
Erster Sieg in der WM-Vorbereitung! Österreichs Herreneishockey Nationalteam gewinnt gegen Polen im ersten von zwei WM-Testspielen in Graz mit 4:1.
Österreichs zur Vorwoche stark verändertes Nationalteam – Head Coach Roger Bader hatte zwölf neue Cracks ins zweite Teamcamp einberufen – startete im Grazer Merkur Eisstadion flott in die Partie gegen Polen. Die rot-weiß-rote Auswahl mit Goalie David Kickert im Kasten zeigte zu Beginn des ersten Drittels ihr eisläuferisches Potenzial, konnte die Gäste mit gutem Pass-Spiel und schönen Kombinationen unter Druck setzen. Die Führung ließ nicht lange auf sich warten: Clemens Unterweger schoss von der blauen Linie Richtung Tor von Polens Schlussmann David Zabolotny, David Maier stand im Slot goldrichtig und fälschte die Scheibe zum 1:0 ab (7.). Mit dem frühen Treffer gewann Österreich noch mehr Sicherheit und schnürte Polen nun phasenweise im eigenen Drittel ein. Vor allem die erste Linie mit Manuel Ganahl, Lukas Haudum und Nico Feldner zeigte ihre Spielfreude und ließ den Puck sehr gut laufen.
Auch im einzigen Überzahlspiel des ersten Abschnitts sorgten die Österreicher für gute Szenen im Angriffsdrittel. Einziges Manko: Den überlegenen Gastgebern gelang bis zur Pausensirene kein zweiter Treffer. Die vom Slowaken Róbert Kaláber betreuten Polen, die sich auf ihre Heim-WM der IIHF Ice Hockey Championship Division I, Gruppe B (26. April bis 1. Mai 2022) in Tychy vorbereiten, hielten defensiv dagegen, konnten aber wenig offensive Akzente setzen.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts änderte sich an der Spielcharakteristik wenig. Österreich attackierte die Polen mit einem intensiven Forechecking in der neutralen Zone. Die Gäste wurden nur durch Unachtsamkeiten und Unkonzentriertheiten der österreichischen Defensive gefährlich, so prüfte Mateusz Gościński Österreichs Keeper David Kickert. Dann hatte Österreich eine Doppelchance auf das 2:0. Zunächst spielte Manuel Ganahl seinen Kollegen Lukas Haudum mit einem schönen Pass ideal frei, der Oberösterreicher scheiterte mit der Backhand an Goalie Zabolotny. Wenige Augenblicke später war die Situation genau umgekehrt. Lukas Haudum passte von hinter dem Tor auf das Blatt von Manuel Ganahl, der aus kurzer Distanz vergab.
Österreich fixiert Sieg erst gegen Ende
Ab Mitte des zweiten Drittels konnten die Polen das Match offener gestalten, auch, weil Österreich mit einigen riskanten Pässen die Gäste stark machte. Die Partie war weiterhin schnell mit ganz wenigen Unterbrechungen. Einmal musste David Kickert einen sensationellen Fanghand-Save auspacken, nachdem Jakub Bukowski nach einem Fehler der Österreicher im Aufbau alleine auf das Tor fuhr. Gegen Ende des Mittelabschnitts hatten die Österreicher wieder gute Szenen in der Angriffszone. Die beste Chance hatte Oliver Achermann nach einer guten Kombination über Sam Antonitsch und Niki Kraus.
Im letzten Abschnitt zog Nico Feldner nach wenigen Sekunden ab und traf aus spitzem Winkel die Außenstange. Kurze Zeit später packte Clemens Unterweger einen Schlagschuss aus, die Scheibe ging über das Tor. Im Gegenzug prüfte Adrian Jaworski den gut postierten David Kickert. Nach einem Fehlpass von Dominic Hackl in der eigenen Verteidigungszone erzielte Filip Starzynski den 1:1-Ausgleich (47.). Österreichs Antwort folgte relativ schnell, zunächst traf Kevin Macierzynski von der linken Seite die Stange. Kurze Zeit später spielte Alexander Rauchenwald einen schönen Pass auf Simeon Schwinger, der aus dem Slot zur 2:1-Führung einnetzte (49.). Gegen Ende des Spieles setzte sich dann die Klasse der Österreicher durch. In Überzahl schoss Alexander Rauchenwald auf das polnische Tor und Oliver Achermann machte mit einem „Tip in“ das 3:1 (57.). Den Schlusspunkt zum 4:1 machte Sam Antonitsch, der nach herrlichem Pass von Achermann von hinter dem Tor aus dem Slot den Endstand fixierte (58.). Damit gelang Österreich nach den zwei Niederlagen gegen Tschechien (1:5 und 1:4) der erste Sieg in der laufenden WM-Vorbereitung.
Head Coach Roger Bader analysierte das Match gegen Polen nach der Schluss-Sirene: „Ich war nicht mit allem zufrieden, aber das ist man als Teamchef nie, aber mit dem Verlauf bin ich zufrieden. Ich habe gewusst und auch angenommen, dass es ein schwieriges Spiel wird, weil ich wusste, dass die Polen ein sehr hartnäckiger Gegner sind, die aufsässig spielen, mit viel Körper spielen. Wir haben in den letzten zwölf Monaten zweimal gegen sie gespielt und es war jedes Mal so. Und eigentlich ist es auch gut, so ein Spiel in der Vorbereitung zu erleben oder sogar mehr als ein Spiel, weil wir so eine Herausforderung gegen Großbritannien oder auch gegen andere Gegner bei der WM haben werden. Darum war es wichtig, dass wir dieses Spiel in den Griff bekommen haben, ich würde mal sagen, ab dem letzten Drittel war es dann deutlich trotz des Gegentores, dass wir uns durchsetzt haben und da war ich in Summe zufrieden mit der Leistung!“
Schon am Samstag steigt in Graz der nächste Test gegen die Polen, Spielbeginn im Merkur Eisstadion ist um 16:00 Uhr.
14.04.2022