Maria Sakkari und Donna Vekic brachten am Freitagabend das Design Center zum Beben! Nach einer Spielzeit von 2:06 Stunden jubelte die beim Upper Austria Ladies Linz 2023 als Nummer eins gesetzte Griechin über einen 6:3, 7:6 (10/8)-Erfolg und den damit verbundenen Einzug ins Halbfinale.
Nach dem Matchball umarmten einander die beiden guten Freundinnen, die den Fans Tennis auf allerhöchstem Niveau geboten hatten. „Es war ein Match auf einem sehr hohen Level von uns beiden; das hat jeder gesagt, der das Match heute gesehen hat. Insbesondere der zweite Satz war sehr hochklassig“, sagte Sakkari, die Weltranglisten-Siebte, über das Duell mit der wiedererstarkten Australian-Open-Viertelfinalistin.
„Eine Spielerinnen wie Donna in ihrer aktuellen Form zu schlagen, ist ein Schub fürs Selbstbewusstsein. Donna hat das Jahr sehr stark begonnen. Sie hat bei den Australian Open ein überragendes Turnier gespielt. Ich wusste, dass sie in sehr guter Form ist, und ich habe schon viele Male gegen sie verloren. Es war hart heute, aber ich habe im zweiten Satz fünf Satzbälle abgewährt und mentale Stärke bewiesen. Darüber bin ich sehr happy“, sagte die 27-Jährige nach dem Sieg. Im direkten „Head-to-Head“-Vergleich mit Vekic, der Weltranglisten-33., verkürzte Sakkari auf drei Siege und fünf Niederlagen. In ihrem On-Court-Interview mit Turnierbotschafterin Barbara Schett rief die Linz-Debütantin dem Publikum – auf Deutsch – ein „Dankeschön“ entgegen.
Fasziniert von diesem packenden Duell zwischen Sakkari und der Kroatin Vekic war auch WTA-Präsidentin Micky Lawler, die dem Upper Austria Ladies Linz Rosen streute. „Es ist ein fantastisches Turnier in einer sehr modernen Location, und es hat einen immensen Stellenwert im WTA-Turnierprogramm. Man kann Sandra Reichel und ihrem Team nur gratulieren“, erklärte die US-Amerikanerin. Vize-Kanzler und Sportminister Werner Kogler verfolgte die Partie ebenfalls mit Begeisterung bis zum Ende.
Die Halbfinalgegnerin von Maria Sakkari wurde erst am späten Freitagabend im Duell zwischen der Dänin Clara Tauson und der Kroatin Petra Martic ermittelt. Martic gewann mit 6:4, 7:5. Trainer der kroatischen Halbfinalistin ist Michael Geserer, einst Coach der ehemaligen deutschen Weltklassespielerin Julia Görges.
Im zweiten Halbfinale stehen einander Marketa Vondrousova aus Tschechien und Anastasia Potapova gegenüber. Spielbeginn ist am Samstag um 14 Uhr, nach den beiden Halbfinalpartien findet ein Exhibition-Match im Rollstuhltennis statt.
Upper Austria Ladies Linz Spielplan Samstag
Anastasia Potapova zerstört den Finaltraum von Anna-Lena Friedsam
Auch Marketa Vondrousova steht im Halbfinale
Anna-Lena Friedsam hat am Freitag frühzeitig die Chance vergeben, sich als zweite Deutsche nach Angelique Kerber (2013) in die Siegerinnenliste des Upper Austria Ladies Linz einzutragen. Friedsam verlor nach einem überzeugenden ersten Satz gegen Anastasia Potapova mit 6:2, 4:6,1:6 – der Traum von Halbfinale und Finale war damit ausgeträumt. Für die Runde der letzten Vier qualifiziert hat sich am Tag der LINZ AG Marketa Vondrousova, weil ihre ungarische Gegnerin Dalma Galfi beim Stand von 4:1 für die Tschechin wegen einer Verletzung im rechten Oberschenkel aufgeben musste. Im Halbfinale kommt es am Samstag zum Duell zwischen Vondrousova, der Olympischen Silbermedaillengewinnerin von Tokio 2021, und Potapova. „Es ist mein erstes Halbfinale in diesem Jahr, und ich habe mit diesem Sieg erstmals in meiner Karriere den Einzug in die Top40 geschafft – ich bin sprachlos vor Freude“, sagte die 21-jährige Potapova im On-Court-Interview mit Turnierbotschfterin Barbara Schett. .
