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Für Rekordmeister KAC steht in der bet-at-home ICE Hockey League am Freitag das Auswärtsspiel beim HC Pustertal auf dem Programm. Alles Wissenswertes aus dem Lager der Rotjacken vor dem Gastspiel in Südtirol.

DIE AUSGANGSSITUATION:
Dem EC-KAC fehlte es in den vergangenen Wochen an Durchschlagskraft in der Offensive, in nur einer ihrer letzten sechs Partien erzielten die Klagenfurter aus dem Spiel heraus mehr als zwei Treffer. Aktuell befinden sich die Rotjacken inmitten einer Serie von Auswärtsspielen, diese nahm am Sonntag mit einer 1:2-Shootout-Niederlage beim Tabellenzweiten Fehérvár AV19 ihren Ausgang, auch am Dienstag bei den Vienna Capitals mussten sie ins Penaltyschießen, setzten sich dort aber durch (3:2). Insgesamt hat der Titelverteidiger in neun seiner letzten elf Ligaspiele gepunktet, auch tritt das Team von Petri Matikainen und Juha Vuori gerade in der Fremde meist sehr kompakt auf: Der ECKAC brachte in 16 von 20 Auswärtsspielen in der laufenden ICE-Saison Zähler auf sein Konto, sodass sein Punkteschnitt on the Road (1,650) aktuell sogar höher ist als jener in Partien auf eigenem Eis (1,600).

Der HC Pustertal musste zuletzt zwei bittere Niederlagen gegen den HK Olimpija Ljubljana (0:3) und beim HC Innsbruck (3:6) hinnehmen, dennoch lieferten die Wölfe bisher eine blitzsaubere zweite Grunddurchgangshälfte ab: In einem Ranking der jüngsten 20 Runden werden die 36 Zähler des Liganeulings nur vom überlegenden Leader aus Salzburg übertroffen. Die Südtiroler liegen aktuell zwar lediglich auf dem elften Tabellenrang, ihr Rückstand auf den Siebten beträgt jedoch weniger als einen Zehntelpunkt. Über weite Strecken der bisherigen Spielzeit verfügte der HCP über eine stabile Defensive, der saisonale Gegentorschnitt von 2,87 pro Begegnung ist der fünfbeste Wert im Bewerb. Noch besser platziert liegt das Überzahlspiel der Wölfe, deren Erfolgsquote im Spiel bei numerischem Vorteil von 22,45 Prozent nur von zwei Teams übertroffen wird. Die Heimniederlage gegen Ljubljana am vergangenen Freitag beendete Pustertals gute Serie in der Intercable Arena, in der man zuvor bei fünf aufeinanderfolgenden Partien nur zwei Zähler (gegen Salzburg) abgegeben hatte.

DER GEGNER:
|| SPIELER IM FOKUS ||
Mit Emil Kristensen, der wie KAC-Goalie Sebastian Dahm das Nationalteam Dänemarks bei den Olympischen Winterspielen verstärkt, fehlt dem HC Pustertal in den kommenden Wochen ein Schlüsselspieler in der Defensive. Sein temporärer Ersatz, der U24-Import Vili Laitinen aus Finnland, bestreitet gegen die Rotjacken sein erstes Heimspiel für den Klub. Im Tor der Wölfe steht mit Dauerbrenner Tomas Sholl (heuer bislang 2291:21 Minuten am Eis, Höchstwert aller Goalies in der Liga) ein Keeper, der in seiner ersten Saison in der Liga bislang einen exzellenten Eindruck hinterließ und der vom HC Pustertal auch bereits vorzeitig für die kommende Spielzeit erneut unter Vertrag genommen wurde. Die auffälligsten Akteure im Angriff der Südtiroler sind Spielmacher und Führungskraft Johan Harju, der mit 30 Zählern (zwölf Tore, 18 Assists) auch teaminterner Topscorer ist, sowie der agile Flügelstürmer Jakob Stukel, dessen 14 Saisontore bereits die Begehrlichkeiten einiger Ligakonkurrenten geweckt haben. Der schussfreudigste Spieler im HCP-Kader war im bisherigen Verlauf der Spielzeit allerdings ein Verteidiger: Shane Hanna ist einer von nur vier Abwehrspielern in der ICE, die bereits auf eine zweistellige Anzahl an Saisontoren verweisen können.

|| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC ||
Der EC-KAC und der HC Pustertal bestritten bislang erst zwei ICE Hockey League-Partien gegeneinander, dabei setzte sich jeweils die Auswärtsmannschaft durch: Die Rotjacken siegten Mitte Oktober in Brunico/Bruneck mit 4:1, die Wölfe setzten sich Mitte Dezember in Klagenfurt mit 3:1 durch. Bewerbsspiele zwischen den beiden Klubs gab es davor nur in den Jahren von 1992 bis 1998 in der Alpenliga respektive im Europäischen Ligacup, nach einem 6:6 im ersten Aufeinandertreffen der Geschichte entschieden die Kärntner jede der folgenden sieben Begegnungen für sich. Die historische Bilanz in Punktspielen gestaltet sich also deutlich zum Vorteil des EC-KAC, der mit acht zu eins Siegen bei einem Unentschieden sowie einem Torverhältnis von 81:20 in Front liegt.

|| DAS LETZTE DUELL ||
Das letzte Aufeinandertreffen zwischen den beiden Klubs war eines der LockdownHeimspiele der Rotjacken vor leeren Rängen, am 12. Dezember siegte der HC Pustertal in der Stadthalle mit 3:1. Zwar gingen die Klagenfurter im Zuge einer „Fünf-gegen-Drei“-Überzahl durch Thomas Koch in Führung (29.), ein Doppelschlag innerhalb von 129 Sekunden noch im Mitteldrittel brachte jedoch die Gästeführung, die letztlich (ergänzt um einen Empty Net-Treffer in der Schlussminute) auch den Auswärtssieg der Südtiroler bedeutete. Der EC-KAC scheiterte in dieser Begegnung vornehmlich an seiner mangelhaften Effizienz, 16 Abschlüsse aus dem Slot resultierten in nur einem Treffer, während die Wölfe zwei ihrer sechs Torschüsse aus diesem gefährlichsten Bereich des Spielfeldes verwerten konnten. Auch das an sich gut angelegte Powerplay – 75,1 Prozent der Zeit bei numerischem Vorteil verbrachte Rot-Weiß in der Angriffszone, was einem Wert, der in den 14 Ligaspielen seither nur ein Mal übertroffen wurde, entsprach – erwies sich als zu wenig durchschlagskräftig, vier „Fünf-gegen-Vier“-Möglichkeiten blieben ungenutzt. Pustertals Head Coach Raimo Helminen brachte in dieser Begegnung zwar alle 20 Skater im Lineup auch zu Shifts auf Eis, insbesondere in der Abwehr verdichtete er die Frequenzen aber deutlich, das Import-Quartett Caruso, Kristensen, Hanna und Wilcox kam jeweils auf Time-on-Ice-Werte zwischen 19:37 und 26:28 Minuten, die drei einheimischen Verteidiger Hofer, Althuber und Glira standen zusammengerechnet nur 24:45 Minuten lang am Eis. Bestimmender Mann im Angriff war Erstlinien-Mittelstürmer Johan Harju, der am Faceoff-Punkt auf eine famose Erfolgsquote von 68,2 Prozent kam.

DIE PERSONALIEN:
Die Rotjacken werden die Reise ins Pustertal mit einem vollen 22-Mann-Lineup antreten, David Maier steht wieder zur Verfügung und kehrt in die Formation mit Samuel Witting und Niklas Würschl zurück. Für Florian Vorauer und Fabian Hochegger ist am Donnerstagabend ein zusätzlicher Einsatz in der Alps Hockey League vorgesehen. Unverändert nicht zur Verfügung stehen dem EC-KAC im Gastspiel beim Tabellenelften die vier Langzeitverletzten (Nick Petersen, Thomas Koch, Dennis Sticha, Johannes Bischofberger) sowie Jakob Holzer (Conditioning).

DER KOMMENTAR:
„Es schwingt noch immer ein wenig das Unbekannte mit, man kann sich schwer auf den HC Pustertal einstellen: Sie haben einen Trainerwechsel während der Saison vollzogen, man kennt auch die Gegenspieler noch nicht so gut. Daher werden wir auf jeden Fall viel Videostudium zur Vorbereitung betreiben, denn das wird sicherlich eine harte Partie, in der uns nichts geschenkt wird. Wir tun uns aktuell schwer, Tore zu schießen, müssen also versuchen, noch mehr Verkehr vor den Kasten zu bekommen und mehr Schüsse abzugeben. Hinten hat es zuletzt über weite Strecken recht gut gepasst, unser Gegentorschnitt ist in Ordnung. Wir müssen am Freitag stabil stehen, eine gute Auswärtspartie machen, unser System durchziehen und die Special Teams im Griff haben, dann sind wir auf einem guten Weg, einen Sieg einzufahren.“ (Thomas Vallant, Verteidiger EC-KAC).

Medieninfo EC KAC/Red. Sportreport

03.02.2022