Am Sonntag wird der erste Formel 1 Grand Prix auf dem Red Bull Ring ohne Niki Lauda ausgetragen. Und doch ist Österreichs Motorsport-Ikone allgegenwärtig. Dem Mann, der wie kaum ein anderer über Jahrzehnte das Ansehen der Alpenrepublik in der Welt des internationalen Motorsports geprägt hat, wurde am Sonntag vor dem Start zum „Formula 1 Großer Preis von Österreich 2019“ die erste Kurve der Rennstrecke gewidmet. Die „Niki Lauda Kurve“ offiziell in Empfang nahmen seine Frau Birgit und Sohn Lukas.
Skulptur an Birgit und Lukas Lauda überreicht
35 Jahre nach dem bislang einzigen österreichischen Heimsieg erhält die Startkurve des Red Bull Ring den Namen der heimischen Motorsport-Legende Niki Lauda. In Anwesenheit von Frau Birgit und Sohn Lukas wurde die Kurve am Sonntagmorgen vor dem Start zum Großen Preis von Österreich 2019 „Niki Lauda Kurve“ getauft. Der Freund und langjährige Weggefährte Dr. Helmut Marko überreichte Birgit und Lukas Lauda symbolisch eine Skulptur, die dem Streckenlayout des Red Bull Ring entspricht.
Birgit Lauda: „Uns bedeutet es besonders viel, natürlich auch für die Familie, weil es dem Niki so viel bedeutet hätte, obwohl er ja immer jemand war, der Ehrungen und Pokale abgelehnt und auch verschenkt hat. Mit einer Kurve gab es ja die Geschichte, dass er schon einmal eine hatte und dann wurde sie ihm quasi weggenommen. Damals war er doch recht enttäuscht und traurig und deswegen weiß ich, dass es für ihn heute eine besondere Ehre gewesen wäre, im Rahmen dieser Zeremonie seine Kurve wieder zurückzubekommen.“
Lukas Lauda: „Ich bin stolz darauf, freue mich natürlich und bedanke mich sehr bei Red Bull, beim Helmut und bei allen anderen auch. Wie Birgit gesagt hat, wäre er glaube ich stolz darauf, weil er jetzt die Kurve 1 hat. Ich glaube davor war es die Kurve 5 oder 6 und das hätte er irrsinnig gern gehabt. Ich freue mich auch sehr, hier zu sein.“
Helmut Marko: „Es gab bereits eine Kurve, die nach Niki Lauda benannt wurde. Im Zuge der Umgestaltung des Red Bull Ring ist sie irgendwie abhanden gekommen und das hat Niki gestört. Ich habe ihm gesagt: ,Du kriegst wieder eine Kurve.’ Jetzt ist glaube ich der richtige Moment, um den Mythos, die Persönlichkeit und vor allem die Verdienste für den Motorsport, die Niki Lauda getätigt hat, in würdiger Weise zu dokumentieren. Wir haben die Kurve Nummer 1 genommen. Hier ist am meisten Aktion, da geht’s am wildesten zu. Also all das, was Niki selbst gelebt und aber auch geschätzt hat. Er hätte sich glaube ich sehr, sehr gefreut.“
Im Zeichen von Niki Lauda steht das gesamte Formel-1-Wochenende 2019 in Österreich. In der F1 Fanzone ist der 1984er McLaren ausgestellt, mit dem Lauda seinen Heimsieg feierte. Ebenso ausgestellt ist der Ferrari von 1975, den Niki Lauda bei seinem ersten Weltmeistertitel pilotierte. Das Auto erinnert im Paddock der Königsklasse an die einzigartige Karriere der Motorsport-Legende, ebenso eine Bilderausstellung im Zugang zum Fahrerlager. Fans, Teams und Piloten werden am Rennsonntag 2019 noch zahlreiche Gelegenheiten haben, gemeinsam des kürzlich verstorbenen Rennfahrers zu gedenken. So wurden unter anderem bis in die frühen Morgenstunden des Rennsonntages rund 60.000 rote Kapperl, das Markenzeichen von Niki Lauda, auf den Tribünen verteilt.
Stimmen von Niki Lauda beim Großen Preis von Österreich auf dem Red Bull Ring (2016, zur Legends Parade): „Diese Rennen sind eine Hetz. Da macht es ,klick!’, und alles ist wie früher. Wenn mich der Berger überholt, werd’ ich versuchen, ihn zurück zu überholen, logisch. Ich stell’ mich heute noch nicht gern hinten wo an.“
(2017, zum Großen Preis von Österreich): „Was hier passiert ist unglaublich! Ein Land, ein Rennen, zehntausende Zuschauer, Emotionen und Highlights – besser als hier kann man es nicht machen.“
Medieninfo Pfojekt Spielberg
30.06.2019