonnen: Die Erfolgsquote von 66,7 Prozent ist die dritthöchste der Klubgeschichte nach den Meister-Saisonen 2016/17 (77,3) und 2004/05 (70,7). Mit 3,47 erzielten Toren pro Begegnung liegen die Caps nur unwesentlich unter ihrem Vorjahreswert (3,50), auch die 2,35 Gegentreffer pro Partie übertreffen die Notierung aus dem vergangenen Spieljahr (2,20) nur knapp.

Der starke Meisterkader der letzten Saison wurde im Sommer nahezu zur Gänze zusammengehalten, allerdings lud Wien heuer bereits drei Mal nach: Neben dem umgehend überzeugenden und bereits zum Nationalspieler avancierten Peter Schneider holten die Capitals jüngst mit Emilio Romig einen weiteren in Nordamerika aktiven Österreicher zurück in seine Heimatstadt. Ebenfalls im Februar nahm der amtierende Meister den Kanadier Brandon Buck unter Vertrag, er ersetzte MacGegor Sharp.
Aktueller Topscorer der Mannschaft ist Rafael Rotter, der bereits jetzt eine Career Season zu verzeichnen hat: Der 30-Jährige hat sowohl die meisten Tore im Kader erzielt (28) als auch die meisten Vorlagen geliefert (40), seinen Punkteschnitt pro Spiel konnte er 2017/18 gegenüber den EBEL-Grunddurchgängen in seiner bisherigen Laufbahn um herausragende 88,7 Prozent steigern.

Dem EC-KAC standen die Vienna Capitals in ihrer Klubgeschichte bislang 114 Mal gegenüber, mit 59 zu 55 Siegen spricht die historische Bilanz knapp für die Klagenfurter. Allerdings holte der Hauptstadtklub in den letzten Jahren stark auf: Seit der mit einem 4:0-Sweep für die Rotjacken endenden Finalserie 2013 gingen gleich 19 von 27 direkten Konfrontationen an Wien.

Die Personalien:

Die Rotjacken müssen auch gegen Wien auf Verteidiger Kevin Kapstad verzichten, der das dritte seiner sich über vier Spiele erstreckenden Sperre absitzt. Auch der angeschlagene Marco Richter ist noch nicht einsatzfähig und wird diese Partie verpassen. Alle übrigen Kaderspieler stehen zur Verfügung, sodass vom annähernd gleichen Lineup wie am Sonntag in Innsbruck auszugehen ist.

Der Kommentar:

„Auch wenn ich erst seit Sommer beim EC-KAC bin, so kann ich bestätigen, dass Duelle mit den Vienna Capitals etwas Besonderes sind. Man spürt auch als neu hinzugekommener Spieler, dass es eine spezielle Rivalität unter den beiden letztjährigen Finalgegnern gibt. Wir gehen hochmotiviert in diese Partie, haben in den beiden Spielen gegen Zagreb in die Spur zurückgefunden und möchten nach dem Rückschritt gegen Innsbruck jetzt wieder anschreiben. Monatelang waren wir im oberen Tabellendrittel platziert, dorthin wollen wir in den letzten drei Partien der Regular Season zurück, damit wir mit Heimvorteil ins Viertelfinale starten können.“ (Jon Rheault, Stürmer EC-KAC)

Medieninfo: KAC

27.02.2018