Belgien

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Am Montagabend das WM-Achtelfinale Belgien vs. Japan auf dem Programm. Der Favorit tat sich dabei deutlich schwerer als erwartet und setzt sich dank eines „Last-Second-Jokertor“ am Ende mit 3:2 (0:0) durch. Zu Beginn der zweiten Halbzeit lag eine große Überraschung in der Luft.

Das Spiel begann durchaus überraschend. Der klare Favorit aus Belgien hatte spürbar Probleme die prognostizierte Dominanz aufzubauen. Japan hielt mit bissiger, jedoch durchaus sehr fairer, Zweikampfführung und viel Leidenschaft dagegen. So entwickelte sich über weite Strecken ein durchaus ausgeglichenes Spiel. Belgien hatte zwar die besseren Spielanteile. Entweder kam jedoch der letzte Pass in die Sturmspitze nicht an oder er wurde von der wieselflinken Abwehr der Asiaten abgeblockt. Die beste Möglichkeit bekamen die Zuschauer in der 25. Minute zu sehen. Nach einer Flanke von der rechten Seite kommt Lukaku jedoch nicht vollständig an den Ball. Es war der Startschuss für die stärkste Phase des Favoriten. 180 Sekunden später vergab der aufgerückte Innenverteidiger Kompany die zweite gute Chance auf den Führungstreffer. Nach einigen Minuten der kollektiven Verwirrung fing sich die Verteidigung der Asiaten sich erfangen. Belgien war in der Folge zwar weiter die spielbestimmende Mannschaft tat sich jedoch schwer zwinge Offensivchancen zu kreieren. Japan setzte in ihren Offensivbemühungen auf Konterangriffen. In der 44. Minute hatte Japan die beste Chance der ersten Halbzeit. Osako verlängert eine Hereingabe von der linken Seiten die der belgtische Torhüter Courtois sich beinahe selbst ins eigene Tor abgefälscht hätte. Treffer sollte es in der ersten Halbzeit keinen geben: Zwischenstand nach 45 Minuten somit 0:0.

Die zweite Halbzeit war keine drei Minuten alt und hatte das erste gewaltige Ausrufezeichen. Japan ging durch einen Konterangriff in Führung. Shibasaki steckt den Ball zu Haraguchi durch. Der belgische Abwehrspieler Vertonghen verlängert den Ball ideal in den Lauf des Japaners. Der zieht und trifft überlegt ins lange Eck zum 0:1 (48.). Der Schock über den Rückstand dauerte keine 60 Sekunden an. Bei einem Konterangriff von Belgien kommt der Ball zu Hazard. Der zieht und hämmert die Kugel an die Stange. Der Außenseiter hatte in dieser Situation großes Glück (49.). Keine 180 Sekunden später legt der Außenseiter den zweiten Treffer nach. Kagawa legt den Ball für Inui auf. Der zieht ab und lässt den belgischen Star-Torhüter Courtois nicht den Funken einer Chance. Der Außenseiter führte früh in der zweiten Halbzeit mit 0:2. Belgien wirkte in der Folge beeindruckt und agierte völlig in der Rolle. In der 62. Minute hatte der große Favorit eine dicke Chance auf den Anschlusstreffer. Torjäger Lukaku kam zwar völlig frei zum Kopfball setzte den Ball aber klar neben das Tor. Sieben Minuten später gelingt Belgien dann doch der Anschlusstreffer. Japan kann den Ball aus der Abwehr nicht klären. Der Ball landet beim aufgerückten Verteidiger Vertonghen. Sein Bogenlampenkopfball aus rund 12, 13 Metern Tordistanz senkt sich über Torhüter Kawashima zum 1:2 in die Maschen (69.). Belgien drückte und in der 74. Minute gelang den „roten Teufeln“ der Ausgleichstreffer. Nach einer Flanke von Hazard köpft der eingewechselte Fellaini den Ball zum Ausgleichstreffer ein (74.). In der Folge hatten beide Nationen zwei Möglichkeiten auf die erneute Führung. Honda (84., 93.) bzw. Japan-Torhüter Kawashima verhinderte mit einer Doppelparade (85.) den fünften Treffer im Spiel. Vieles deutete schon auf eine Verlängerung hin. Doch dann kam die 94. Minute. Nach einem Eckball für Japan fängt Torhüter Courtois die Flanke ab und macht das Spiel schnell. De Bruyne setzt auf der rechten Seite den mitgelaufenen Meunier in Szene. Seinen Querpass verwandelte der eingewechselte Chadli zum 3:2-Endstand.

Am Ende feiert Belgien einen harterkämpften, glücklichen 3:2-Arbeitssieg gegen Außenseiter Japan. Der Geheimfavorit auf den WM-Titel lieferte über weite Strecken keine wirklich überzeugende Leistung ab. Zwei auf diesem Niveau erschreckende Abwehrfehler von Japan brachte am Ende Belgien auf die Siegerstraße. Trotz einer äußerst beherzten Leistung stehen die Asiaten am Ende mit leeren Händen da. Mit etwas mehr Konsequenz wäre eine Überraschung durchaus greifbar gewesen.

Belgien vs. Japan 3:2 (0:0)
Rostow am Don, 41.500 Zuschauer, SR Diedhiou (SEN)

Tore: Vertonghen (69.), Fellaini (74.), Chadli (94.) bzw. Haraguchi (48.), Inui (52.)

Belgien: Courtois – Alderweireld, Kompany, Vertonghen – Meunier, De Bruyne, Witsel, Carrasco (65./Chadli) – Mertens (65./Fellaini), Lukaku, E. Hazard
Japan: Kawashima – H. Sakai, Yoshida, Shoji, Nagatomo – Hasebe, Shibasaki (81./Yamaguchi) – Haraguchi (81./Honda), Kagawa, Inui – Osako´

02.07.2018