Bei der 32. Auflage des Upper Austria Ladies Linz gibt es auf alle Fälle eine neue Siegerin, wie ein Blick in die Annalen des Linzer Damentennis-Klassikers zeigt. 31 Turniere mit Siegerinnen aus zwölf Ländern! Am erfolgreichsten beim Linzer WTA-Turnier waren bisher die Spielerinnen aus den USA und Tschechien mit jeweils fünf Erfolgen. Fünf Spielerinnen nahmen gleich zwei Mal die Trophäe mit nach Hause: Ana Ivanovic (Serbien), Lindsey Davenport (USA), Jana Novotna (Tschechien), Sabine Appelmans (Belgien) und Manuela Maleeva (Schweiz).
Turniergründer Peter-Michael Reichel könnte ein Buch füllen mit Anekdoten und Erlebnissen. Etwa, als sich im Jahr 2004 die Französin Amélie Mauresmo exakt um 15.59 Uhr, Sekunden vor der Deadline, angemeldet und dann das Turnier gewonnen hat. 2012 war Reichel beeindruckt von der Professionalität von Victoria Azarenka. „Sie ist nach ihrem Sieg in Peking ins Flugzeug gestiegen, über Wien nach Linz gekommen und hat sich den Turniersieg geholt“, erzählt der Vater von Turnierdirektorin Sandra Reichel. Im Jahr 2006 hat Reichels Team für den Vater von Maria Sharapova, der sich als begeisterter Skifahrer outete, einen unvergesslichen Skitag organisiert. Am Finaltag war der Papa dann hoch erfreut über den Turniersieg seiner berühmten Tochter. Schmerzlich sind die Erinnerungen von P. M. Reichel an 2007, als Mary Pierce in ihrem Zweitrundenmatch einen Kreuzbandriss im linken Knie erlitt – was zugleich das Karriereende für die Französin bedeutete.
Linz-Siegerinnen seit 1991:
2021 Alison Riske (USA)
2020 Aryna Sabalenka
2019 Coco Gauff (USA)
2018 Camila Giorgi (ITA)
2017 Barbora Strycova (CZE)
2016 Dominika Cibulkova (SVK)
2015 Anastasia Pavlyuchenkova
2014 Karolina Pliskova (CZE)
2013 Angelique Kerber (GER)
2012 Victoria Azarenka
2011 Petra Kvitova (CZE)
2010 Ana Ivanovic (SRB)
2009 Yanina Wickmayer (BEL)
2008 Ana Ivanovic (SRB)
2007 Daniela Hantuchova (SVK)
2006 Maria Sharapova
2005 Nadia Petrova
2004 Amélie Mauresmo (FRA)
2003 Ai Sugiyama (JPN)
2002 Justine Henin (BEL)
2001 Lindsay Davenport (USA)
2000 Lindsay Davenport (USA)
1999 Mary Pierce (FRA)
1998 Jana Novotna (CZE)
1997 Chanda Rubin (USA)
1996 Sabine Appelmans (BEL)
1995 Jana Novotna (CZE)
1994 Sabine Appelmans (BEL)
1993 Manuela Maleeva (CH)
1992 Natalia Medwedewa (UKR)
1991 Manuela Maleeva (CH)
Initialzündung für Gender Equality
Mit fachlich hoch spannenden Talkrunden und augenöffnenden Keynotes haben die Speaker:innen des 1. Österreichischen Frauensport-Symposium „Advantage Ladies“ am Freitag mehr „Gender Equality“ im österreichischen Sport angemahnt. Nach einem fulminanten sportpolitischen Auftakt mit Vize-Kanzler und Sportminister Werner Kogler, Frauenministerin Susanne Raab und Micky Lawler, der US-amerikanischen Präsidentin der Frauenprofitennisorganisation WTA, standen im Linzer Design Center im Tagesvorlauf noch die Perspektiven auf die Medienberichterstattung und die Sportpraxis auf dem Programm. Ein weiterer spannender Aspekt war das Thema Gene und Talent, beleuchtet von Univ. Prof. Mag. Dr. Markus Hengstschläger: „Gene werden manchmal etwas überbewertet. Gerade in Österreich reden die Menschen zu oft auch dann über Gene, wenn sie eine Ausrede brauchen“, sagte der Genetiker und Autor. „Betreffend Talente kommt es immer darauf an, was man aus seinen Potenzialen macht. Bei Talenten müssen wir uns um den genetischen Unterschied zwischen Männern und Frauen nicht zu sehr kümmern, sondern uns darüber unterhalten, ob Männer und Frauen in ihren Begabungen auch gleich gefördert werden.“
Das 1. Österreichische Frauensport-Symposium, das künftig jährlich im Rahmen des Linzer Weltklasse-Damentennisturniers stattfinden soll, wurde gemeinsam von Sport Austria, dem Österreichischen Tennisverband (ÖTV) und dem Upper Austria Ladies Linz initiiert. „Sichtbar. Gestärkt. Positioniert“ – so lautete das Motto vor rund 200 Besucher:innen. Als aktive Sportlerinenen waren Leichtathletin Verena Mayr, Tischtennis-Ass Liu Jia und Rollstuhltennisspielerin Christina Pesendorfer bei abschließenden fünften Panel vertreten. Christina Pesendorfer bestreitet im Rahmen des Linzer WTA-Turniers am Inklusionstag am (morgigen) Samstag um ca. 16 Uhr ein Show-Doppel auf dem Center Court.
