Ankick für den Fußball in Österreich! Am Freitag (20:45 Uhr, Live auf ORF1) erfolgt mit dem Finale im UNIQA ÖFB Cup zwischen dem FC Red Bull Salzburg und SC Austria Lustenau der Re-Start im österreichischen Fußball nach der Corona-Zwangspause.
Dabei dient das Finale im Klagenfurter Wörthersee Stadion auch als Vorbild für ganz Fußball-Europa. Immerhin wird der UNIQA ÖFB Cup der erste Titel sein, der nach der Unterbrechung ausgespielt wird. Zwar wurde in Weißrussland kürzlich ebenfalls das Cupfinale gespielt, dort war der Spielbetrieb jedoch nicht unterbrochen. Stattfinden wird das Duell zwischen Titelverteidiger und Außenseiter unter strengen Auflagen gemäß den Richtlinien des Präventionskonzepts der Bundesliga und natürlich ohne Live-Publikum im Stadion.
Mit rund einem Monat Verspätung – eigentlicher Finaltermin war der 1. Mai – kommt es nun also zum Highlight in Kärnten. Der FC Red Bull Salzburg geht als klarer Favorit in das Match gegen den Zweitligisten aus Vorarlberg. Der Serienmeister der Tipico Bundesliga ist seit dem Finalsieg gegen den SK Sturm Graz (0:1 n.V.) im Jahr 2018 im UNIQA ÖFB Cup ungeschlagen. Seitdem gelangen in elf Partien 41 Treffer, bei lediglich 3 Gegentoren.
Weg ins Finale
Einfach war der Weg nach Klagenfurt für das Team von Trainer Jesse Marsch in dieser Saison aber nicht. Nach einem standesgemäßen 7:1 in Runde eins gegen den SC/ESV Parndorf, musste der Titelverteidiger bereits in der zweiten Runde auswärts beim SK Rapid antreten – und setzte sich nur ganz knapp in der Verlängerung durch. Nach klaren Siegen im Achtelfinale gegen den ASK Ebreichsdorf (5:0) und im Viertelfinale gegen den SKU Amstetten (3:0), kam es im Semifinale zum Duell mit dem letztjährigen Vizemeister LASK. Die „Bullen“ setzten sich durch ein Tor von Hee-Chang Hwang knapp mit 1:0 durch.
Zum ersten Pflichtspiel nach der langen Corona-Pause meint Marsch: „Es ist etwas seltsam, gleich zu Beginn so ein wichtiges Spiel zu haben. Aber es ist spannend und wir sind für einen harten Kampf bereit, denn wir erwarten einen starken Gegner. Wir sind Favorit, müssen dafür aber auch eine entsprechende Leistung zeigen und dürfen Lustenau keinesfalls unterschätzen. Wir müssen bereit für einen aggressiven, tief stehenden Gegner sein und generell das richtige Gefühl für dieses Spiel entwickeln. Wenn wir denken, dass unsere Qualität allein für den Sieg reicht, werden wir Ärger bekommen.“
Sein Kapitän Andreas Ulmer ist bereits voller Tatendrang: „Wir freuen uns alle riesig, dass es endlich wieder losgeht. Das ist es, was wir gern machen und wir sind auch bereit dafür. Es ist ein Finalspiel, es geht gleich um einen Titel. Und diesen zu holen, ist unser großes Ziel.“
Der Cup-Lauf der Lustenauer Austria begann mit einem klaren 5:0-Sieg in Runde eins beim ATSV Stadl-Paura, ehe in Runde zwei mit dem Floridsdorfer AC ein Konkurrent aus der HPYBET 2. Liga nach Verlängerung eliminiert wurde (2:1). Im Achtelfinale erkämpfte die Mählich-Elf ein 3:2 bei Regionalligist Union Gurten, bevor im Viertelfinale schließlich ein Bundesligist ausgeschaltet wurde. Gegen die WSG Tirol behielt der SC Austria Lustenau mit 7:6 n. E. die Oberhand. Im Semifinale sicherte Goalgetter Ronivaldo den Vorarlbergern den 1:0-Sieg gegen Ligarivale FC Wacker Innsbruck und bereitete so den Weg ins UNIQA ÖFB Cup Finale. Der SC Austria Lustenau muss aufgrund einer Gelbsperre auf Tormann Domenik Schierl verzichten.
