
Am Sonntag steht für den KAC das Auswärtsspiel beim HCB Südtirol auf dem Programm. Wissenswertes im Vorfeld des Spiels.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC blieb zuletzt (zum bereits zweiten Mal in der laufenden Saison) in drei Begegnungen am Stück ohne Zähler, vorläufiger Tiefpunkt war die derbe 0:7-Heimniederlage gegen Fehérvár AV19 am Freitagabend. Die Rotjacken setzten sich damit für die verbleibenden acht Tage des Grunddurchgangs hinsichtlich des Erreichens der Top-Sechs und damit auch der vorzeitigen Playoff-Qualifikation selbst gehörig unter Druck, sie benötigen aus den verbleibenden drei Partien wohl sieben oder acht Zähler, um dieses Ziel aus eigener Kraft zu schaffen. Aktuell konnte der Titelverteidiger seit 152:46 Minuten keinen Treffer mehr erzielen, dies stellt in Ligaspielen die zweitlängste offensive Durststrecke seit der Bundesligagründung im Jahr 1965 dar: Nur im Oktober 2013 musste Rot-Weiß 187:36 Minuten auf einen Torerfolg warten.
Der HCB Südtirol hat turbulente Wochen hinter sich, im Februar konnten bislang lediglichdrei von acht angesetzten Partien absolviert werden, nur eine davon, am Monatsersten gegen die Graz 99ers (5:2), hat der amtierende Vizemeister auch gewonnen. Nach der Spielpause, die sich aus der eigenständigen „Unfit to Play“-Erklärung ergab, zogen die Füchse in beiden ausgetragenen Begegnungen den Kürzeren: Am Dienstag unterlagen sie beim HC Innsbruck mit 3:4 nach Penaltyschießen, am Mittwoch mussten sie sich zu Hause dem überlegenen Tabellenführer EC Salzburg mit 0:3 geschlagen geben. Der HCB belegt im Ranking damit aktuell nur die achte Position, sollten seine drei bislang noch nicht terminisierten Grunddurchgangsspiele nicht neu angesetzt werden, kann das Team von Greg Ireland am Ende der Regular Season maximal auf einen Punkteschnitt von 1,630 kommen. Gewinnen die Südtiroler ihr Heimspiel gegen den EC-KAC nicht, verringern sich ihre Chancen auf einen Platz unter den ersten Sechs demnach sehr deutlich.
DER GEGNER:
|| SPIELER IM FOKUS ||
Sehr wechselhafte elf Monate liegen hinter Marco Insam: Der routinierte Rechtsschütze verpasste aufgrund einer im Halbfinale ohne Fremdeinwirkung erlittenen Verletzung die gesamte letztjährige Finalserie gegen Klagenfurt, auch in der aktuellen Saison war er ab Mitte Oktober für mehrere Wochen zum Zuschauen verurteilt. Zuletzt wurde der schussstarke 32-Jährige vom Stürmer zum Verteidiger umfunktioniert und gab in der temporär wohl befristeten neuen Rolle eine durchaus gute Figur ab, bei der ShootoutNiederlage in Innsbruck am Dienstag traf er mit einem satten Distanzschuss. Aktueller Topscorer der Füchse ist Brett Findlay, dessen 33 Punkte sich nahezu in gleichen Teilen aus Toren (15) und Assists (18) speisen. Damit ist der Kanadier am besten Wege, auch seine dritte Saison beim Klub als punktebester Spieler im Kader abzuschließen. Ein recht schwieriges Premierenjahr in Bolzano verbringt hingegen Goalie Kevin Boyle, der als klare Nummer eins verpflichtet wurde, in 41 ausgetragenen Ligaspielen aber bislang auf nur 23 Starts kam. Auch die Abwehr vor ihm hat noch nicht zu ihrer für den HCB typischen Stabilität gefunden, von der (mit sechs Defendern sehr knapp bemessenen) Standardbesetzung weist mit Nick Plastino (+7) aktuell nur ein Verteidiger eine positive Plus/Minus-Bilanz auf.
|| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC ||
Seit Bolzanos Einstieg in die damalige Erste Bank Eishockey Liga im Jahr 2013 standen sich der HCB und der EC-KAC bislang 61 Mal gegenüber, die Bilanz spricht mit 36 zu 25 Siegen mittlerweile schon recht deutlich für die Klagenfurter. Die beiden Klubs trafen in jeder der jüngsten drei abgeschlossenen Saisonen in den Playoffs aufeinander, aus den jeweils packenden Konfrontationen (Viertelfinale 2018 und 2019, Finale 2021) ging stets jenes Team siegreich hervor, das sich später (oder im Vorjahr: dadurch) auch zum Titelträger kürte. In der aktuellen Spielzeit standen sich der EC-KAC und der HCB Südtirol erst zwei Mal gegenüber: Im Oktober entschieden die Rotjacken zunächst eine gute Partie auf eigenem Eis mit 4:2 für sich, neun Tage später mussten sie sich auswärts mit 0:1 geschlagen geben. Drei der letzten vier Begegnungen, die in der Palaonda ausgetragen wurden, endeten mit einem Shutout für eines der beiden Teams, insgesamt siegten die Füchse seit ihrem Eintritt in die Liga in 17 der 30 ausgetragenen Heimspiele gegen den EC-KAC.
