Teamchefin Irene Fuhrmann schenkt Altach-Stürmerin Eileen Campbell bei ihrem „Heimspiel“ in der Cashpoint Arena erstmals das Vertrauen von Beginn an. Die 23-jährige Angreiferin ersetzt die kurzfristig angeschlagene Viktoria Pinther im Sturmzentrum. Zudem kehrt Marie Höbinger im Vergleich zur Frankreich-Partie Ende September in die Startelf zurück.
Die Partie im mit 4800 Zuschauer:innen ausverkauften Schnabelholz startet beinahe mit einem Schreckmoment in der 1. Spielminute, doch Manuela Zinsberger kann im Eins-gegen-Eins mit Jessica Silva stark parieren. In der ersten halben Stunde haben die schnellen Portugiesinnen mehr von der Partie und kommen vor allem über Kapitänin Diana Silva immer wieder gefährlich über den rechten Flügel. In der 24. Minute trifft Francisca Nazareth per Direktabnahme nur das Außennetz. Die ÖFB-Auswahl findet selten den Weg ins letzte Drittel, ein guter Vorstoß von Katharina Naschenweng über die rechte Seite kann von den Portugiesinnen im letzten Moment geklärt werden (37.). Es geht mit einem torlosen Remis in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel kommt die ÖFB-Auswahl früh zu einer ersten guten Chance. Barbara Dunst fasst sich auf der linken Seite aus gut 35 Metern ein Herz und setzt den gefährlichen Abschluss nur knapp auf das Tornetz (48). Marie Höbinger mit einem Linksschuss (50.) und Laura Feiersinger (58.) verfehlen das Tor ebenfalls nur knapp mit ihren Versuchen. Nach etwas mehr als einer Stunde die Erlösung. Nach einem Kopfball aus kurzer Distanz von Sarah Zadrazil befördert Ana Borges den Ball äußerst unglücklich ins eigene Tor (63.). Kurz darauf kann die ÖFB-Elf nachlegen. In ihrem dritten Versuch trifft Barbara Dunst in der 69. Minute aus halblinker Position zum 2:0.
In den Schlussminuten kann Österreich die Partie verwalten, der 1:2-Anschlusstreffer in der Nachspielzeit durch Tatiana Pinto kommt zu spät aus Sicht der Gäste.
Teamchefin Irene Fuhrmann: „Wir haben es den Portugiesinnen in der ersten Hälfte durch zu viele eigene Fehler zu einfach gemacht und waren gegen den Ball nicht aggressiv genug. Nach der Pause konnten wir uns hier klar steigern und ich glaube, am Ende haben wir wieder bewiesen, dass wir es schaffen können, den Schalter umzulegen. Für das Spiel am Dienstag in Portugal hoffe ich aber doch, dass wir von der ersten Minute weg präsent sein können. Diese drei Punkte waren sehr wichtig, das hat man am Platz und nach dem Abpfiff gesehen. Am Dienstag erwartet uns die gleich Herausforderung.
Sarah Zadrazil: „Es ist fast ein bisschen schade, dass wir zum dritten Mal erst nach der Pause so richtig in die Partie gekommen sind. Daran müssen wir arbeiten. Wenn wir so spielen wie in der zweiten Hälfte, können wir auch in Portugal punkten. Wenn wir Portugal spielen lassen haben wir gesehen, dass sie extrem stark sind. Es gilt, beim nächsten Spiel in den Zweikämpfen präsenter zu sein. Wir wollen auch in Portugal gewinnen. Das wäre ein riesen Schritt in der Nations League.“
Marie Höbinger: „Wir haben uns in der ersten Hälfte sehr schwer getan und in der Pause angesprochen, was wir verbessern wollen. In der zweiten Hälfte haben wir sie viel früher angepresst und nicht mehr so viel spielen lassen, waren griffiger und aggressiver in den Zweikämpfen. Das ist am Ende in so einem Spiel genau das, was zählt. Die Fans im Rücken zu haben, hat mit uns viel gemacht. Auch in der ersten Hälfte, wo wir nicht unsere erhoffte Leistung gebracht haben. Am Dienstag dürfen wir uns keine Startschwierigkeiten erlauben und an uns selbst glauben.“
Dem Frauen-Nationalteam gelingt damit beim ersten ausverkauften Frauen-Länderspiel der Geschichte der erste Sieg der neugeschaffenen Nations League.
Presseinfo
ÖFB
27.10.2023