Aus sportpolitischer Sicht kritisierte BM a.D. Maria Rauch-Kallat, die Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Committees (ÖPC): „Das Ehrenamt ist weiterhin sehr von Männern geprägt. Das liegt daran, dass die Frauen auch abgeschreckt sind von den Strukturen in Sportvereinen. Diese Machtstrukturen sind Barrieren für Frauen, sich zu engagieren. Der zweite Punkt ist die Mehrfachbelastung als Herausforderung für Frauen in Führungspositionen – deshalb wagen sie den Sprung nicht. Ich halte es für essentiell, Female Leadership/ weibliche Führungsstile in männerdominierten Strukturen zu etablieren. Wir wissen aus der Forschung, dass mit einer Besetzung von einem Drittel der Frauen sich die Kultur grundlegend verändern würde. Das ist im Sport genauso wichtig wie in der Politik. Wir müssen das schnell ändern, ansonsten ist es den Frauen auch irgendwann zu blöd, sich dort durchzusetzen. Leider dauert es alles immer noch viel zu lange. Ich bin weiterhin ungeduldig. Es gibt noch so viel zu tun. Wenn es nach Leistung und Erfolg ginge, müssten zum Beispiel unsere Frauenfußballerinnen doppelt so viel verdienen wie die Männer.“
Studienautorin Maria Pernegger stellte am Mittag unter dem Motto „We want more – Frauensport im medialen Wettkampf“ ihre Untersuchung mit dem Titel „Genderbalance in der Sportberichterstattung?“ vor – ihr Fazit lautet: „Die Sportberichterstattung heimischer Massenmedien fokussiert stark auf Sportler (88%), Sportlerinnen sind mit nur 12% deutlich unterrepräsentiert. Unsere Untersuchung zeigt, dass man gerade im Sport noch weit weg von einer paritätischen Berichtskultur ist. Dieser Missstand ist nicht bloß ungerecht, er zieht zudem viele negative Folgeerscheinungen für Sportlerinnen nach sich, insbesondere finanzielle Nachteile. Im Sport herrscht eine enge Verflechtung zu Medien und Wirtschaft. Will man Schieflagen korrigieren, müssen sie alle mitziehen und ihren Beitrag leisten.“
Am Nachmittag stand der Blick auf die Sportpraxis im Fokus. Zu den Keynote-Speakerinnen aus diesem Bereich gehörten Marion Maruska (ÖTV-Sportkoordinatorin und Billie-Jean-King-Cup-Kapitänin) und Irene Fuhrmann, die Trainerin des österreichischen Fußball-Nationalteams der Frauen. Marion Maruska sagte: „Als ÖTV und Mitveranstalter des Frauensportsymposiums freue ich mich, dass ich unsere Initiative ‚Ladies in Tennis’ hier vorstellen durfte. Durch verschiedene Maßnahmen wie Workshops, ein Mentorinnen-Programm, Webinare und Schnuppereinheiten versuchen wir in den einzelnen Bereichen, Frauen nachhaltig für Tennis zu begeistern, Potentiale aufzuzeigen und damit auch andere Sportarten zu inspirieren.“
