Platz 27 für Matthias Brändle und Platz 46 für Felix Ritzinger im Einzelzeitfahren der Männer

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Mit heftigen Windböen hatten die Männer beim 31,7 Kilometer langen Einzelzeitfahren der Straßenradweltmeisterschaften in Imola zu kämpfen. Der Titel ging an den aktuellen Bahnverfolgungsweltmeister Filippo Ganna, der die erste Goldmedaille für Italien im Kampf gegen die Uhr in der Elitekategorie eroberte. Österreichs Vertreter landeten auf den Plätzen 27 durch Matthias Brändle (+ 2:34) und 46 durch Debütant Felix Ritzinger (+ 4:26).

„Es war hart und schnell. So zirka fünf Kilometer vor dem Ziel ist mir die Kette vom Rad gesprungen. Das hat wohl 15 bis 20 Sekunden gekostet“, berichtete der ehemalige Stundenweltrekordhalter aus Hohenems, der ohne dem Missgeschick wohl noch ein paar Positionen weiter vorne gelandet wäre: „Generell bin ich mit der Leistung und der Fahrt relativ zufrieden. Von den Wattwerten her war es definitiv eine meiner besten Weltmeisterschaften.“

Als einer der ersten Fahrer ging der 23-jährige Wiener Ritzinger auf die Strecke. „Die erste Hälfte bin ich etwas zu schnell angegangen und dann habe ich ein wenig Zeit nach der Wende verloren“, schilderte der 190 Zentimeter große WM-Debütant. Auch er hatte mit den schwierigen Bedingungen zu kämpfen: „Bei dem Wind war es schon schwierig zu fahren. Ich bin jetzt nicht der Leichteste und trotzdem hat es mich fast von der Straße geweht. Am Ende hat es gut geklappt und meine Zielwerte von der Leistung her habe ich erreicht.“

Wie heftig die Böen kamen, erlebte der Wiener bei einer Schrecksekunde. „Ein Windstoß hat es mir das Visier vom Helm geblasen. Kurven, die man bei der Besichtigung noch am Aufleger gefahren ist, waren dann im Rennen nicht mehr so fahrbar“, erzählte er, der aber trotz der schweren Bedingungen Lust mehr bekam: „Es hat Riesenspaß gemacht. Hoffentlich war es noch nicht mein letzter Auftritt auf dieser Bühne.“

Drei Österreicherinnen im Straßenrennen am Samstag im Einsatz
Am Samstag beginnt dann um 12:35 Uhr das Straßenrennen der Frauen. Mit Anna Kiesenhofer, Angelika Tazreiter und Sarah Rijkes setzt Nationaltrainer Klaus Kabasser auf ein niederösterreichisches Trio. „Die Gefühle sind gemischt bei mir. Zum einen mag ich die steilen Anstiege, weil es dort darauf ankommt, was man in den Beinen hat. Andererseits gibt es einige technische Passagen am Anfang jeder Runde, da könnte es heikel werden“, erklärte Kiesenhofer, die am Donnerstag im Zeitfahren Rang 18 belegte. Zuletzt zeigte die 29-Jährige bei der Ardèche-Rundfahrt in Frankreich auf und wurde bei der hügeligen Rundfahrt Gesamtdritte.

Auf dem anspruchsvollen Kurs hofft sie auf ein gutes Ergebnis. Fünf Runden gilt es auf dem mit insgesamt 2.800 Höhenmeter gespickten Rundkurs am Samstag zu absolvieren. 143 Kilometer warten auf die drei Österreicherinnen. „Die Strecke ist sehr anspruchsvoll und man muss schauen, wie sich das Rennen entwickelt“, blickte Tazreiter voraus. Vor einem Jahr fuhr die Niederländerin Annemiek van Vleuten mit einem langen Solo ins Regenbogentrikot und sie versucht trotz einer vor einer Woche beim Giro Rosa erlittenen Handverletzung ihren Titel zu verteidigen am Samstag.

„Der Kurs ist traumhaft, die Ausblicke auf die Landschaft sind der Wahnsinn. Ich fürchte nur, dass wir selbst dafür wenig Zeit haben werden. Das Rennen wird sicher sehr selektiv und die Stimmung bei einem Rennen in Italien ist sowieso immer gut“, schilderte Rijkes, die zuletzt bei den Heimweltmeisterschaften 2018 in Innsbruck am Start stand.

ERGEBNIS:
GOLD: Filippo Ganna (ITA) 35:54
SILBER: Wout van Aert (BEL) + 0:26
BRONZE: Stefan Küng (SUI) + 0:29
27. Matthias Brändle (AUT) + 2:34
46. Felix Ritzinger (AUT) + 4:26

PROGRAMM:
Donnerstag, 24. September
Elite Frauen Einzelzeitfahren über 32 km
Ergebnis:

GOLD: Anna van der Breggen (NED) 40:20 Minuten (47.157 km/h)
SILBER: Marlen Reusser (SUI) + 0:15
BRONZE: Ellen van Dijk (NED) + 0:31
18. Anna Kiesenhofer (AUT) + 2:30

Freitag, 25. September
Elite Männer Einzelzeitfahren über 32 km

Samstag, 26. September
Elite Frauen Straßenrennen über 144 km (5 Runden)

Sonntag, 27. September
Elite Männer Straßenrennen über 259 km (9 Runden)

AUFGEBOT:
Zeitfahren:
Elite Frauen:

Anna Kiesenhofer / 29 Jahre / Niederösterreich / Cookina Graz

Elite Männer:
Matthias Brändle / 30 Jahre / Vorarlberg / Israel Start-Up Nation
Felix Ritzinger / 23 Jahre / Wien / WSA KTM Graz

Straßenrennen:
Elite Männer:

Tobias Bayer / 20 Jahre / Oberösterreich / Tirol KTM Cycling Team
Felix Gall / 22 Jahre / Tirol / Team Sunweb
Marco Friedrich / 22 Jahre / Steiermark / Tirol KTM Cycling Team
Sebastian Schönberger / 26 Jahre / Oberösterreich / B&B Hotels – Vital Concept p/b KTM
Markus Wildauer / 22 Jahre / Tirol / Tirol KTM Cycling Team
Riccardo Zoidl / 32 Jahre / Oberösterreich / Felbermayr Simplon Wels

Elite Frauen:
Anna Kiesenhofer / 29 Jahre / Niederösterreich / Cookina Graz
Sarah Rijkes / 29 Jahre / Niederösterreich / Ceratizit WNT Pro Cycling
Angelika Tazreiter / 33 Jahre / Niederösterreich / Cookina Graz

Presseinfo Österreichischer Radsportverband

25.09.2020