
Der Schirmherr der „Beweg Dich schlau Championship“ erklärt, warum die in ihre zweite Auflage startende ServusTV-Initiative für ihn eine Herzensangelegenheit ist.
Im großen Talk diskutieren u.a. Christian Ilzer und Carina Wenniger über Chancen und Gefahren künstlicher Intelligenz im Fußball. Und Adi Hütter und Sebastian Vettel sprechen in eingespielten Interviews über den Trainerjob in Monaco bzw. das neue Leben abseits der Rennstrecke.
Moderation: Christian Baier
Die Themen: Formel 1, ServusTV-Initiative, Fußball
Die Gäste: Sebastian Vettel (eingespielt), Felix Neureuther, Adi Hütter (eingespielt), Christian Ilzer, Carina Wenninger, Maik Nöcker, Lucas Vogelsang
Felix Neureuther: „Das Thema Bewegung spielt in der Schule keine Rolle mehr. Es passiert auch nichts von Seiten der Politik.“
Zitate-Service „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ am 11. September 2023
FORMEL 1
„Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, wenn es mir jeden Tag exzellent geht. Denn es war ein Schock für das System und manche Tage sind schwieriger als andere. Aber ich genieße die Zeit sehr.“
Sebastian Vettel über die Gegenwart nach seinem Rücktritt.
„Ich verbringe deutlich mehr Zeit zuhause und mit den Kindern. Als Familie waren wir mit dem Bus unterwegs campen und haben die gemeinsame Zeit sehr genossen.“
Sebastian Vettel über die gewonnene Familienzeit nach seinem Rücktritt.
„Für mich bedeutet Glück, im Moment zu sein. Einfach nicht über die Dinge, die waren, nachzudenken und zu grübeln und auch nicht zu weit nach vorne zu denken. Sondern wirklich den Moment genießen. Ich bekomme das jeden Tag vorgelebt mit den Kindern. Kinder sind die Meister in dem Sinne – den Moment zu genießen. Ob es jetzt im Spiel ist oder die Fantasie ist. Es gelingt den Kindern allgemein den Moment so zu nehmen, wie er ist und nicht abgelenkt zu sein und nicht beim Nächsten oder am Letzten zu hängen.“
Sebastian Vettel will im Jetzt leben.
BEWEG DICH SCHLAU CHAMPIONSHIP
„Ich bin der Überzeugung, dass man etwas tun muss, dass sich die Kinder wieder mehr bewegen, weil sonst passiert nichts. Denn die Digitalisierung schreitet so schnell voran und die Kinder haben so viel Bildschirmzeit. Das ist nicht gesund.“
Felix Neureuther macht sich Sorgen um die Kinder.
„Alles im Leben wird vereinfacht und unser Alltag ist nicht mehr bewegt genug. Deswegen müssen wir versuchen, ihnen wieder einen bewegten Alltag schaffen zu können oder sich wirklich die Zeit zu nehmen für die Bewegung. Und dass die Menschen nicht nur stillsitzen, denn das ist nicht gesund. Sondern Bewegung bedeutet Gesundheit, Lebensfreude und Spaß.“
Felix Neureuther über die Bewegungsarmut.
„Die Schulen tun zu wenig für die Gesundheit der Kinder. Unser Schulsystem ist komplett veraltet und das Thema Bewegung spielt dort keine Rolle mehr. Und die Schulen nehmen auch immer den wichtigeren Platz im Leben von den Kindern ein, weil die Kinder so viel Zeit dort verbringen. Siehe Ganztagsschulen und der Stoff wird vollgepackt, dass die Schulzeiten auch immer länger werden und es passiert auch nichts von Seiten der Politik, dass man den Kindern eine Möglichkeit gibt, dass sie Sport treiben und in Vereine gehen können neben der Schule.“
Felix Neureuther nimmt die Schulen in die Pflicht.