Fuhrmann, Österreichs „Trainer:innenpersönlichkeit des Jahres 2022″, betonte: „Es war ein sehr gelungener Tag, ein großes Kompliment an alle Verantwortlichen des 1. Österreichischen Frauensport-Symposiums. Ich selber ziehe unheimlich viel positive Energie aus der Veranstaltung, und ich bin guter Hoffnung, dass wir weiter die Rahmenbedingungen für den Frauensport verbessern. Man hat gesehen, dass auf vielen verschiedenen Ebenen immer noch mit denselben Herausforderungen gekämpft wird. Ich habe mich in vielen Aussagen wiedererkannt, es geht ganz klar darum, das Bewusstsein der männlichen Entscheidungsträger weiter zu schärfen und mehr Frauen auf die Führungspositionen zu bringen. Da wir wissen, dass Frauen eher an sich zweifeln, braucht es manchmal sanften Druck, damit sie sich diese Positionen zutrauen.“
Vom 1. Österreichischen Frauensport-Symposium „Advantage Ladies“ soll eine Initialzündung ausgehen. Die Veranstaltung im Rahmen des Upper Austria Ladies Linz stand am Freitag unter dem Motto „Sichtbar. Gestärkt. Positioniert.“ und soll nachhaltig das Thema „Gender Equality“ im österreichischen Sport in den gesellschaftlichen, medialen und sportpolitischen Fokus rücken. Künftig wird „Advantage Ladies“ alljährlich während des Linzer Damentennis-Klassikers stattfinden. Das 1. Österreichische Frauensport-Symposium wurde gemeinsam von Sport Austria, dem Österreichischen Tennisverband (ÖTV) und dem Upper Austria Ladies Linz initiiert.
Bei dem hochkarätig besetzten ganztägigen Symposium im Linzer Design Center waren vor rund 200 Besucher:innen unter anderem Vize-Kanzler und Sportminister Werner Kogler, Frauenministerin Susanne Raab und Micky Lawler, die Präsidentin der Damentennisprofiorganisation WTA, als Speaker:innen mit dabei. Micky Lawler, die erstmals in Linz zu Besuch war, erklärte im ersten Panel des Tages: „Im Frauentennis blicken wir zum 50-jährigen Jubiläum der WTA auf eine große Erfolgsstory zurück, und wir möchten gern, dass andere Frauensportarten von unserem Erfahrungsschatz und unseren Kämpfen, wie sie Billie Jean King und ihre Mitstreiterinnen geführt haben, lernen und profitieren können. Unser Motto lautet: Wir fangen gerade erst an!“
Die Bundes-Sportorganisation Sport Austria wurde von Präsident Hans Niessl repräsentiert; für den ÖTV war Vize-Präsident Jürgen Roth dabei. Turnierdirektorin Sandra Reichel und Turnierbotschafterin Barbara Schett vertraten das Upper Austria Ladies Linz, Österreichs bedeutendstes Frauensportgroßereignis. Insgesamt standen im Laufe des Tages fünf Panels auf dem Programm. Irene Fuhrmann, Trainerin des österreichischen Fußballnationalteams der Frauen, und Marion Maruska, die ÖTV-Sportkoordinatorin und Kapitänin des österreichischen Billie-Jean-King-Cup-Teams, hielten eigene Keynotes. Zu den prominenten Podiumsteilnehmer:innen gehörten darüber hinaus Autor und Genetiker Markus Hengstschläger und BM a.D. Maria Rauch-Kallat, Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Committees (ÖPC).
