Am Sonntag stand in der 14. Runde der Tipico Bundesliga das Duell Austria Wien vs. SV Mattersburg auf dem Programm. Nach einer starken Startstunde zittern sich am Ende die Gastgeber zu einem dennoch verdienten 2:1 (1:0)-Heimsieg.
Das Spiel in der Generali-Arena begann von beiden Seiten überraschend offensiv geführt. Bereits nach wenigen Sekunden fanden beide Teams jeweils eine Topchance vor. Sakaria nach 79 bzw. Kvasina nach 28 Sekunden hätten für die frühe Führung sorgen können, taten es allerdings nicht. In der Folge waren die Gastgeber die bessere Mannschaft die mehr für das Spiel hat. Bei einem abgefälschten Schuss von Sakaria hatten die Gäste Glück, dass den am Boden liegenden Torhüter Kuster die Kugel sprichwörtlich in die Arme fiel. Auf der Gegenseite präsentierten sich die Gäste keinesfalls rein defensiv ausgerichtet. Die Burgenländer hatten mehr Ballbesitz fanden allerdings kaum einen Weg um daraus Kapital zu schlagen. So war es wieder den Gastgeber vorbehalten für das nächste sportliche Ausrufezeichen zu setzen. Bei einem sehenswerten Solo von Sakaria fiel der Abschluss allerdings zu schwach aus (12.). 60 Sekunden später wurde ein Abschluss von Monschein in höchster Not abgeblockt. In der 14. Minute gingen schlussendlich die Gastgeber in Führung. Nach einem Eckball kann Kuen den Ball per Kopf nicht klären. Über den Kopf von Madl landete der Ball bei Grünwald. Der behält die Nerven und vollendet zum verdienten 1:0-Führungstreffer für die Veilchen. Mit dem Vorsprung im Rücken wirkten die Gastgeber nun deutlich befreiter und auch spielerisch überlegen. Bei einem Solo von Monschein konnte die Verteidigung in höchster Not klären. In der 24. Minute sorgte wieder ein Eckball erneut für Torgefahr. Nach einem Eckball können die Gäste den Ball kurz klären. Nach einem Flankenwechsel kommt Klein, aus Abseitsposition, an den Ball. Der zieht direkt ab und hämmert den Ball an die Oberkante der Latte. Nach knapp einer halben Stunde hatten dann auch die Gastgeber ihre erste glasklare Torchance. Nach Vorarbeit von Erhardt stand Kvasina in aussichtsreicher Position vor Austria-Torhüter Lucic. Der Schlussmann der Veilchen blieb jedoch stehen und wurde in der Folge vom Gäste-Stürmer angeschlossen. In der 36. Minute sorgte wieder ein Eckball für Torgefahr. Palmer-Brown konnte den Ball aus kurzer Distanz nicht über die Linie drücken. In dieser Phase des Spiels nahm übrigens die – bisher überschaubare – Fehlerquote stark zu. Fehlpässe auf beiden Seiten, heftige Diskussionen, aber auch einige Entscheidungen von Schiedsrichter Muckenhammer sorgten für Emotionen. Auf und abseits des Rasen. So sah auch Austria-Trainer wegen Kritik (Anm.: Nach einem nicht geahndeten Foulspiel) die gelbe Karte. Fußball wurde in dieser Phase des Spiels wenig gespielt. Daher gab es auch kaum bis keine erwähnenswerte Offensivaktionen. Dies hätte sich in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit spektakulär ändern können. Bei einem Schuss von Jano stand Lucic goldrichtig und konnte den Ball klären. Pausenstand somit 1:0.
Nach dem Seitenwechsel übernahmen zunächst die Veilchen wieder das Spielgeschehen. Für den “sportlichen Mehraufwand” wurden die Violetten in der 50. Minute belohnt. Mal wieder wurde es aus einem Eckball gefährlich. Palmer-Brown legt den Ball (unfreiwillig?) ideal für Ebner auf. Der kommt an der Strafraumgrenze völlig unbedrängt an den Ball und schiebt den Ball überlegt zum 2:0 ein. Das Spiel war damit früh vorentschieden. Die harmlosen Gäste ergaben sich weitgehend dem sportlichen Schicksal und überließen den Veilchen weitgehend das Spielgeschehen. So kam es nicht überraschend, dass die Austria die nächste gute Torchance vorfand. Bei einem Schuss von Monschein konnte sich Kuster in der 60. Minute auszeichnen. Bei einem Freistoß von Grünwald wenig später war erneut der Torhüter der Gäste zur Stelle (66.). 120 Sekunden später hätte Monschein für die Entscheidung sorgen können, wohl eher müssen. Tat er nicht und so blieb es spannend. Keine 60 Sekunden jubelten die Gäste über den vermeintlichen 2:1-Anschlusstreffer. Laut Meinung des Schiedsrichterassistenten befand sich Torschütze Bürger in einer strafbaren Abseitsstellung. Diese Aktion war allerdings ein Weckruf für die Burgenländer. In der 77. Minute gelang den Burgenländern dann doch der – nicht mehr unverdiente – Anschlusstreffer. Nach einem Eckball der Gäste unterläuft Lucic den Ball. Der Ball landet beim freistehenden Bürger der den Ball zum 2:1 einköpfelt. In der Schlussphase wankten die Veilchen. Die bis dahin souverän agierenden Gastgeber kamen gehörig ins Wanken. Gefallen sind die Wiener Violetten nicht. So blieb es am Ende beim 2:1-Heimsieg für die Wiener Austria.
Das Resultat geht aufgrund der gezeigten Leistung durchaus in Ordnung. Die Gastgeber müssen sich allerdings zwei berechtigte Vorwürfe „gefallen lassen“. Zum einen verabsäumte man weitgehend schwache Burgenländer deutlich klarer auf Distanz zu halten. Der Rückfall in den letzten 25 Minuten war definitiv unnötig und wäre beinahe noch ins Auge gegangen. Der SV Mattersburg war über eine Stunde „sportlich äußerst bieder“ in der Generali-Arena tätig. Erst als das Spiel völlig verloren war gingen die Burgenländer ins sprichwörtliche „Risiko“ und wäre dafür beinahe noch belohnt worden.
Austria Wien vs. SV Mattersburg 2:1 (1:0)
Generali-Arena, 7.385 Zuschauer, SR Muckenhammer
Tore: Grünwald (14.), Ebner (50.) bzw. Bürger (77.)
Austria Wien: Lucic – Klein, Palmer-Brown, Madl, Borkovic – Ebner, Jeggo (83./Serbest)- Sax (79./Prokop), Grünwald, Sarkaria – Monschein (88./Edomwonyi)
SV Mattersburg: Kuster – Höller (55./Halper), Mahrer, Rath, Lercher – Jano – Hart, Erhardt (64./Bürger), Salomon – Kvasina, Kuen (84./Olatunji)
10.11.2019