„Das Hauptziel mit dem Programm ist auch, dass wir die Kinder wieder in die Vereine bekommen. Sie sollen das soziale Umfeld eines Vereins erfahren können, dass sie dort Sport treiben können, dass sie dort aufgehoben sind, dass sie dort zusammen verlieren und gewinnen. Das ist so wichtig fürs Leben.“
Felix Neureuther über das Vereinsleben.
FUSSBALL – ADI HÜTTER
„Der Verein war im letzten Jahr enttäuscht, weil von den letzten sieben Spielen wurde nur mehr eines gewonnen, man ist dann Sechster geworden und ist aus den internationalen Bewerben rausgeflogen. Natürlich wäre es das große Ziel, einen Champions-League-Platz zu erreichen. Dazu muss man unter die ersten Drei.“
Adi Hütter über seine Ziele mit AS Monaco.
„Fakt ist, dass ich hier einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben habe. Bewusst auch zwei Jahre, weil ich mir einmal anschauen möchte, was die französische Liga betrifft. Das finde ich sehr spannend, deswegen habe ich schlussendlich auch nicht gezögert. Es ist wieder ein neues Umfeld, neue Liga, neue Kultur, neue Sprache.“
Adi Hütter über seine persönlichen Ziele.
„Es hat viele Angebote gegeben, speziell auch am Anfang. Im Oktober gab es schon tolle Anfragen, wo ich aber noch nicht bereit war. Im Sommer hat es auch Angebote aus Saudi-Arabien gegeben, aber ich wollte einfach noch auf europäischen Topniveau Trainer sein.“
Adi Hütter über Angebote in letzter Zeit.
„Man soll nie nie sagen und man sollte als Österreicher stolz sein, wenn man ein Thema als Trainer der österreichischen Nationalmannschaft ist. Vielleicht würde diese Tür einmal aufgehen und es wäre sicher ein Ziel, das mich sehr reizen würde.“
Adi Hütter über den Job als österreichischer Teamchef.
FUSSBALL – DFB-KRISE
„Wenn du 4:1 gegen Japan verlierst, als deutsche Nationalmannschaft, ist das nicht so optimal. Deswegen kam das nicht mehr so überraschend, weil auch die letzten Spiele nicht mehr so gut waren. Ich glaube schon, dass es Zeit wird und dass es der richtige Zeitpunkt ist. Vor der Europameisterschaft zuhause muss man etwas machen. Es ist jetzt eine spannende Zeit und vor allem eine Riesenchance für die deutsche Nationalmannschaft.“
Felix Neureuther über den Flick-Rauswurf.
„Ich bin froh, dass wir jetzt nicht gegen die Österreicher spielen müssen.“
Felix Neureuther über die DFB-Krise.
„Julian Nagelsmann passt überhaupt nicht zur deutschen Nationalmannschaft, weil du brauchst so kurz vor dem Turnier, einer Heim-EM, einen, der die Nation hinter dich bringt und auch entflammt. Das kann Julian Nagelsmann nicht.“
Lucas Vogelsang über Julian Nagelsmann als möglichen neuen DFB-Cheftrainer.
„Wie sehr muss der deutsche Fußball am Boden liegen, wenn wir, als Deutschland, über einen Trainer aus Österreich oder auch als Holland nachdenken.“
Maik Nöcker über die Lage des deutschen Fußballs.
FUSSBALL – NEUE SPIELFORMATE UND KI
„Der unter 25-Jährige konsumiert Bundesliga, Premier League eh nur noch in Häppchen auf Youtube.“
Lucas Vogelsang über die Problematik der großen Ligen.
„Die Leute sind satt von Kommerzialisierung und von immer mehr unfassbaren Geldern, die ausgegeben werden für Transfers. Dann wird nochmals irgendetwas kreiert, wie die Conference League. Bei der Nationalmannschaft weißt du nicht mehr, in welchem Format sie spielen. Ich bin ein Freund davon, dass man Dinge einfach hält. Egal welche Sportart. Wenn man einen Sport zu kompliziert macht, dann schadet es dem Sport.“
Felix Neureuther über die Entwicklungen im Weltfußball.