Werner Kogler, Vize-Kanzler und Bundesminister für Sport, Kunst, Kultur und öffentlicher Dienst:
„Ich freue mich, dass rund um das international bedeutsamste Frauen-Sportereignis Österreichs etwas Großes entsteht, das Frauen im Sport zu mehr Sichtbarkeit verhelfen wird. Einige meiner Schwerpunktsetzungen im Sport haben genau darauf abgezielt. Mit dem Gender-Trainee-Programm zur Ausbildung von Trainerinnen und Managerinnen, dem Förderprogramm ,Dream Teams‘ für die Frauenligen und einem Fördercall, der maßgeblich dabei half, zwölf neue Frauen-Sportprojekte zur Umsetzung zu bringen, sind ein paar Leuchtturmprojekte entstanden, die den österreichischen Sport nachhaltig verändern werden.“
Susanne Raab, Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien:
„Das Damen-Tennisturnier in Linz ist längst einer der Fixpunkte im österreichischen Sportkalender und eine einzigartige Initiative zur Frauenförderung, die über den Sport hinausgeht – denn Frauenförderung ist kein Thema, das für sich alleine steht, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Jedes Mädchen und jede Frau soll wissen, dass sie das werden kann, was sie möchte und sich in dem Bereich betätigen kann, der sie interessiert. Daher ist es wichtig, dass Mädchen und Frauen Vorbilder haben, mit denen sie sich identifizieren können. Das gilt auch und gerade für den Sportbereich.“
Hans Niessl, Präsident Sport Austria (Österreichische Bundes-Sportorganisation):
„In all meinen bisherigen Funktionen habe ich stets die Erfahrung gemacht, dass in jenen Bereichen, in denen die Anzahl der Frauen und Männer ausgewogen war, am Ende auch die Ergebnisse besser waren. Diese Erkenntnis habe ich auch von Anfang meiner Sport Austria-Präsidentschaft an in den Sport eingebracht und deshalb auch den Sport Austria-Frauenbeirat initiiert, der sich der grundlegenden Frage widmet, was getan werden muss, um die Stellung der Frauen im Sport verbessern zu können. Ein neuer, wichtiger Schritt, um diese Frage breit und sportartenübergreifend thematisieren zu können, ist nun das 1. Frauensport-Symposium ,Advantage Ladies‘. Diese gemeinsame Initiative der Bundes-Sportorganisation Sport Austria, des Upper Austria Ladies Linz und des ÖTV hat das Format, diesem so wichtigen gesellschaftspolitischen Thema des Sports Flügel zu verleihen. Das Symposium ist gekommen, um so lange zu bleiben, so lange Frauen im Sport nicht dieselbe Sichtbarkeit erlangt haben wie Männer.“
Jürgen Roth, Vize-Präsident des Österreichischen Tennisverbandes (ÖTV):
„Als ÖTV ist es uns ein großes Anliegen, die Gleichberechtigung im Tennis weiter voranzutreiben und der Unterrepräsentierung der Frauen im Sport ein Ende zu setzen. Laut Analysen sind lediglich 16 Prozent aller ÖTV-Coach-Lizenznehmer:innen weiblich, 10 Prozent aller Personen im Schiedsrichterwesen (bei ÖTV-Chair-Umpires sind es 15 Prozent), 7 Prozent aller Personen im Funktionärswesen in den Tennisvereinen und knappe 9 Prozent bei den Turnierleiter:innen im Jahr 2021. Da müssen wir dringend ansetzen. Wir brauchen mehr Frauen im österreichischen Tennissport und auch im Sport allgemein.“
Sandra Reichel, Turnierdirektorin Upper Austria Ladies Linz:
„Ich kenne die Perspektive auf den Frauensport aus allen Blickwinkeln – ob aus meiner aktiven Zeit als Profitennisspielerin, aus meinen 22 Jahren als Turnierdirektorin hier in Linz oder auch als Beraterin einer jungen Spielerin. Mir ist es ein Herzensanliegen, dass Frauensport den Stellenwert bekommt, den er verdient. Bei den Australian Open hat man gesehen, dass in Australien die TV-Einschaltquoten beim Frauenfinale besser waren als bei den Herren – das war für mich ein starkes Signal. Beim Upper Austria Ladies Linz habe ich mit meinem mehrheitlich weiblichen Organisationsteam, das ein bisschen exotisch ist in der Sportwelt, zahlreiche Initiativen gestartet – darunter Österreichs größte Nachwuchsinitiative ,1000 Tennisschläger für 1000 Mädchen‘, das ganzjährige Forum ,Ladies in Business & Sports‘ und jetzt auch ‚Advantage Ladies‘ – wir wollen einiges bewegen.“
Friedsam setzt im Viertelfinale gegen Potapova auf Powertennis
Vekic will Revanche gegen ihre Freundin Sakkari
Der Erfolgslauf von Deutschlands Damentennis beim Upper Austria Ladies Linz geht munter weiter: Anna-Lena Friedsam hat sich am Donnerstag für das Viertelfinale des Linzer WTA-Turniers qualifiziert. Die 29-Jährige besiegte die 26-jährige Ukrainerin Anhelina Kalinina mit 6:3, 6:4 und trifft nun auf Anastasia Potapova.