Lustenau-Coach Roman Mählich sieht sein Team bereit für den großen Showdown: „Wir haben uns im Rahmen der Möglichkeiten gut vorbereiten. Wir sind glücklich, dass wir dieses Cupfinale bestreiten dürfen, denn es ist für den gesamten Fußball in Vorarlberg ein riesiges Ereignis. Mit Ausnahme von Patrik Eler und Tobias Berger sind alle Spieler fit. Wir wollen ein tolles Spiel abliefern und dann sehen wir, was gegen die Salzburger möglich ist.“
Christoph Freitag schlägt in die selb Kerbe: „Wir haben uns dieses Spiel hart erarbeitet, müssen uns aber keinen Druck machen, denn wir sind nicht der Favorit. Im Kader herrscht eine große Vorfreude aufs Finale und wir wollen versuchen, an einem guten Tag das Unmögliche zu schaffen.“
Das letzte Aufeinandertreffen
Auch in der Saison 2018/19 kreuzten sich die Wege des FC Red Bull Salzburg und des SC Austria Lustenau im UNIQA ÖFB Cup. Im damaligen Achtelfinalduell behielten die Salzburger in Lustenau in einer spannenden Partie mit 1:0 die Oberhand. Torschütze damals Takumi Minamino, der im vergangenen Jänner von Salzburg zum amtierenden Champions-League-Sieger FC Liverpool wechselte.
Rückschlüsse für das diesjährige Endspiel wird die Partie aus der vergangenen Spielzeit aber nicht liefern. Zu sehr haben sich die Kader der beiden Finalisten verändert. Von der damaligen Startelf der Lustenauer sind mit Darijo Grujcic, Alexander Ranacher und Ronivaldo gerade einmal drei Spieler übriggeblieben. Auf Seiten der Salzburger sind es mit Kapitän und ÖFB-Teamspieler Andreas Ulmer, Alexander Walke, Andre Ramalho, Jerome Onguene und Enock Mwepu immerhin fünf. Letzterer fehlt nach seiner Gelb-Roten Karte im Semifinale gesperrt. Auch die Trainer haben sich auf beiden Seiten geändert. In der Mozartstadt folgte Jesse Marsch auf Marco Rose, im Ländle löste Roman Mählich Gernot Plassenegger ab.
Beide Finalisten erhalten zusätzlich zu den bereits ausgeschütteten Zahlungen bis zum Semifinale eine Prämie von 150.000 Euro.
Fairplay Award
Neben dem UNIQA ÖFB Cup Sieger wird am Freitag auch der von der STIEGL-Brauerei zu Salzburg präsentierte Gewinner des Fairplay Awards gekürt. Ab dem Viertelfinale wurden Punkte in der Fairplay-Wertung gesammelt. In die Bewertung fließen u.a. das Verhalten der Spieler, Fans und Funktionäre ein. Der Betrag von € 10.000,– wird zweckgebunden für Aktionen und Projekte im Bereich Fairplay und Anti-Rassismus an den siegreichen Verein ausgeschüttet.
Torjäger
In der von geomix präsentierten Torschützenliste führt aktuell Lustenaus Goalgetter Ronivaldo. Dem Brasilianer gelangen bisher sieben Treffer – bei vier Einsätzen. Wirklich in Gefahr ist sein Titel nicht mehr. Der erfolgreichste Schütze von Finalgegner Salzburg ist Erling Haaland, der seit Jänner für Borussia Dortmund auf Torejagd geht.
Die Zweitplatzierten Shon Weissman (Wolfsberger AC), Daniel Maderner (SKU Amstetten) und Dominik Weiss (FC Gleisdorf 09) stehen bei fünf Toren, können ihr Trefferkonto aber nicht weiter aufstocken.
Hintergrundinfos
Hintergrundgeschichten, aktuelle News und Videos zum UNIQA ÖFB Cup finden Sie auf der offiziellen UNIQA ÖFB Cup Facebook-Seite, dem Instagram-Account, auf dem YouTube-Channel und auf der Website www.uniqaoefbcup.at.
Presseinfo ÖFB
27.05.2020