
Ein Statement von Vize-Kanzler und Sportminister Heinz-Christian Strache wonach das größte Erdgasunternehmen der Welt Gazprom bei einem Wiener Fußballverein als Sponsor einsteigen will sorgte auf nationaler Ebene für heftige Diskussionen. Nachdem ein Medienbericht den russischen Energiekonzern mit Rapid Wien in Verbindung gebracht wurde scheinen die Russen nun möglicherweise bei Austria Wien zu langen.
Der Reihe nach: Vize-Kanzler und Sportminister Heinz-Christian Stache war beim Eröffnungsspiel der FIFA WM 2018 anwesend. In Moskau erhielt der FPÖ-Chef die Information, dass „Gazprom bei einem Wiener Verein einsteigen will“. Dies erklärte er bei „Fellner! Live“. Wie die Tageszeitung „Österreich“ weiter spekulierte wäre aufgrund der Verbindung zwischen Gazprom zur OMV ein Einstieg bei Rapid die logischste Konstellation. Doch nun scheint alles anders zu kommen.
Wie der langjährige „Krone“-Journalist Peter Linden in seinem Blog berichtet, dass „in den letzten Tagen aus der Umgebung von Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschmer zu hören war, Violett dürfe sich zur Eröffnung der neuen Generali-Arena auch auf einen Topsponsor freuen“. Diese Aussage würde auf Gazprom hindeuten. Auch der „Faktor“ OMV wäre „eher ein Vorteil“ für die Wiener Violetten.
Aktuell unterstützt der heimische Energie-Konzern das Special Needs-Team der Veilchen. Mit Johann Pleininger gehört ein Vertreter der OMV dem Aufsichtsrat von Austria an.
Bei den Veilchen selbst gibt man sich in mehreren Medienberichten zugeknöpft. Austria Wien AG-Vorstand Markus Kraetschmer wird von der „Krone“ wie folgt zitiert: „Wir sind dabei, uns neu aufzustellen, und natürlich sind wir permanent in Gesprächen, wollen ja auch das neue Stadion vermarkten, aber: Zu solchen Themen haben wir eine klare Linie, da geben wir keine Wasserstandsmeldungen ab!“
Der russische Energiekonzern Gazprom schaffte es mit einem Umsatz von 91,6 Milliarden Dollar, bei einem Gewinn von 12,1 Mrd. US-Dollar (Rund 10,41 Mrd. Euro) auf Platz 40 der größten Unternehmen der Liste „Forbes 2000“. Im Fußball unterstützt Gazprom Schalke 04 und Roter Stern Belgrad. Weiters besitzt der Konzern den russischen Top-Verein Zenit St. Petersburg.
17.06.2018