Linz ist ein „Happy Place“ für Anna-Lena Friedsam! Hier hatte sie 2015 das Finale erreicht, acht Jahre später will sie das wieder schaffen. „Ich fühle mich sehr gut, nach meiner Schulterverletzung war ich ja zwei Jahre weg. Es braucht eben Zeit, um wieder bei diesem Matchniveau anzukommen. Ich bin auf einem sehr guten Weg und schon gespannt, was die Zukunft bringt“, sagte Friedsam nach ihrem Sieg. Ihren Aufenthalt in Linz nützt sie zu allerlei Aktivitäten. „Ja, ich habe es endlich einmal an die Donau geschafft, der Dom gefällt mir sehr gut, und mit meinem Freund war ich schon mal beim Würstltreff“, verriet Friedsam, die sich im Design Center auch sehr wohl fühlt. „Als Deutsche werde ich von den Fans ganz toll unterstützt.“
Zu ihrem Viertelfinalmatch gegen die 21-jährige Anastasia Potapova meinte Friedsam: „Eine starke Gegnerin. Sie bewegt sich sehr gut, da muss ich mein Powertennis richtig auf den Platz bringen. Es wird ein offener Schlagabtausch.“
Am „Keine Sorgen Tag powered by Oberösterreichische Versicherung AG“ bahnte sich sogar ein deutscher Zweifach-Triumph an. Denn zeitgleich mit Friedsam war Eva Lys im Einsatz auf dem Center Court. Und die 21-jährige Hamburgerin, die seit Sommer 2021 von Turnierdirektorin Sandra Reichel beraten wird, lag gegen die Ungarin Dalma Galfi im dritten Satz bereits mit 3:1 in Führung. Doch dann riss der Spielfluss bei Deutschlands Newcomerin – Eva Lys verlor mit 4:6, 6:3, 3:6.
Der Hit im Viertelfinale am Freitag ist das Duell zwischen der Nummer eins des Upper Austria Ladies Linz, Maria Sakkari, und der als Nummer fünf gesetzten Donna Vekic. Die Australian-Open-Viertelfinalistin gewann am Donnerstagnachmittag ihr Achtelfinalmatch gegen Madison Brengle, die Bezwingerin von Julia Grabher, mit 6:3, 6:1. Die 26-Jährige berichtete: „Maria ist definitiv eine meiner besten Freundinnen. Wir haben hier am Montag zusammen traininiert und am Ende einen Tibreak – wir hatten um ein Abendessen gewettet und ich habe verloren. Jetzt will ich Revanche!“ Im „Head-to-Head“-Vergleich der beiden Freundinnen führt Vekic mit 5:2.
Vekic ist nach eigenem Bekunden „schon mindestens zum siebten Mal“ in Linz mit dabei: „Sandra Reichel und ,Babsi‘ Schett sorgen hier für einen absoluten Wohlfühlfaktor, und ich freue mich, dass mein Spiellevel hier in diesem Jahr zu meinem ,Level of Happiness‘ passt.“ Vekic hat einen kleinen Fan-Anhang mit dabei: „Meine ganze Familie ist da, sogar mein Hund Mali ist angereist, er wird hier sicher noch seinen Auftritt auf der Turnieranlage haben.“
Die Tickets für das 32. Upper Austria Ladies Linz sind über die Turnierhomepage www.ladieslinz.at, an allen oeticket-Vorverkaufsstellen und (innerhalb Österreichs) über die Ticket-Hotline 0900 94 96 096* erhältlich.
Landeshauptmann Thomas Stelzer empfängt WTA-Präsidentin Micky Lawler
Landeshauptmann Thomas Stelzer hat am Donnerstagvormittag im Landhaus die WTA-Präsidentin Micky Lawler gemeinsam mit Turnierdirektorin Sandra Reichel und Turniergründer Peter-Michael Reichel empfangen.
Landeshauptmann Stelzer hob die Bedeutung des Upper Austria Ladies Linz für Oberösterreich hervor. WTA-Präsidentin Micky Lawler betonte, dass das Linzer Turnier inzwischen das zweitälteste Hallenturnier auf der weltweiten WTA-Tour sei.
Presseinfo
Upper Austria Ladies Linz
10.02.2023