In einer herausfordernden zweiten Jahreshälfte stabilisiert der Audi-Konzern seine Auslieferungszahlen und weist zum dritten Quartal robuste Geschäftszahlen aus. Bereinigt um die Effekte aus der Entkonsolidierung der Mehrmarken-Importeure liegen die Umsatzerlöse über dem Vorjahresniveau. Im Operativen Ergebnis spiegeln sich der Rückgang bei den Auslieferungen und weiterhin hohe Vorleistungen für die Zukunft wider.
Die Cash-Generierung bleibt die Stärke des Audi-Konzerns: Mit einem Netto-Cashflow i.H.v. €3,3 Mrd. bestätigt das Unternehmen seine Top-Bonität. Auf Gesamtjahressicht geht der Audi-Konzern nunmehr von Auslieferungen leicht über dem Niveau des Vorjahres aus und bestätigt seine Prognose für die finanziellen Spitzenkennzahlen.
„Das Jahr 2019 bleibt eine Bewährungsprobe für die Automobilindustrie. Unser Abschluss zum dritten Quartal beweist aber, dass der Audi-Konzern auch bei starkem Gegenwind widerstandsfähig ist,“ sagt Alexander Seitz, Vorstand für Finanz, China und Recht der AUDI AG. „Unser Anspruch ist, den Audi-Konzern solide durch die aktuellen Herausforderungen zu steuern und gleichzeitig die richtigen Weichen für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu stellen.“
Von Januar bis September lieferte das Unternehmen 1.357.102 (2018: 1.407.672) Fahrzeuge der Marke Audi an Kunden aus. Während in der ersten Jahreshälfte Folgeeffekte aus der Umstellung auf den Prüfzyklus WLTP sowie zahlreiche Modellwechsel die Auslieferungen noch deutlich belasteten, verkleinerte die Marke Audi im dritten Quartal das kumulierte Minus auf 3,6 Prozent. So konnte die Marke mit den Vier Ringen per September ihren Marktanteil in einem 5,0 Prozent rückläufigen Gesamtmarkt stärken. In Europa sind nach der zweiten Stufe der WLTP-Umstellung nahezu alle Modellvarianten homologiert und im Konfigurator verfügbar. Auch international erwartet die Marke mit den Vier Ringen Impulse aus der Modelloffensive: So ist der neue Q3 bereits erfolgreich in den USA angelaufen. In China gehen im vierten Quartal der vollelektrische Audi e-tron* und der Q8 an den Start.
In den ersten neun Monaten erzielte der Audi-Konzern Umsatzerlöse in Höhe von €41.332 (2018: 44.257) Mio. Der Rückgang ist bedingt durch eine Änderung im Konsolidierungskreis des Audi-Konzerns: Wurden Umsatzerlöse und Ergebnis von Mehrmarken-Importeuren bis einschließlich 2018 auf Ebene des Audi-Konzerns erfasst, so werden sie seit 2019 im Abschluss des Volkswagen-Konzerns ausgewiesen. Um diesen Effekt bereinigt lagen die Umsatzerlöse des Audi-Konzerns in den ersten neun Monaten leicht über dem Vorjahresniveau. Im Fahrzeuggeschäft der Marke Audi schlug sich die Modelloffensive in einem verbesserten Produktmix nieder: Dank dem Markterfolg der Oberklasse-Modelle wie dem Q8, A6 Avant oder dem vollelektrischen Audi e-tron* steigerte die Marke Audi ihre Umsatzerlöse um 5,8 Prozent. Bei Lamborghini kurbelte die hohe Nachfrage nach dem Super-SUV Urus* das Geschäft weiterhin an: Der Umsatz der Marke Lamborghini erhöhte sich auf €1.343 (2018: 813) Mio.
Der Audi-Konzern beendet die ersten drei Quartale mit einem Operativen Ergebnis von €3.239 (2018: 2.871) Mio. Im Vorjahreszeitraum hatten Sondereinflüsse im Zusammenhang mit dem Bußgeld der Staatsanwaltschaft München II in Höhe von €800 Mio. das Ergebnis reduziert. In den ersten neun Monaten 2019 belasteten vor allem das geringere Auslieferungsvolumen und die vor diesem Hintergrund schwächere Auslastung der Werke die operative Leistung des Audi-Konzerns. Auch höhere Vorleistungen für Zukunftstechnologien wirkten sich zunächst negativ auf die Ertragskraft aus. Höheren Personalkosten standen geringere Vertriebskosten gegenüber. Weitere positive Impulse für die finanziellen Kennzahlen setzt der Audi Transformationsplan: Allein von Januar bis September hat das Unternehmen zahlreiche Maßnahmen implementiert, die auf Gesamtjahressicht mehr als €1,3 Mrd. auf das operative Geschäft einzahlen werden. Seit Programmstart im Jahr 2018 hat der ATP bereits über €3,3 Mrd. freigespielt.
