Manuel Ortlechner, Austria Wien

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Der Free-to-Air Montag auf Sky: Zu Gast bei „Talk & Tore“ waren FK Austria Wien-Sportdirektor Manuel Ortlechner, GAK- und Ex-Austria-Spieler Michael Liendl und der Kurier-Journalist Alexander Strecha. „Die Abstauber“ begrüßten in der Rubrik „Ruf mich an“ den Leverkusen-Torhüter Patrick Pentz.

Alle Stimmen zu „Talk & Tore“
Manuel Ortlechner (Sportdirektor FK Austria Wien):

…über die ereignisreiche Winterpause: „Es war anfangs eine schwierige Zeit. Am Ende des Tages haben wir viel Mut geschöpft, weil wir völlig überzeugt von dieser Entscheidung waren und den Verein auch nach vorne bringen wollen. Das haben viele am Anfang nicht verstanden. Ich glaube aber, dass es nach gestern ersichtlicher ist, wohin es gehen soll.“

…über Michael Liendl: „Michael Liendl ist für mich einer der letzten echten Zehner Österreichs.“

…über das erste Spiel unter dem neuen Trainer: „Es war uns wichtig, dass man sieht, wie wir uns das vorstellen. Im Anbetracht der Umstände haben die Spieler es grandios gelöst. Man hat unsere Idee eine Stunde lang in vielen Momenten sehen können und das haben die Leute im Stadion auch relativ bald gespürt.“

…über die Verletzung von Dominik Fitz: „Er hat im Hüftbereich, beim Bauchmuskelansatz eine Verletzung. Es wird in die Richtung vier bis sechs Wochen dauern. Es ist sehr bitter, weil er einer der spannendsten unserer Spieler ist. Aber es gibt kein Jammern, die anderen Jungs sind in die Bresche gesprungen.“

…über das Zustandekommen der umstrittenen Trainerentscheidung: „Es gab nicht das eine Ereignis. Irgendwann merkt man, dass Ideen auseinanderdriften. Das passiert eher schleichend und am Ende haben beide Parteien gemerkt, es geht sich miteinander nicht mehr aus. Ich bleibe dabei, die Entscheidung war richtig. Der Verein ist mir unfassbar wichtig. Es gilt die richtigen Entscheidungen zu treffen und nicht nur die populären“

…über die Kommunikation: „Wir haben sicher Fehler gemacht. Wir hatten eine sehr intensive Zeit im Herbst. Alle drei Tage war ein Spiel, es gab Verletzungen, da haben wir es nicht als richtig erachtet, etwas anzuzetteln. Egal wie wir es gemacht hätten, hätten wir es verkehrt gemacht.“

…über seine Ziele mit dem FK Austria Wien: „Der Klub hat seine sportliche Identität verloren. Niemand konnte mehr sagen, wofür die Austria sportlich steht. Der wichtigste Punkt ist, dass wir in zweieinhalb Jahren wieder für etwas stehen. Du musst eine Identität finden, ohne jemanden zu kopieren. Man muss aufpassen, dass man den modernen Fußball nicht verschläft. Ich will die alte Austria mit den Gegebenheiten des modernen Fußballs kombinieren.“

…über die Lizenzthematik bei Austria Wien: „Es ist nicht einfach. Die Verantwortlichen werken bis in die Nacht. Ich bin aber sehr zuversichtlich. Ich hoffe, es geht sich aus, denn es ist für den Verein sehr wichtig, auch wenn es beispielsweise um Vertragsverhandlungen oder neue Spieler geht.“

…über Lukas Mühl und Manfred Fischer: „Der Mühli ist Kapitän und weiß, wie viel Wertschätzung er genießt. Wir bemühen uns bei beiden, die finanziellen Erwartungen auch zu erfüllen. Man muss aber in einem gewissen Budgetrahmen bleiben. Ich bin aber trotzdem guter Dinge, dass man sie weiter für uns spielen sehen wird.“

Michael Liendl (Spieler Grazer AK):
…über seinen Wechsel zum Grazer AK: „Ich denke, es war die absolut richtige Entscheidung, den einen Step von der Bundesliga in die zweite Liga zurückzugehen. Ich bin super aufgenommen worden vom Verein und den Fans. Deshalb bin ich überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war.“

…über seinen körperlichen Zustand: „Die Knochen funktionieren noch. Mir geht es gut. Ich habe alle Trainingseinheiten mitgemacht und hab mich nicht rausgenommen. Natürlich zwickt es hier und da. Glücklicherweise hatte ich im Laufe meiner Karriere nie schwere Verletzungen und das kommt mir jetzt sicher zugute.“

