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Am Mittwoch stand in der UEFA Champions League Qualifikation das Rückspiel im Duell Red Bull Salzburg vs. Maccabi Tel Aviv auf dem Programm. Die Bullen gewinnen auch das Rückspiel gegen die personell dezimierten Israelis und stehen in der Champions League-Gruppenphase. Beim 3:1-Heimsieg lieferten die Mozartstädter zwar eine phasenweise dominante Vorstellung ab. In Wahrheit zitterten sich die Bullen zu einem verdienten Arbeitssieg.

Das Spiel in der (leider leeren) Red Bull Arena begann wie allgemein erwartet. Nach einigen Minuten des „kollektiven Abtastens“ übernahm Red Bull Salzburg das Kommando. Maccabi Tel Aviv stand tief in der eigenen Hälfte und lauerte auf Konterangriffe. Diese kamen allerdings über den Status „im Ansatz erkennbar“ nicht hinaus. Vor beiden Toren gab es in den ersten Minuten allerdings wenig „erwähnenswerte Action“. Die erste Torchance des Spiels bedeutete am Ende auch der erste Treffer des Spiels. Nach einem langen Ball von Vallci können die Gäste den Ball nicht erklären. In der Folge wird Koita gefoult, der Schiedsrichter lässt weiterspielen. Der Ball landet in der Folge bei Daka. Er zieht wuchtig ab und trifft zum 1:0 (16.). Vier Minuten später hätte Mwepu, nach einem Szoboszlai-Eckball, per Kopf das 2:0 erzielen müssen. Der Mittelfeldspieler setzte den Ball unbedrängt allerdings neben das Tor. Weiter ging es im Handball-Stil. Red Bull Salzburg schnürte den beherzt kämpfenden, in Wahrheit allerdings etwas überfordert wirkenden, Gegner tief in der eigenen Hälfte ein. In der 27. Minute hätte Koita per Brust das 2:0 machen können. 60 Sekunden später gab es Elfmeter-Alarm im Strafraum von Red Bull Salzburg. Allerdings gab es im Spielaufbau eine deutliche Abseitsstellung von Stürmer Shechter. Entgegen dem Spielverlauf gelang den Gastgebern in der 30. Minute der Ausgleichstreffer. Karzev zieht wuchtig, aber komplett zentral, auf das Tor der Gastgeber ab. Salzburg-Torhüter Karzev lässt den Ball nach vorne abprallen. Die „Bullen“-Verteidigung legte in der Situation ein „kollektives Nickerchen“ ein. So kam Karzev erneut an den Ball, zog wieder wuchtig ab und traf zum 1:1-Ausgleichstreffer. Die nächste Chance des Spiels war in der 32. Minute den Gasgebern vorbehalten. Nach Lochpass von Okugawa scheiterte Koita an Tel Aviv-Torhüter Tenenbaum. Es ging in derselben Tonart weiter: Bei einem Freistoß-Hammer von Szoboszlai konnte sich der Gäste-Torhüter erneut auszeichnen (35.). In der 42. Minute wurde Daka in höchster Not von der Gäste-Verteidigung fair gestoppt. In der Nachspielzeit gab es noch einen Aufreger. Nach einem abgewehrten Schuss von Szoboszlai wird Okugawa von Baltaxa im Strafraum gelegt. Den Penalty verwandelte – nach längeren Diskussionen bei denen der Gäste-Trainer Donis zwei Mal die Gelbe Karte sah – Szoboszlai zur 2:1-Pausenführung.

Auch ohne den Trainer in der Kabine dürfte es in der Kabine von Maccabi Tel Aviv zu deutlichen Worten gekommen sein. Die Israelis begannen die 2. Halbzeit deutlich mutiger und ambitionierter. Die Salzburger wirkten überraschend passiv und ließen die Gäste in der Startphase gewähren. Erwähnenswert waren die Schlusschancen von Biton (56.) bzw. Koita (54.). Zwingende Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware. In der Charakteristik bettelte Rede Bull Salzburg um einen Gegentreffer. Maccabi Tel Aviv agierte zwar sehr bemüht, allerdings waren auch die Israelis, wohl auch aufgrund der äußerst angespannten Personalsituation, war aber offensiv harmlos. Etwas gegen den Spielverlauf gelang den Gastgebern die frühe Vorentscheidung. Mit etwas Glück kommt der Ball zu Außenverteidiger Vallci. Seine Flanke zur Mitte köpft Daka per Kopf zum 3:1 ein (68.). Mit diesem Treffer war das Spiel gelaufen. Die Gastgeber waren nun wieder die spielbestimmende Mannschaft und fanden durch Okafor (87.) und Mwepu (88.) noch zwei gute Torchancen vor. Am Ende blieb es beim 3:1-Heimsieg von Red Bull Salzburg gegen Maccabi Tel Aviv.

Die Bullen lieferten phasenweise eine dominante aber auch eine enttäuschende Leistung ab. Die Mozartstädter blieben phasenweise weit unter ihren Möglichkeiten. Der österreichische Serienmeister offenbarte in der zweiten Halbzeit ungewohnte Schwachstellen in der defensiven Ordnung. Gegen einen qualitativ besseren Gegner, wären diese definitiv „bestraft“ worden. Maccabi Tel Aviv spielte zwar beherzt mit und war besonders im zweiten Durchgang auch taktisch variabel unterwegs. Mit etwas mehr Mut und möglicherweise auch mehr Qualität wäre möglicherweise „mehr gewesen“. Der letzte Teil bleibt allerdings im Konjunktiv!

Red Bull Salzburg vs. Maccabi Tel Aviv 3:1 (1:1)
Red Bull Arena, ohne Zuschauer (Coronavirus-Auflage der UEFA), SR Dr. Brych

Tore: Daka (16., 68.), Szoboszlai (45.+4.) bzw. Karzev (30.)

Gelb-Rote Karte. Donis (Trainer Tel Aviv/45.+3.)

Gesamtscore: 5:2 – Red Bull Salzburg in der Champions League-Gruppenphase

Red Bull Salzburg: Stanković – Vallci, Ramalho, Wöber, Ulmer – Mwepu, Camara (74./Junuzovic) – Okugawa (82./Okafor), Szoboszlai – Daka, Koita (66./Berisha)
Maccabi Tel Aviv: Tenenbaum – Bitton (65./Hozez), Yeini, Tibi – Kandil (74./Glazer), Karzev, Golasa, Baltaxa – Biton, Almog (75./Hanzis), Shechter

30.09.2020