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Am Dienstag steht für den KAC das nächste Kärntner Derby auf dem Programm. Die Rotjacken empfangen den Erzrivalen VSV im nächsten Heimspiel.

DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC musste am Sonntagabend eine 0:3-Niederlage beim EC Salzburg hinnehmen und beendete damit erstmals seit 21. Dezember wieder ein Ligaspiel ohne Punktezuwachs. In der Fremde wurden die Rotjacken zum ersten Mal seit 31. Oktober in regulärer Spielzeit bezwungen. In der Tabelle verlor der Titelverteidiger damit einen Rang, das Kärntner Derby nimmt er von Platz vier aus in Angriff. Die Partie gegen Villach ist erst das zweite Heimspiel der Klagenfurter im neuen Kalenderjahr, zuletzt besiegten sie mit enorm ausgedünntem Lineup am 6. Januar die Graz 99ers mit 4:2. Davor zelebrierte der EC-KAC auf eigenem Eis einen 9:1-Kantersieg gegen den EC VSV. Diese beiden Resultate stehen jedoch keineswegs sinnbildlich für die rot-weiße Heimbilanz 2021/22, denn mit im Schnitt 1,611 eingefahrenen Zählern pro Saisonspiel in der Stadthalle belegt Rot-Weiß nur Position zehn im entsprechenden Ranking.

Der EC VSV erlebt am Dienstag das Ende seiner 21-tägigen Meisterschaftspause, insgesamt sechs Begegnungen wurden in diesem Zeitraum aufgrund von medizinischen Vorsichtsmaßnahmen verschoben. Zuletzt am Eis standen die Adler am 4. Januar, als sie den damals stark dezimierten EC-KAC auf eigenem Eis mit 4:3 nach Verlängerung bezwingen konnten. Dies war Villachs bereits vierter Sieg am Stück, auch rückte Blau-Weiß während der spielfreien Zeit auf Tabellenplatz sechs nach vor, der am Ende des Grunddurchgangs die vorzeitige Playoff-Qualifikation sicherstellen würde. Bis dahin haben die Draustädter mit 17 aber noch mehr Begegnungen zu bestreiten als jedes andere Team in der Liga. Mit im Schnitt 3,59 erzielten Treffern pro Partie weisen die Adler die zweitbeste Quote aller ICE-Klubs auf, gleichzeitig kassierten jedoch auch nur drei Mannschaften mehr Gegentore. In den Special Teams platziert man sich im Ligamittelfeld, sowohl die Powerplay- als auch die Penalty Killing-Wertung weist das Team von Head Coach Rob Daum auf Position sechs aus. In Klagenfurt startet der EC VSV in einen äußerst intensiven Saisonabschnitt, warten doch fünf Wochen hintereinander mit jeweils zumindest drei Spielen auf ihn.

DER GEGNER:
|| SPIELER IM FOKUS ||
Auffälligster Akteur im VSV-Trikot in den bisherigen drei Kärntner Derbys der Saison war der lettische Stürmer Renārs Krastenbergs: Im ersten Duell Anfang Dezember kassierte er für einen Bandencheck gegen David Maier eine Spieldauer-Disziplinarstrafe, im zweiten sorgte er für die meisten Torschüsse aller Blau-Weißen und im dritten erzielte er zwölf Sekunden vor Ende der Verlängerung den entscheidenden Treffer zum Sieg für sein Team. Die 15 Saisontreffer des 23-Jährigen, der demnächst in das Vorbereitungscamp seiner Nationalmannschaft für die Olympischen Winterspiele einrücken wird, werden im Kader der Villacher aktuell nur von Scott Kosmachuk (16 Tore) übertroffen. Der Kanadier litt zuletzt jedoch an gewisser Ladehemmung und netzte bei seinen jüngsten zehn Einsätzen nur ein Mal. Punktebester Akteur im Kader der Draustädter ist mit 36 Zählern John Hughes, der im ersten Saisonderby gesperrt passen musste, in den beiden folgenden aber jeweils einen Torerfolg verbuchten konnte. Dreh- und Angelpunkt in der VSV-Abwehr ist unverändert Kapitän Jamie Fraser, der bei Villachs bisher einzigem Erfolg gegen Klagenfurt in dieser Saison am 4. Januar nicht weniger als 26:10 Minuten lang (oder in 31 Shifts) am Eis stand.

|| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC ||
Der EC-KAC und der EC VSV stehen sich am Dienstag zum 342. Mal in einem Bewerbsspiel gegenüber, Klagenfurt liegt in der historischen Bilanz mit 179 zu 143 Siegen (bei 19 Unentschieden) in Führung. Auch die Jahre seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 verliefen für Rot-Weiß erfreulicher, hier hat die Landeshauptstadt mit 79 gegenüber 65 Erfolgen die Nase vorne. Aktuell verteidigt der Rekordmeister die längste Siegesserie gegen Villach auf eigenem Eis in der gesamten Derbygeschichte: Das jüngste 9:1-Ausrufezeichen stellte den bereits 14. KAC-Heimsieg gegen den EC VSV in Serie dar. Die Rotjacken haben in der Stadthalle gegen den Lokalrivalen seit 2. Februar 2016 keinen Zähler mehr abgegeben, in diesem Zeitraum stehen 42:0 Punkte und 50:17 Tore zu Buche. In neun dieser 14 Duelle gelang den Gästen maximal ein Treffer, während dieser Serie blieb Rot-Weiß in Heimderbys zwischen November 2018 und Oktober 2020 in 210:15 Netto-Spielminuten überhaupt gänzlich ohne Gegentor.

|| DAS LETZTE DUELL ||
Die beiden Kärntner Klubs trafen zuletzt am 4. Januar in Villach aufeinander, die Adler konnten dabei erstmals in der heurigen Spielzeit ein Derby für sich entscheiden und setzten sich nach Verlängerung mit 4:3 durch. Im Lager der Rotjacken bewertete man den Punktgewinn dennoch als Erfolg, musste der EC-KAC doch auf sieben Stammkräfte verzichten. Mit Ausnahme von Goalie Sebastian Dahm und den Verteidigern Paul Postma und Andrej Tavželj bot Klagenfurt ausschließlich österreichische Cracks auf, das Lineup umfasste lediglich 32,00 der 60,00 möglichen Kaderpunkte. Insgesamt verlief das Spiel, in dem Rot-Weiß zwischenzeitliche Defizite von 0:2 und 1:3 ausgleichen konnte, weitestgehend auf Augenhöhe: Bei Torschüssen (33 zu 31 aus Sicht der Gastgeber), Shots on Goal aus dem Slot (11 zu 12) und in Even Strength-Situationen (52 zu 48 Prozent Puckbesitz sowie 9:59 gegenüber 9:37 Minuten an Scheibenkontrolle in der Offensivzone) lag man nahezu gleichauf, ebenso bei der Quote gewonnener Zweikämpfe (49,7 zu 50,3 Prozent). Bei den Rotjacken verlängerten Manuel Geier und Clemens Unterweger ihre Scoring Streaks, beide haben in jedem der drei Saisonderbys gepunktet.

DIE PERSONALIEN:
Der EC-KAC muss unverändert auf seine Langzeitverletzten verzichten: Nick Petersen und Thomas Koch verpassen beide zum bereits dritten Mal heuer ein Kärntner Derby, Johannes Bischofberger fehlt zum zweiten Mal gegen Villach und Dennis Sticha fällt gar im neunten Lokalduell in Folge verletzungsbedingt aus. Dementsprechend sind im Aufgebot der Rotjacken keine Änderungen gegenüber dem Spiel am Sonntag in Salzburg vorgesehen: Sebastian Dahm und Val Usnik bilden das Goalie-Tandem, die Feldspieler gliedern sich in sieben Verteidiger und 13 Angreifer.

DER KOMMENTAR:
„Im Vorhinein ist es schwer zu sagen, ob eine so lange Pause ein Vor- oder ein Nachteil ist. Was wir vom Sonntag mitnehmen, ist, dass wir morgen so wie zuletzt Salzburg aufs Eis kommen wollen und in den ersten zehn Minuten aggressiv auftreten, Villach zurückdrängen und ihnen wenig Zeit geben. Es geht darum, dem Gegner das Gefühl zu nehmen, ins Spiel zu kommen. Wir hatten selbst eine recht lange Meisterschaftsunterbrechung und wissen, dass es schwer ist, dann wieder in die Spur zu kommen, es braucht eine Zeit, bis der Rhythmus und gerade auch das Timing wieder passen. Das ist am Dienstag für uns vermutlich ein Vorteil, aber ein Derby ist ein Derby: Wir müssen alles reinwerfen, voll fokussiert sein und unser Spiel über 60 Minuten hinweg entfalten, dann werden wir gute Chancen haben, die Partie zu gewinnen. (…) Villach hat viele Einzelspieler mit Qualität und ein großes Offensivpotenzial, sie schießen viele Tore. Da gilt es, auf der Hut zu sein, aber unsere Stärke ist ohnehin die Defensive. Wir wissen relativ genau, wie der VSV spielt und sich am Eis verhält, dennoch ist es oft schwer, das zu verteidigen, genau das müssen wir morgen aber schaffen: Mit fünf Mann gut stehen, dem Gegner so wenige Chancen wie möglich zugestehen, vor allem die Rushes dezimieren und im Angriff selbst wieder effizienter sein.“ (Manuel Ganahl, Stürmer EC-KAC)

Medieninfo EC KAC

24.01.2022