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FC Red Bull Salzburg verliert 0:2 gegen Atlético Madrid und verpasst damit den Eintritt ins Achtelfinale der UEFA Champions League. Die Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria.

FC Red Bull Salzburg – Atlético Madrid 0:2 (0:1)
Schiedsrichter: Anthony Taylor (ENG)

Zlatko Junuzovic (FC Red Bull Salzburg):
…über das Spiel: „Ich glaube, wir haben das ganze Spiel über kontrolliert. In der ersten Halbzeit haben wir den Gegner sicher mehr als 30 Minuten unter Kontrolle gehabt. Natürlich müssen wir ein Tor machen, dann bekommst du ein Standardtor, das ist auch deren Stärke. Man hat gesehen, sie haben Respekt gehabt. Sie sind hinten dringestanden, wir haben Möglichkeiten gehabt. Als Fazit bleibt, wir haben zu viele Torchancen vergeben. Natürlich hat uns auch das Quäntchen Glück gefehlt. Wir hatten einige Stangenschüsse und 50:50-Situationen im Strafraum, die wir nicht clever ausgespielt haben. Wir haben mit viel Energie gespielt, mit viel Aggressivität und wir haben uns etwas zugetraut. Wir haben einen großen Gegner vor eine große Probe gestellt und haben uns mit dem Europa-League-Platz belohnt.“

…über sein Foul, das zum Freistoß und 0:1 führte: „Ich berühre den Ball ein bisschen. Solche Situationen hat es viele im Spiel gegeben. Dass das mit einem Tor bestraft wird, ist so. Wir haben trotzdem nie aufgegeben und haben immer weiter nach vorne gespielt. Wir verabschieden uns von der Champions League mit erhobenem Haupt.“

Jesse Marsch (Trainer FC Red Bull Salzburg):
…über das Spiel: „Es war ein richtiges Repräsentieren von unserem Fußball und unserer Mentalität. Wir waren immer dabei und haben in jedem Spiel gut gespielt in diesem Turnier. Es ist aber leider zu wenig gegen die besten Gegner. Es war klar, dass sie tief verteidigen, unangenehm sein werden und nicht viele Chancen brauchen. Ihre Qualität, Erfahrung und ihr Fußballgefühl ist ganz anders als bei unserer jungen Mannschaft. Ich bin aber sehr zufrieden und stolz auf unsere Jungs. Was kann ich mehr von meiner Mannschaft wollen? Sie kämpfen, hatten viel Vorteile und haben es sehr gut geschafft. Am Ende ist es für dieses Turnier nicht genug. Fast das ganze Spiel war es super. Ein Gefühl der Kontrolle, besonders mit dem Ball, ist ein bisschen gefährlich, weil der Gegner immer eine besondere Aktion spielen kann. Wir hatten eine großartige Chance, aber es war nicht genug. Der Schiri war okay, der Gegner war überragend. Die Leistungen waren viel besser als die Punkte. Momentan ist Atlético mit Abstand die beste Mannschaft in Spanien.“

…über die kommenden Einsätze in der UEFA Europa League: „Es ist eine gute Chance für uns. Es ist ein super Turnier und wir können hoffentlich lernen von der Gruppenphase hier und gut in der Europa League spielen.“

Rasmus Kristensen (FC Red Bull Salzburg):
…über das Spiel: „Wir waren nicht gut genug vorm Tor auf beiden Seiten. Wir haben so gut gekämpft für sechs Champions-League-Spiele, haben aber nur vier Punkte bekommen. Ich glaube, wir verdienen viel mehr. In diesem Finale haben wir nicht das Ergebnis, das wir wollten. In der ersten Halbzeit haben wir vier, fünf große Chancen, Atlético nur einen Standard und sie machen das Tor. Am Anfang der zweiten Halbzeit haben wir große Chancen, aber sie sind gut im Verteidigen. Wir müssen weiter, wir sind weiter in der Europa League, aber wir wollten mehr und haben das Ergebnis nicht erreicht. Ich spiele nur für den Sieg, egal gegen wen, aber natürlich, wir haben gut gespielt und wir brauchen als junge Mannschaft diese Erfahrung für die Europa League. Hoffentlich können wir das in der Europa League besser machen.“

Marc Janko (Sky Experte):
…über das Spiel: „Es war über weite Strecken ein offenes Spiel, aber am Ende des Tages hat sich der Favorit durchgesetzt. Atlético war kaltschnäuziger und technisch präziser. Für mich war es eindeutig ein Qualitätsunterschied, wenn du so viele Chancen vorfindest. Wir reden schon seit sechs Spielen: ‚Sie haben sich bemüht.’ In der österreichischen Bundesliga kannst du dir das Eck aussuchen, aber auf dem Niveau musst du so schnell wie möglich abschließen, sonst ist der Verteidiger da und die Aktion vorbei. Das haben wir heute wieder bestätigt bekommen. Am Ende des Tages zahlt man wieder einmal Lehrgeld und wir reden wieder davon, was wäre wenn, aber davon haben wir alle nichts.“

…über das Foul von Junuzovic, das über einen Freistoß zum 0:1 führte: „Es war ein bisschen übermotiviert von Junuzovic. Total unnötig, das weiß er auch selber. Das ist die eine Sache, aber die andere ist, wie man so eine Situation dann verteidigt.“

…über die Lehren aus der Champions League für FC Red Bull Salzburg: „Man kann aus der Gruppenphase wieder einmal mitnehmen: Man kann absolute Topgegner fordern. Man schafft es aber noch nicht über 90 Minuten. Es ist sehr gut, was in Salzburg geboten wird, aber es ist nicht europäische Spitzenklasse, das ist aber auch nicht die Philosophie von Salzburg. Man durfte träumen, das dürfen wir alle, aber man muss am Ende des Tages auch realistisch sein und die Europa League ist ein toller Wettbewerb und eine tolle Bühne, um sich weiterzuentwickeln.“

…über die Ausrichtung des Vereins FC Red Bull Salzburg: „Der Weg, den Salzburg seit ein paar Jahren beschreitet, ist jener, der junge Talente hochzieht und sie dann um teures Geld verkauft. Man kann sich nicht erwarten, dass man jedes Jahr Spieler in der Mannschaft hat, mit denen man in einer absoluten Topgruppe auch besteht. Sie haben super gespielt. Man fordert die Topmannschaften über einen langen Zeitraum und das ist auch, was die Leute sehen wollen.“

Hans Krankl (Sky Experte):
…über das Spiel: „Es war dasselbe wie bei den anderen Spielen: Sie haben wieder Lehrgeld gezahlt, aber auf hohem Niveau. Atlético hat sich wieder als europäische Spitzenmannschaft erwiesen. Salzburg hat die Chancen nicht genützt. Wenn du in diesen Spielen solche Chancen nicht nutzt… In der österreichischen Liga geht das, aber auf so einem Niveau, darfst du in der Defensive nicht solche Fehler machen, wie jenen bei der Standardsituation und in der Offensive musst du deine Chancen nützen. Sie hatten die Chance, in Führung zu gehen, aber das ist leider nicht gelungen. Sie waren wirklich gut, sehr gut – aber nicht gut genug für Atlético Madrid.“

…über Dominik Szoboszlai: „Der Spieler hat irrsinniges Talent, aber er hat noch nicht die Qualität. Er hat schon viele entscheidende Szenen international gehabt, die er nicht gemacht hat. Er ist in manchen Dingen zu schlampig. Er ist von seinem Leistungsvermögen noch sehr weit entfernt.“

Medieninfo Sky Österreich

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10.12.2020