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In einem Spiel, das phasenweise auf Augenhöhe bzw. sogar mit leichten Vorteilen für die Österreicher verlief, machten am Ende zu viele Fehler sowie physische Unterlegenheit den Unterschied.

Auswärts musste sich Österreich somit 71:83 gegen Bulgarien geschlagen geben. In Gruppe J der Vorqualifikation für die Basketball-Europameisterschaft 2025 liegt Team Austria nach einem Spiel auf dem dritten und letzten Platz. Trotz der Niederlage ist aus heimischer Sicht aber weiter alles möglich. Dazu muss kommenden Mittwoch aber in Schwechat ein Heimsieg gegen Norwegen her.

Bulgarien vs. Österreich
83:71 (15:20, 34:27, 60:47)

Samstag, 17.00 Uhr (MESZ), Arena Botevgrad

Bogic Vujosevic, Benedikt Güttl, Erol Ersek, Debütant Edi Patekar und Renato Poljak starteten für Österreich. Trotz turbulenter Anreise – der Teambus vom Hotel in die Halle hatte eine Panne – legten die Österreicher stark los. Obwohl die heimische Auswahl von Anfang an physisch unterlegen war, zeigte sie sich am Zug zum Korb nicht zögerlich. In seinem ersten Spiel für Rotweißrot verbuchte Patekar, der erst vor Kurzem die Staatsbürgerschaft erhalten hat, gleich die ersten Punkte für Team Austria. Poljak ließ einen krachenden Dunk folgen, 10:6 stand es nach vier Minuten – auch weil Vujosevic mit seinen explosiven Drives nicht zu bremsen war.

Hinten gelangen der Truppe von Head Coach Chris O‘Shea mit aggressiver Switching-Defense einige Steals, allerdings geriet das Angriffsspiel der österreichischen Auswahl nach den ersten Wechseln etwas ins Stocken. Die Bulgaren suchten ihr Glück nun aus der Distanz und konnten so zwischenzeitlich in Führung gehen. Rotweißrot fing sich aber und nahm eine 20:15-Führung mit ins zweite Viertel. In diesem blieb Intensität hoch, sodass beide Teams viel durchwechselten. Von der Dreierlinie wollte in dieser Phase beiden Nationen nicht viel gelingen, Team Austria erarbeitete sich mit Offensivrebounds aber wiederholt zweite Chancen. Insgesamt gelang im Angriff jetzt aber zu wenig, vor allem da die Bulgaren die Intensität in der Defense hochschraubten und die heimische Nationalmannschaft beim Abschluss unter Kontakt extreme Probleme hatte. Nach acht Minuten ohne Scoring konnte deshalb auch die recht gut funktionierende Zonen-Defense nur bedingt helfen, sodass die Heimmannschaft bei plus sieben in die Pause ging (34:27).

Nach dieser legten die Österreicher einen klassischen Fehlstart hin und der Rückstand wuchs rasch in den zweistelligen Bereich an – unter anderem weil die großgewachsenen Bulgaren immer wieder die Würfe der Rotweißroten blockten und gleichzeitig vorne zu treffen begannen. Mitte des dritten Abschnitts wurde das Spiel auf beiden Seiten schneller, es entwickelte sich eine offensiv attraktive Partie, allerdings stets mit Vorteilen für die Gastgeber. Diese nutzten ihre Länge nun auch immer mehr im Pick-and-Roll aus und kamen so in der Zone zu einfachen Punkten. Bei 60:47 für die Favoriten ging es ins Schlussviertel.

Dort verkürzten die Österreicher dank zweier schneller Dreier von Jakob Lohr sogar noch einmal auf minus sechs. Doch weil die junge heimische Auswahl am Rebound zu unkonzentriert agierte und keine Antwort auf Bulgariens Top-Scorer Pavlin Ivanov und Aleks Simeonov fand, war die Aufholjagd bereits wenig später wieder beendet. Mit 83:71 ging die Partie an die Bulgaren.

Am Mittwoch geht es daheim im Schwechater Multiversum im zweiten Gruppenspiel gegen Norwegen. Die Skandinavier haben ihr Auftaktspiel gegen Bulgarien überraschend gewonnen. O’Shea und Co. brauchen somit dringend einen Sieg, um den EM-Traum am Leben zu erhalten. Das Spiel wird ab 18.25 Uhr live auf ORF Sport+ übertragen. Tickets gibt es hier.

Bogic Vujosevic, Spieler Österreich: „Wir sind ein junges Team, aber wir hatten unsere Chancen. Wir haben so viele offene Würfe vergeben, aber die Richtung stimmt. Das ist erst das erste Spiel, alles ist noch offen, wenn wir die nächsten drei Spiele gewinnen.“

Renato Poljak, Spieler Österreich: „Wir haben alles gegeben, wir haben gekämpft, wir haben einige offene Würfe nicht getroffen in der ersten Halbzeit und dann die entscheidenden Punkte von ihnen gekriegt, während wir sie selber nicht gemacht haben. Das war der Unterschied heute. Aber man hat gesehen, dass wir das gewinnen können. Jetzt heißt es regenerieren und nächste Woche geht es weiter.“

Scorer Österreich: Bogic Vujosevic 15 , Erol Ersek 12, Timo Lanmüller 11, Renato Poljak 10, Sebastian Käferle 7, Jakob Lohr 6, Edi Patekar und Benedikt Güttl je 4, Daniel Köppel 2.
 
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22.07.2023