…über das Ziel Aufstieg mit dem Grazer AK: „Ich bin schon der Meinung, man sollte das Ziel ausgeben, aufsteigen zu wollen. Wenn du vier Punkte vom Tabellenführer weg bist, sollte es nur eine Marschroute geben. Das muss der Aufstieg sein. Für Fußballösterreich wäre es sicher eine schöne Sache.“

…über seine sportliche Zukunft: „Es freut mich, dass ich mich so lange halten kann. Ab einem gewissen Alter könnten viele noch spielen, aber es braucht auch einen Verein, einen Trainer und einen Sportdirektor, die einem die Bühne geben. Da bin ich den Verantwortlichen sehr dankbar, weil ich überzeugt bin, dass ich nach wie vor die Qualität habe.“

…über die derzeitige Krise beim Wolfsberger AC: „Es tut auch mir weh, wenn der WAC nicht performt und die Ergebnisse nicht liefert. Der WAC hat immer schon von der Kabine gelebt. Ich weiß nicht, ob stimmungsmäßig alles rund läuft. Gefühlt gewinnt die Kabine im Moment aber keine Spiele. Es ist keine einfache Situation, aber ich bin überzeugt, dass sie aus dem kleinen Tief auch wieder rauskommen.“

…über einen möglichen Abstiegskampf des Wolfsberger AC: „Der WAC war noch nie in der Qualigruppe. Es wird spannend sein, wie sie damit umgehen, wenn sie dann dort sind. Es ist ein ganz anderes Spiel als in der Meistergruppe. Ich hoffe es nicht, sollte es aber eintreffen, wird es sehr spannend zu sehen sein, wie sie damit umgehen.“

…über die Situation von Trainer Robin Dutt beim Wolfsberger AC: „Der WAC ist dafür bekannt, die Ruhe zu bewahren und Trainern längerfristig zu vertrauen. Das werden sie diesmal auch machen.“

…über seine Zukunft nach der Karriere: „Wenn man die Ausbildung (UEFA A-Lizenz, Anm.) macht, sollte man auch die Intention haben, das auch weiter zu verfolgen. Aber so viele Jobs gibt es nicht und es muss alles passen. Ob es dann wirklich der Trainer wird und auf welcher Ebene, ob bei den Erwachsenen oder der Jugend, wird sich zeigen.“

Alexander Strecha (Journalist Kurier):
…über die turbulente Winterpause bei der Austria: „Es ist Tradition, dass es bei der Austria rund geht. In diesem Jahr war es aber speziell. Wenn man zu dem Schluss kommt, dass es mit diesem Trainer nicht mehr weitergeht, muss man eine Entscheidung treffen. Aber die Art und Weise, wie man kommuniziert hat, war ein Nicht genügend. Darum ist auch der Unmut der Fans immer größer geworden.“

…über den neuen Spielstil des FK Austria Wien: „Es war keine Galavorstellung. Ich habe neues nur in Ansätzen gesehen. Die Austria hat verdient gewonnen, Klagenfurt war aber enttäuschend. Man hat das Bemühen der Austria gespürt und sie haben die Kontrolle gehabt. Von einer großen Gala oder Revolution war es noch entfernt. Es ist nach einem Spiel aber zu früh ein Urteil abzugeben.“

…über die Trennung des FK Austria Wien vom ehemaligen Trainer Manfred Schmid: „Es hat sich über einen längeren Zeitraum angekündigt. Manfred Schmid war eigentlich schon ein Jahr davor bei manchen intern in der Kritik. Irgendwann hört man dann als Journalist von beiden Seiten zwei verschiedene Vorstellungen über die Herangehensweise. Eine Trennung war wohl unvermeidbar.“

…über den neuen Austria Wien-Trainer Michael Wimmer: „Er war der Trainer, den sie wollten. Ich finde sein Einstand war gut. Er hat eine gewisse Vorstellung. Wie sehr man das umsetzen kann, wird man erst nach einigen Spielen sehen. Er bringt aus der deutschen Schule einiges an Professionalität mit. Momentan wirkt er souverän. Die Frage ist, wie er reagiert, wenn es Niederlagen gibt.“