Die Operative Umsatzrendite lag in den ersten drei Quartalen bei 7,8 (2018: 6,5) Prozent. Dabei hatten die umsatzmindernden Effekte aus der Entkonsolidierung der Mehrmarken-Importeure positiven Einfluss auf die Renditekennzahl.
Das Ergebnis vor Steuern des Audi-Konzerns stieg auf €3.668 (2018: 3.458) Mio. Das darin enthaltene Finanzergebnis lag mit €429 Mio. vor allem aufgrund Bewertungseffekten unter dem Vorjahresniveau (2018: 586).
Mit einem Netto-Cashflow von €3.271 (2018: 3.116) Mio. bestätigt der Audi-Konzern erneut seine starke Finanzkraft. Der negative Einmaleffekt aus der Entkonsolidierung der Mehrmarken-Importeure, konnte dank erhöhter Disziplin und Fokussierung bei Ausgaben und Investitionen überkompensiert werden.
Im dritten Quartal hat der Audi-Konzern seine Performance in einem herausfordernden Marktumfeld weiter stabilisiert. So lieferte die Marke mit den Vier Ringen von Juli bis September mit 450.922 Einheiten nahezu so viele Fahrzeuge aus wie im Vorjahresquartal (2018: 458.439). Die Umsatzerlöse in Höhe von € 12.571 (2018: 13.074) Mio. lagen bereinigt um den Effekt aus der Entkonsolidierung der Mehrmarken-Importeure über dem Vorjahresniveau. Der Audi-Konzern erzielte ein Operatives Quartalsergebnis in Höhe von €938 (2018: 110) Mio. und eine Operative Umsatzrendite in Höhe von 7,5 (2018: 0,8) Prozent. Dabei hatte das Bußgeld der Staatsanwaltschaft München II in Höhe von €800 Mio. die Vorjahreswerte erheblich beeinflusst.
Der Audi-Konzern blickt zuversichtlich in ein anspruchsvolles viertes Quartal. „2019 wird kein Rekordjahr, aber der Audi-Konzern steht solide da“, sagt Alexander Seitz. „Kritische Hürden wie die Umstellung auf WLTP 2nd Act haben wir bereits gemeistert. Im vierten Quartal rollen wir unsere Modelloffensive weiter in die Märkte aus. Mit der nächsten Stufe des Audi Transformationsplans setzen wir weitere Impulse für die kurz-, mittel- und langfristige Profitabilität. Damit Audi den Wandel zum Anbieter nachhaltiger Premiummobilität wirtschaftlich schafft, müssen wir aber auch die Flexibilisierung der Werke und die Flexibilität innerhalb der Belegschaft konsequent weiter vorantreiben.“ Das Unternehmen strebt bis Jahresende eine Vereinbarung über die Eckpfeiler von Audi.Zukunft an. Unter Berücksichtigung des zukünftigen Produktportfolios, der langfristigen Volumenplanung und der daraus abgeleiteten Werkbelegung liegt der Fokus dabei auf der Sicherstellung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit des Audi-Konzerns. Hierzu gehören die Anpassung der strategischen Kapazität der Werke und die Überprüfung der Beschäftigungsstrukturen entlang der demografischen Entwicklung.
Vor dem Hintergrund der schwächeren Volumenentwicklung im ersten Halbjahr geht der Audi-Konzern auf Gesamtjahressicht von einem leichten Wachstum der Auslieferungen aus. Im Geschäftsbericht 2018 erwartete der Audi-Konzern noch eine moderate Steigerung bei den Auslieferungen. Der Audi-Konzern bestätigt seine Prognose für die finanziellen Spitzenkennzahlen Umsatzerlöse, Operative Umsatzrendite und Netto-Cashflow: So erwartet der Audi-Konzern einen leichten Anstieg der Umsatzerlöse, eine Operative Umsatzrendite zwischen 7,0 und 8,5 Prozent und einen Netto-Cashflow zwischen €2,5 bis 3,0 Mrd.
Presseinfo Audi
31.10.2019