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Der 1. 8. 1976 ist untrennbar mit dem Feuerunfall von Niki Lauda auf der Nordschleife des Nürburgring verbunden. Zeit für einen Blick zurück, Zeit für Sportreport-History!

Der Grand Prix von Deutschland stand unter keinen guten Vorzeichen. Der Vertrag der Formel 1 mit der legendären Nordschleife lief aus. Zu Beginn des Rennens waren die Streckenverhältnisse noch „regnerisch feucht“. Bis auf Jochen Mass, der aufgrund seiner lokalen Kenntnisse einen gewissen Wissensvorsprung hatte“, starteten alle Fahrer auf Regenreifen. Dies änderte sich nach einer Runde als fast alle anderen Piloten ebenfalls auf Trockenreifen wechselten. Ronnie Peterson fuhr als einziger mit seinen Regenreifen weiter.

Zurück zur Boxensituation: Der Ferrari-Team von Niki Lauda arbeitete in den Boxen etwas langsamer als die englischen Kontrahenten. Dadurch verlor der Österreicher einiges an Terrain und fiel ins hintere Mittelfeld zurück. Wenig später überholte er einige Konkurrenten ehe es zur Katastrophe kam. Kurz nach Passage des Adenauer Ortsteils Breidscheid verunglückte er vor dem Streckenabschnitt Bergwerk.

Der Unfall selbst wurde von keiner TV-Kamera eingefangen! Schlicht ergreifend aus dem Grund, dass es an dieser Stelle keine Kameras gab. Der Crash wurde allerdings von zwei Amateurfilmern auf Super-8-Film festgehalten. Darauf ist zu erkennen, dass der Ferrari 312T2 nach der Durchfahrt des Linksknicks, der heute inoffiziell nach Lauda benannt ist, plötzlich nach außen abbiegt, gegen eine (Fels-)Wand prallt, auf die Fahrbahn entlanggeschleudert wird und sofort in Flammen aufgeht. Die rund 200 Liter Benzin im Fahrzeug liefen zum Teil aus und entzündeten sich sofort.

Durch den Unfall war Lauda kurz bewusstlos. Während einige nachfolgende Wagen den Ferrari kollidierten, konnte andere wiederrum rechtzeitig anhalten. Die Strecke war blockiert und somit bildete sich ein Stau, das Rennen musste abgebrochen werden. Die Piloten Brett Lunger, Guy Edwards und Harald Ertl versuchten in der Folge Lauda aus dem Wagen zu retten. Erst Arturo Merzario gelang es die Sicherheitsgurte des Österreichers zu lösen, während Ertl mit seinem Feuerlöscher die Flammen löschen konnte. Lunger gelang es schließlich den Österreicher nach rund einer halben Minute aus dem brennenden Wrack half. Der Ferrari-Pilot hatte zu diesem Zeitpunkt keinen Helm auf dem Kopf. Diesen verlor er im Zuge des Crashs. Während er im Cockpit eingeschlossen war, hatte er sich Verbrennungen am Kopf zugezogen, da die Kopfhaube (Balaclava) nur im Gesichtsbereich aus mehreren Lagen schwer entflammbaren Materials bestand und im Helmbereich dünner und komfortabler ausgelegt war, weil ein Verlust des Helmes nicht einkalkuliert war. Zudem atmete Lauda giftige Dämpfe und Rauchgas ein, was die Lunge verletzte. Nur durch eisernen Wille, und vermutlich auch einer Portion Glück überlebte er diesen schweren Anfall.

Die Ursache des Unfalls wurde offiziell nie bekanntgegeben. In seinem Buch „Meine Story“ (1985) schrieb Niki Lauda, dass er es für am wahrscheinlichsten hält, dass der rechte hintere Längslenker ausgerissen sei. Dadurch würde sich das rechte Hinterrad nach hinten wegdrehen und das Auto plötzlich nach rechts abbiegen.

Was viele für unmöglich hielten, wurde 42 Tage später Realität. Niki Lauda feierte bereits beim Großen Preis von Italien in Monza sein Comeback. Der Ferrari-Pilot wurde mit blutenden Wunden sensationeller Vierter.

01.08.2022