
Am Sonntag fand in der Albert-Schultz-Halle das 1. Spiel der Halbfinale-Serie Vienna Capitals vs. HCB Südtirol auf dem Programm. Der Meister setzte sich mit einer sehr effektiven Leistung am Ende verdient mit 4:0 (1:0, 2:0, 1:0) durch und führt somit in der Serie auch mit 1:0.
Das Spiel begann wie allgemein erwartet. Beide Mannschaften arbeiteten defensiv sehr kompakt und gingen offensiv nur wenig Risiko ein. So hatten die Vienna Capitals zwar ein optisches Übergewicht konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Auf der Gegenseite spielten die Gäste „finnisches Defensiveishockey“ und lauerten auf Konterangriffe. Da die Vienna Capitals äußerst konzentriert agierten gab es diese nicht. Ebenso wenig vorhanden waren daher erwähnenswerte Offensivaktionen auf beiden Seiten. Den einzig gefährlichen Torschuss auf das Tor gaben in den ersten zehn Minuten die Gäste ab. Petan scheiterte jedoch am klug postierten Lamoureux (9.). Knapp zwei Minuten später setzte Frigo einen Querpass von der rechten Seite nur knapp neben das Tor der Vienna Capitals (11.). Dies war die erste Torchance in einem dennoch durchaus rasanten und unterhaltsamen Spiel. Auf der Gegenseite trat die Offensive der Vienna Capitals zum ersten Mal in der 13. Minute in Erscheinung. Pollastrone fälschte einen Schuss von der blauen Linie ab. Der Puck zischte dabei nur knapp am Tor vorbei. Es folgte das erste Powerplay des Spiels welches die Gäste ungenutzt verstreichen ließen. Vieles deutete auf ein torloses erstes Drittel hin ehe es in der Schlussphase des ersten Abschnitts doch noch das erste Tor. 17,3 Sekunden vor dem Ende schlugen die Vienna Capitals zu und durchbrachen die Torsperre. Nach einem Schuss von Brocklehurst liegt die Scheibe frei im Torraum. Nödl steht goldrichtig und stochert mit einer Hand den Puck zur 1:0-Pausenführung in die Maschen.
Zu Beginn des zweiten Drittels hatten die Gäste zunächst gefühlt den optisch besseren Start. Den Offensivschwung der Gäste stoppte das erste Powerplay für die Vienna Capitals. Angelidis musste für zwei plus zwei Minuten wegen eines Ellbogenchecks in die Kühlbox. Diesen Vorteil nutzten die Vienna Capitals zum zweiten Treffer aus. Nach einem Schuss von Fraser stehlt Pollastrone goldrichtig und staubt zum 2:0 ab (23.). Der zweite Gegentreffer war für die Gäste ein Schockmoment. Die Vienna Capitals hatten nun das Spiel deutlich besser unter Kontrolle und verlagerten das Spielgeschehen in die Verteidigungszone der Italiener. Diese Drangperiode war nach wenigen Minuten beendet und die Gäste meldeten sich durch Sointu in der 30. Minute wieder zu Wort. 120 Sekunden später sorgte ein abgefälschter Schuss von Egger für Verwirrung vor dem Caps-Tor. Goalie Lamoureux war schlussendlich zur Stelle und entschärfte die Situation. Weitere 60 Sekunden war es erneut der Schlussmann der Wiener der einen Schuss von Halmo in höchster Not entschärfen konnte. Wie so häuft an dem Abend präsentierten sich die Vienna Capitals als effektivere Mannschaft. Schneider luchste im Zweikampf Tomassoni die Scheibe ab und fährt alleine auf das Gäste-Tor zu. Zunächst kann Goalie Tuokkola die Scheibe abwehren. Der Caps-Stürmer kann in der Folge jedoch seinen eigenen Abstauber zum 3:0 im Gehäuse der Südtiroler versenken. Nachdem die Gäste das letzte Powerplay des zweiten Abschnitts nicht in einen Torerfolg ummünzen konnten bleib es nach 40 Minuten beim Zwischenstand von 3:0. Die Führung selbst der Vienna Capitals war aufgrund der vorhandenen Chancen fiel sie jedoch um das „berühmte Tor zu hoch aus“.
Zu Beginn des dritten Drittels tat sich zunächst offensiv wenig am Eis. Beide Teams zeigten weiter eine durchaus als „sehr defensiv“ anzusehende Spielphilosophie. So tat sich vor den Toren relativ wenig. Die Vienna Capitals lauerten auf Konterangriffe während die Gäste zwar offensiv etwas mehr Risiko eingingen. Gefährlich wurden die Italiener aber praktisch kaum. Mit Fortdauer häuften sich jedoch die Unterbrechungen und so kam der Spielfluss fast zur Gänze zum Erliegen. In der 51. Minute jubelten die Gäste kurz über den vermeintlichen Anschlusstreffer. Nach längeren Videostudium verweigerten die Schiedsrichter dem Tor die Anerkennung. Wenige Sekunden später präsentierten sich die Vienna Capitals, mal wieder, von ihrer effektiven Seite. Schneider fährt einen Konterangriff tief in die Zone der Gäste. Trotz Foulspiels gelingt dem Flügelspieler ein mustergültiger Querpass zu Fischer der den Puck zum 4:0 in den Maschen versenkt. Damit war der sprichwörtliche „Drops gelutscht“ und die „Messe gesungen“. In der Folge versuchten zwar die Gäste alles auf dem Eis. Erwähnungswürdiges war jedoch nicht mehr dabei.
Am Ende feiern die Vienna Capitals einen deutlichen 4:0-Heimsieg und stellen in der Serie auf 1:0-Siege. Ein Resultat welches zumindest phasenweise täuscht da der HCB Südtirol durchaus gefällig mithalten konnte und durchaus ebenbürtig war. Der gefühlte Hauptunterschied war an diesem Abend jedoch, dass die Gastgeber immer dann einen Treffer nachlegten, wenn sie einen benötigten.
Vienna Capitals vs. HCB Südtirol 4:0 (1:0, 2:0, 1:0)
Albert-Schultz-Halle, 5.500 Zuschauer, SR Piragic/Trilar
Tore: Nödl (20.), Pollastrone (23./PP), Schneider (36.), Fischer (51.)
Strafminuten: 16 bzw. 16
25.03.2018