…über die Situation bei Austria Wien mit Jürgen Werner als neuem Vorstand Sport: „Ich glaube, alles steht und fällt jetzt mit Jürgen Werner. Er ist der starke Mann. Vielleicht kümmert sich Jürgen Werner in erster Linie um die Kampfmannschaft. Es gibt viele Bereiche bei der Austria, die beackert werden müssen. Sportlich trifft auf jeden Fall Jürgen Werner die Entscheidungen. Ich kann mir auch vorstellen, dass er sich gerade in der jetzigen schwierigen Situation auch die wirtschaftlichen Zahlen genauer anschauen wird.“

Die Stimmen zu „Die Abstauber“
Patrick Pentz (ehemaliger Torhüter FK Austria Wien):

…über seinen neuen Arbeitsplatz Leverkusen: „Es ist für mich hier um einiges leichter als in Frankreich. Als Österreicher hat man es in Deutschland immer einfach. Es ist in der Kommunikation mit allen auch einfacher, weil man die Sprache versteht. Es hat sich von Anfang an heimisch angefühlt. Man hat mit Leverkusen eine super Stadt, in der man in Ruhe arbeiten und sich auf Fußball konzentrieren kann.“

…über seine derzeitige Rolle als Ersatztorhüter: „Mein Hauptplan war im Winter, aus meiner Situation in Frankreich rauszukommen und etwas Neues zu finden. Ich habe jetzt jemanden vor mir mit richtig viel Bundesliga- und internationaler Erfahrung, da kann ich mir einiges abschauen. Es ist natürlich mein Ziel, irgendwann im Tor zu stehen. Es ist einfach ein Top-4 Verein in Deutschland, da habe ich die Chance ergreifen müssen.“

…über das Nationalteam: „Das Nationalteam ist natürlich ein Ziel von mir. Man darf aber nicht die ganze Karriere danach auslegen. Man muss immer das Gefühl haben, für diese Sache brenne ich, auch wenn das Nationalteam einmal kurz in den Hintergrund gerät. Ich denke meine Karriere langfristig. Wenn ich mich hier in Leverkusen festsetze und auch spiele, bin ich hoffentlich auch für das Nationalteam wieder Thema.“

…über seine Zeit in Frankreich: „Die Kommunikation allgemein war ein schwieriges Thema, vor allem mit mir als Spieler, der Ansprüche hat zu spielen und das im Training auch zeigt. Es war auch schwierig, dass man mir mitteilt, wie meine Situation ist. Ich hatte das Gefühl, die haben vielleicht ein bisschen Angst mir das mitzuteilen. In Frankreich war, und das war auch ein Lernprozess für mich, eine andere Art Tormann gefragt. Ich kann mich vor allem mit dem deutschen Tormannspiel identifizieren und das französische war komplett anders.“

…über seinen Abgang vom FK Austria Wien: „Für mich war es damals der perfekte Zeitpunkt den Verein zu verlassen. Es ist als österreichischer Torhüter nicht einfach aus der Liga wegzukommen und auch das Ausland zu sehen. Für mich war es die beste Chance wegzugehen. Ich bin nach wie vor sehr froh, dass ich es damals so gemacht habe.“

…über seinen ehemaligen Verein FK Austria Wien: „Für mich ist die Austria in Österreich die Nummer eins. Ich habe die längste Zeit meiner Karriere in Wien verbracht, das ist mein Verein in Österreich.“

…über seinen ehemaligen Trainer Will Still: „Ihn zeichnet aus, dass er einen sehr guten Draht zu den Spielern hat. Er ist ziemlich sprachenbegabt und konnte dadurch auch mit jedem Spieler kommunizieren. Er ist ein Taktikfuchs, der es mit einer jungen Truppe am Feld ausprobiert hat und es hat gut funktioniert.“

Über „Die Abstauber“:
In dem innovativen Diskussions-Format diskutieren wöchentlich drei Abstauber über die wichtigsten Ereignisse auf und neben dem Rasen. Neben den Sky Moderatoren Johannes Brandl und Johannes Hofer sind Florian Prokopetz, Jean-Claude Mpassy, Andreas Födinger, Lukas Traxler, Holger Hörtnagl, Martin Grath und Maximilian Ratzenböck sowie die Neuzugänge Julia Haunschmid sowie Benjamin Schacherl Teil des Teams. In „Die Abstauber‘‘ können Fans durch ihre Social Media Aktivitäten Teil der Sendung werden. „Die Abstauber“ sind frei empfangbar auf Sky Sport Austria 1 und zusätzlich im Stream auf dem Facebook und YouTube Kanal von Sky Sport Austria sowie www.dieabstauber.at.

Presseinfo
Sky Österreich

14.02.2023