„Für eine bestimmte Gruppe von Leuten ja, aber für die breite Masse ist es nicht so ein Konkurrenzprodukt.“
Felix Neureuther über die Kings League.
„Man hat in den letzten Jahrzehnten nicht viel dafür getan, dass junge Menschen an den Fußball herangeführt werden.“
Maik Nöcker über die Fehler des Fußballs.
„Der Fußball hat eines nicht geschafft: Er ist nicht mehr so nahbar. Die Leute wollen Nahbarkeit und wollen das Gefühl haben, dass sie dabei sind.“
Felix Neureuther wünscht sich mehr Fannähe.
„Über das Thema Nettospielzeit sollte eventuell nachgedacht werden, denn ich finde es auch ganz komisch, wenn bei einer Frauen-WM einfach 20 Minuten Nachspielzeit sind.“
Carina Wenninger über eventuelle Regeländerungen.
„Es gibt relativ wenig, was in Zukunft nicht möglich sein wird.“
Maik Nöcker über KI im Fußball.
„Die Daten können dem Spieler an sich selbst schon helfen. An was muss ich arbeiten, dass ich mich verbessern kann. Aber das Mentale spielt im Sport so eine riesengroße Rolle.“
Felix Neureuther glaubt nicht an eine 100-prozentige KI-Analyse jedes Spielers.
„Ich bin diesem Thema sehr positiv gesinnt, weil wir es auch selbst verwenden. Wir kriegen eine Unmenge von Daten, ob die jetzt qualitativ oder quantitativ sind. Ich habe dann gesagt, dass ich diese minimiert haben will. Da muss man sich dann rückblickend bewusst sein, wie man Fußball spielen will und wie schaut das Anforderungsprofil für jede einzelne Position aus. Danach haben wir Schlüsselfaktoren entwickelt, die unser Spiel am besten beschreiben. Da haben wir drei Werte dafür gefunden: Wucht, Effektivität und Präzession.“
Christian Ilzer über die KI im Fußball.
„Mir ist eine KI lieber als eine natürliche Dummheit.“
Christian Ilzer weiter zu dem Thema.
„Zum Glück ist der Fußball nicht in jedem Moment planbar.“
Carina Wenninger glaubt noch an den echten Fußball.
„Ich bin der absoluten Überzeugung, dass KI Talente sehen kann, die das menschliche Auge nicht sieht.“
Maik Nöcker glaubt an die KI.
„KI kann nicht die Aussage treffen, der wird einmal einer und der wird keiner. Wenn du einem 17-jährigen Hermann Maier die KI drübergestülpt hättest, hätte die niemals gesagt, dass der Olympiasieger und der Herminator wird.“
Felix Neureuther über die KI.
„Meine größte Angst ist nur, dass es nicht demokratisch wird und nicht dem Kleinen hilft, sondern dass die KI auch dorthin geht, wo das Geld ist. In den Top Six der Premier League, Saudi-Arabien, nur bei Bayern München, nur bei Juventus Turin oder nur bei Real Madrid, weil die das meiste Geld zahlen und die besten Programme bekommen. Dann geht die Schere noch weiter auf und das wäre das Schlimmste, was passieren kann.“
Lucas Vogelsang über die KI im Fußball.
„Ich glaube, dass die KI den Sport massivst verändern wird, dass neue Rekorde gebrochen werden. Rekorde, wo man gar nicht denkt, dass sie überhaupt gebrochen werden können. Aber das Menschliche, die Emotionen und diese Begeisterung Sport, das Kämpfen, diese Durchhalteparolen, dass du hinfällst und wieder aufstehst: Das kann dir keine KI geben. Denn dafür bist du selbst verantwortlich, was du aus deinem Leben machst.“
Felix Neureuther glaubt mehr an den Menschen als die KI.
Medieninfo Servus TV
12.09.2023