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In der ersten von fünf aufeinanderfolgenden Partien in der Fremde tritt der EC-KAC am Dienstagabend zum Kärntner Derby beim EC VSV an.

DIE ECKDATEN:
Zum Start seiner Serie von fünf Auswärtspartien am Stück gastiert der EC-KAC in seinem 16. Saisonspiel in der bet-at-home ICE Hockey League am Dienstagabend (Spielbeginn: 19.15 Uhr) beim EC VSV. Erstmals in der langen Historie des traditionsreichsten Duells im österreichischen Eishockey wird ein Kärntner Derby (pandemiebedingt) gänzlich ohne Zuseher ausgetragen. Sky Sport Austria überträgt die Begegnung live, über den Spielverlauf informieren zudem das Kärntner Eishockeymagazin im Programm von Radio Kärnten und der Live-Ticker auf kac.at.

DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC musste sich am Sonntagabend in einem tollen Eishockeyspiel den Vienna Capitals mit 4:5 nach Verlängerung geschlagen geben, wodurch der sich bereits über sechs Runden erstreckende Wechsel von Siegen und Niederlagen für Rot-Weiß seine Fortsetzung fand. In der Tabelle fielen die Rotjacken damit auf den fünften Rang zurück, allerdings trennen sie im dicht gedrängten Spitzenfeld der ICE Hockey League aktuell nur zwei Zähler vom neuen Spitzenreiter HCB Südtirol. Gegen den Lokalrivalen agierten die Klagenfurter zuletzt recht erfolgreich: Das erste Saisonduell konnten sie auf eigenem Eis mit 3:1 für sich entscheiden, insgesamt gingen sieben der jüngsten acht Derbys an den EC-KAC.

Auch der EC VSV geht mit einer Niederlage in das Kärntner Derby, am Sonntag unterlagen die Adler beim neuen Tabellenführer HCB Südtirol mit 1:4. Davor konnte Villach in sechs Spielen in Folge punkten, dabei jedoch nur ein Mal, beim 4:1-Heimsieg gegen die Vienna Capitals, die vollen drei Zähler einfahren. Auf eigenem Eis holte Blau-Weiß im bisherigen Saisonverlauf lediglich sieben von 18 möglichen Punkten, allerdings zeigte die Formkurve mit den jüngsten Erfolgen gegen Wien und Salzburg deutlich nach oben. Insgesamt blieben die Villacher im laufenden Spieljahr bisher jedoch hinter ihren eigenen Erwartungen zurück: 3,57 Gegentreffer pro Begegnung entsprechen (gemeinsam mit Bratislava) dem höchsten Wert in der Liga, die 2,43 erzielten Tore pro Partie werden nur von Schlusslicht Linz unterboten.

DIE ZAHLEN ZUM SPIEL:
4 – Ein überzeugendes Comeback nach seiner langen Verletzungspause lieferte Steven Strong ab. In jeder der vier Partien seit seiner Rückkehr ins Team konnte der Verteidiger punkten (zwei Tore, zwei Assists) und eine positive Plus/Minus-Bilanz (insgesamt +6) verbuchen. Aus seine Corsi-For Percentage (59,0%) ist die beste aller Abwehrspieler im Kader.
4,5 – Kele Steffler, der sich heuer aus dem AHL-Team kommend einen Platz in der Kampfmannschaft erarbeitet hat, verbuchte im Heimspiel gegen Wien seinen ersten Scorerpunkt in Österreichs höchster Spielklasse. Überhaupt spielt der Verteidiger eine sehr ansprechende Saison: Im Schnitt steht er 13:18 Minuten pro Partie am Eis, aktuell bilanziert er mit +2, zudem blockt kein anderer KAC-Spieler mehr Schüsse als er (4,5 Blocks pro 60:00 Time-on-Ice).
14 – Thomas Hundertpfund übernahm am Sonntag die Führung in der teaminternen Scorerwertung: In den acht Begegnungen seit der Meisterschaftsunterbrechung sammelte der Mittelstürmer zehn Zähler, sechs davon (jeweils ein Treffer und zwei Vorlagen in Graz und gegen Wien) am vergangenen Wochenende.
15 – Die letzte Heimniederlage gegen Villach (1:5 im Februar 2016) war der Ausgangspunkt einer starken Derby-Serie der Rotjacken: Klagenfurt siegte in 15 der 18 seither ausgetragenen Lokalduelle und kassierte in diesen 18 Begegnungen insgesamt nur 29 Gegentreffer (bei 45 erzielten Toren).
66 – Im ersten Kärntner Derby des Spieljahres Anfang Oktober in Klagenfurt (3:1 für den EC-KAC) ließen die Rotjacken 66 Torschussversuche Villachs zu (davon 37 Shots on Goal). In keinem anderen Saisonspiel mit Klagenfurter Beteiligung kam der jeweilige Gegner auf mehr Shot Attempts.

