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© Sportreport

Raceboarderin Ina Meschik hat ihren Rücktritt vom aktiven Sport erklärt! Die 28-Jährige gehörte elf Saisonen lang dem ÖSV-Weltcup-Team an.

Neben dem Triumph im Parallelriesentorlauf in Carezza (ITA) im Dezember 2016 fuhr die Villacherin sieben weitere Podestplätze im Weltcup heraus. In der Saison 2015/16 landete Meschik in der Weltcup-Disziplinenwertung des Parallelslaloms auf Platz drei.

Bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 fuhr die Kärntnerin als Vierte im Parallelriesentorlauf nur hauchdünn an einer Medaille vorbei. Ein sechster Rang in Vancouver 2010 (PGS) sowie achte Plätze in Sotschi (PSL) und Pyeongchang 2018 (PGS) stehen bei Olympia für Meschik ebenfalls zu Buche. Bei Teilnahmen an vier Weltmeisterschaften war ein achter Rang beim Parallelriesentorlauf in der Sierra Nevada (ESP) im Jahr 2017 ihre beste Platzierung.

„Zusammen mit meinen Einsätzen im Nachwuchsbereich war ich 13 Saisonen unterwegs, daher war es jetzt für mich an der Zeit, am Fundament für meine berufliche Zukunft zu bauen. Im Moment absolviere ich eine Ausbildung beim Österreichischen Bundesheer, die mir sehr gut gefällt. Ich möchte all die Erfahrungen, die ich im Snowboard-Zirkus gemacht habe, nicht missen – unabhängig davon, ob es gute oder schlechte gewesen sind“, sagte Meschik.

Auch Meschiks Kärntner Landsmann Johann Stefaner beendet seine Karriere. Stefaner gewann in den Saisonen 2012/13 und 2016/17 jeweils die Europacup-Gesamtwertung der Parallelboarder und wurde im vergangenen Winter EC-Gesamtzweiter. Im Weltcup holte der 28-Jährige im März 2015 im Parallelslalom in Moskau als Achter ein Top-Ten-Resultat.

„Natürlich schwächt es uns, wenn mit Ina Meschik eine potenzielle Sieg- und Podestfahrerin ihre Karriere beendet. Ina war über ein Jahrzehnt lang eine fixe Größe in unserem Parallel-Team. Aber ihr Rücktritt ist natürlich ebenso zu akzeptieren wie der von Johann Stefaner. Ich wünsche den beiden im Namen des gesamten Teams für ihre berufliche und private Zukunft alles Gute“, sagte Christian Galler, der sportliche Leiter für Snowboard im ÖSV.

Snowboard: Ina Meschik sagt Adieu – Rahmenbedingungen erleichtern Abschied
Acht Winter lang gehörte die Raceboarderin dem ÖSV-Weltcupteam an, jetzt zieht sie einen Schlussstrich: Schweren Herzens traf Ina Meschik, die 28 Jahre alte Kärntnerin aus Villach, den Entschluss, dem Leistungssport Adieu zu sagen. Damit verliert der ÖSV und die Snowboardszene eine routinierte Spitzenathletin und verlässliche Leistungsträgerin.

„Für meinen Rücktritt gibt es nicht einen speziellen Grund“, so Meschik. Es sei eine Summe an Faktoren, die gegen die Fortsetzung ihrer Karriere gesprochen habe. Oberste Priorität genieße nun ihre berufliche Zukunft. In Eigenregie hat Meschik sich einen Ausbildungsplatz bei der Pionier-Kampfunterstützungskompanie des österreichischen Bundesheers in Mautern gesichert: „Sehr interessant! Ich darf mich glücklich schätzen, da gelandet zu sein.“

„Kann sich auf nichts mehr verlassen!“

Ihre Entscheidung erleichtert haben die aus Athletensicht unerfreulichen Rahmenbedingungen im Snowboard-Weltcup. „Der Rennkalender ist äußerst löchrig“, so Meschik, „und gerade im vergangenen Winter wurden die wenigen Bewerbe bei oft widrigen, teils unfairen Bedingungen durchgepeitscht.“

Meschiks Motivation litt auch unter Vorkommnissen bei den Olympischen Spielen in Korea, wo am Vorabend der Qualifikation der Austragungsmodus geändert worden war. „So etwas darf einfach nicht passieren. Wenn Regeln der FIS (Weltverband, Anm.) im Handumdrehen geändert oder sogar gebrochen werden, kann man sich auf nichts mehr verlassen.“

Sie, sagt Ina Meschik, sei nun eben nicht mehr bereit, ihre Existenz von Unwägbarkeiten wie der Willkür von Verantwortlichen oder purem Glück abhängig zu machen. „Das Risiko ist zu groß. Daher muss ich dem Ganzen den Rücken kehren.“

Insgesamt war Meschik 13 Saisonen lang aktiv. Sie bestritt 90 Weltcuprennen, fuhr acht Mal aufs Stockerl, nahm an drei Olympischen Winterspielen und fünf Weltmeisterschaften teil. Herausragende Ergebnisse waren ihr Sieg beim Parallelriesenslalom 2016 in Carezza, Platz drei im Parallelslalom-Weltcup 2015/2016 sowie Rang vier im Olympischen Parallelslalom in Sotschi 2014, wo sie im Duell um Bronze einer Russin hauchdünn unterlag.

„Geliebt, gehasst, gelacht und geweint“

„Ich habe viel erlebt und möchte nichts missen. Der Spitzensport hat mich geprägt und zu dem gemacht, was ich heute bin“, so Meschik. „Ich habe geliebt und gehasst, gelacht und geweint, trainiert, geschwitzt, gezittert, gehofft, gefeiert und tausende Kilometer hinter mich gebracht. Dieser Zirkus wird mir abgehen, zwar nicht jeder Tag, aber ich werde mich mit Sicherheit oft an diese sehr intensive Zeit erinnern.“

Presseinfo ÖSV/Agentur Delle Karth

29.10.2018