|| DAS LETZTE DUELL ||
Das für vergangene Woche angesetzte Spiel zwischen dem EC-KAC und dem HCB Südtirol kam nicht zur Austragung, da sich der Vizemeister als „Unfit to Play“ erklärt hatte, die Partie wurde folgerichtig mit 3:0 Punkten und 5:0 Toren für die Klagenfurter beglaubigt. Die letzte Begegnung zwischen den beiden Vereinen datiert damit vom 31. Oktober, damals setzten sich die Füchse auf eigenem Eis knapp mit 1:0 durch. Der einzige Treffer der Partie blieb ein Überzahltor durch Mike Halmo fünf Sekunden vor der ersten Pause, trotz spielerischer Überlegenheit der Rotjacken im zweiten und dritten Abschnitt (24:9 Torschüsse in den letzten 40 Spielminuten) gelang es dem Titelverteidiger nicht, zumindest ein Mal anzuschreiben. Der EC-KAC lag am Ende der Begegnung zwar in den meisten relevanten statistischen Kategorien voran, stand jedoch mit leeren Händen da. Grund dafür war auch das konsequente Auftreten der Füchse in der eigenen Zone: Die Gäste kamen auf nur fünf Torschüsse aus dem Slot, was ihrem niedrigsten Wert der bisherigen Spielzeit (Schnitt in allen anderen Saisonspielen: 13,0) entsprach. Bemerkenswert: Die von beiden Teams aufgebotenen zwölf Verteidiger gaben in dieser Begegnung mehr Torschussversuche ab (55) als die 24 eingesetzten Stürmer (50).
DIE PERSONALIEN:
Nach dem kurzfristigen Ausfall von Thomas Koch, dessen Comeback für Freitag vorgesehen war, der dann jedoch erkrankte, wird der Mittelstürmer auch am Sonntag in Bolzano fehlen. Ebenfalls nicht zur Verfügung stehen dem EC-KAC in dieser Begegnung Jakob Holzer, Niklas Würschl, Johannes Bischofberger (alle verletzt) sowie Kele Steffler (krank) und Nick Petersen (Conditioning). Dennis Sticha kehrt am Samstagabend nach 139 Tagen Verletzungspause im Future Team in den Spielbetrieb zurück und wird vorerst im AHL-Kader verbleiben. Neben den zahlreichen Ausfällen ist für die Begegnung mit dem HCB Südtirol auch der Einsatz von Clemens Unterweger fraglich, der die Partie am Freitag angeschlagen beendete und das Training am Samstag auslassen musste. Positiv ist hingegen, dass für das Gastspiel in der Palaonda die Rückkehr von Sebastian Dahm in das Lineup vorgesehen ist: Nachdem er aufgrund seiner sehr erfolgreichen Teilnahme an den Olympischen Winterspielen neun Ligaspiele verpasst hatte, durchläuft der Goalie am Samstagnachmittag die „Return to Play“-Prozedur beim EC-KAC, fällt diese positiv aus, wird er dem rot-weißen Aufgebot bereits in der Auswärtspartie gegen die Füchse wieder angehören.
DER KOMMENTAR:
„Mit den drei Niederlagen in Serie sind wir aktuell natürlich in einer schwierigen Phase. Jetzt heißt es, wieder Fuß zu fassen, wieder einen Schritt nach vorne zu machen, in Richtung Playoffs – und da ist ein Gegner wie der HCB Südtirol eigentlich ganz passend. In diesen Begegnungen sind wir von Haus aus gefordert, nun noch mehr. Es geht morgen um die Top-Sechs, wir werden alles daransetzen, diese Partie zu gewinnen. Sehr wichtig wird für uns ein guter Start sein, wir müssen lange die Null halten und nicht wieder Turnovers produzieren und damit Gegentore provozieren. Wenn wir diese Fehler minimieren und vorne wieder mehr Zug zum Tor finden, werden wir am Sonntag zurück in die Spur finden.“ (Thomas Hundertpfund, Stürmer EC-KAC)
Medieninfo KAC
19.02.2022