DER GEGNER:
Nachdem der EC VSV von 2017 bis 2019 drei Mal in Folge die Qualifikation für die PlayOffs verpasst hatte, rehabilitierte sich der sonst als Stammgast in der KO-Phase der Meisterschaft vertretene Klub in der vergangenen Saison: Letztlich fehlten nur zwei Zähler auf den Sprung in die Platzierungsrunde, über die Qualifikationsrunde schaffte Blau-Weiß dann jedoch recht souverän den Sprung ins Viertelfinale. An diesen Aufwärtstrend konnte Villach im aktuellen Spieljahr bisher noch nicht anschließen, in den ersten sieben Partien setzte es sechs Niederlagen, aus nunmehr insgesamt 14 Runden resultierten lediglich zwei „Dreier“. Nach der Ligaunterbrechung am Übergang vom Oktober zum November konsolidierte sich der EC VSV allerdings Schritt für Schritt, in sechs von acht Begegnungen wanderten Punkte auf das Konto der Adler.

Villachs Kader in der Saison 2020/21 umfasst ganze elf Importspieler sowie zusätzlich zwei Eishockeyösterreicher, weiter verstärkt wurde das Aufgebot jüngst durch den Zuzug von NHL-Crack Michael Raffl, den die Philadelphia Flyers für die kommenden Tage bzw. Wochen an seinen Stammverein verliehen haben. Aktueller Topscorer des EC VSV ist der kanadische Angreifer Sahir Gill mit zwölf Zählern, dahinter folgen der ebenfalls von DELKlub Augsburg an die Drau gewechselte Scott Kosmachuk und Martin Ulmer, Schütze des einzigen blau-weißen Treffers im ersten Saisonderby, mit jeweils zehn Punkten. In den Special Team-Wertungen reiht sich Blau-Weiß aktuell jeweils in der unteren Tabellenhälfte ein (Platz acht im Powerplay, Rang zehn im Penalty Killing).

Villach und Klagenfurt standen sich im Rahmen von Bewerbsspielen bislang 330 Mal gegenüber, seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 wurden 133 Duelle ausgetragen, die mehrheitlich (71:62 Siege, 403:373 Tore) an den EC-KAC gingen. Ihre Führung in dieser Bilanz konnten sich die Rotjacken vor allem in den vergangenen Jahren erarbeiten: In jeder der jüngsten vier Spielzeiten gewann der Rekordmeister zumindest drei der vier Saisonderbys, außerdem erzielte Villach bei keiner der jüngsten 18 Konfrontationen mehr als drei Treffer.

DIE PERSONALIEN:
Die Rotjacken befinden sich nach wie vor in Mannschaftsquarantäne („Bubble“), aufgrund der turnusmäßigen PCR-Testung aller Kaderspieler, Trainer und Betreuer entfiel am Montag das Eistraining. Die finalen Personalentscheidungen hinsichtlich des Derbys werden beim EC-KAC daher erst am Spieltag getroffen, bereits klar ist aber, dass David Fischer, Johannes Bischofberger und Niki Kraus am Dienstag nicht zum Einsatz kommen werden. Dies gilt auch für Fredrik Eriksson, der am Sonntag sein letztes Ligaspiel für Klagenfurt bestritt und am Montag wie vertraglich vereinbart zu seinem Stammklub Straubing nach Deutschland zurückkehrte. Der EC-KAC wird im Kärntner Derby demnach maximal vier Importspieler aufbieten.

DER KOMMENTAR:
„Ich glaube, dass jenes am Dienstag – so ganz ohne Zuschauer – ein komisches und in jedem Fall gewöhnungsbedürftiges Kärntner Derby wird. Es gibt meines Erachtens keinen Favoriten, aber wenn wir an unsere Vorstellung vom Sonntag gegen Wien anknüpfen, wo wir uns sicher drei Punkte verdient hätten, dann haben wir auch gegen Villach gute Chancen auf den Sieg. Gegen die Caps leisteten wir uns zu viele Ausschlüsse, das müssen wir unterbinden, auch unser Unterzahlspiel muss in der Folge wieder konsequenter werden. Mit dem EC VSV erwartet uns nun ein sicher hoch motivierter Gegner, der vom ersten Faceoff an versuchen wird, über den Kampf ins Spiel zu kommen, diese Herausforderung müssen wir annehmen. Wir sind als Team derzeit eine sehr verschworene Gemeinschaft und empfinden kollektiv die starke Lust auf Revanche, uns die verlorenen Punkte vom Sonntag nun in Villach zurückzuholen.“ (Martin Schumnig, Verteidiger EC-KAC)

30.11.2020