In der 3. Runde der Europa League-Qualifikation stand am Donnerstag das Rückspiel im Duell SK Rapid vs. Trabzonspor auf dem Programm. Die Hütteldorfer feierten dabei einen souveränen 2:0-Heimsieg, der in Wahrheit sogar noch deutlicher hätte ausfallen können oder gar müssen.
Wohl auch aufgrund der Niederlage im Hinspiel hatten die Gäste den besseren Start ins Spiel und hatten mehr Spielanteile. Der SK Rapid lautete auf Umschaltsituationen. Hier fehlte jedoch die letzte Genauigkeit. Den ersten erwähnenswerten Abschluss hatten die Gastgeber. Solostürmer Burgstaller zeichnete dafür in der sechsten Minute verantwortlich. In Spielminute 16 hätten die Grüß-Weißen in Führung gehen können, vielleicht sogar müssen. Burgstaller scheiterte am herauseilenden Gäste-Torhüter Cakir. Zehn Minuten später hatte Burgstaller erneut eine Chance die er nicht verwerten konnte, aufgrund einer geahndeten Abseitsposition war der Ärger darüber jedoch „überschaubar“. Der Gast aus der Türkei spielte zwar weiter optisch gefälligen Fußball, verstand es jedoch nicht, den Ball in offensiv gefährliche Spielzonen zu bringen. In Minute 34 gelang Schaub das Kunststück den Ball im praktisch leeren Tor nicht unterzubringen. Die Führung wäre aufgrund der Chancenqualität alles andere als unglücklich gewesen. In der 37. Minute hatten die Gäste den ersten Abschluss in Richtung-Rapid-Tor. Der Schuss von Dragus ging gut einen Meter über das Gehäuse. Der letzte gefährliche Abschluss vor der Pause war wieder den Gastgebern vorbehalten. Bolla setzte es einen Schuss aus guter Position über das Gehäuse. Der Pausenstand lautete somit 0:0!
Zur Pause nahmen beide Trainer keine Wechsel vor. Vor 22.500 Zuschauern im Allianz Stadion hatten sportlich die Gastgeber das sportlich erste Ausrufezeichen. Ein Schuss von Schaub wurde von einem Gäste-Verteidiger knapp vor der Linie geklärt (50.). In der Folge änderte sich wenig am Spielgeschehen und der nächste Abschluss war erneut den Gastgebern vorbehalten. Nach einem Eckball kam der aufgerückte Innenverteidiger Raux-Yao völlig frei zum Kopfball, konnte den Ball jedoch nur zentral auf Trabzonspor-Goalie Cakir setzen (62.). Auf der Gegenseite hatte der Gast in der Folge den ersten Abschluss auf das Tor. Ein Kopfball von Denswil war für Goalie Hedl eine Prüfung der einfacheren Kategorie (69.). Fünf Minuten später prüfte Rapid-Flügelflitzer Jansson mit einem Schuss den Gäste-Goalie, der diese Aufgabe ausgezeichnet meisterte. Ein Treffer lag in der Luft und in der 77. Minute sollte er auch gelingen. Nach Vorarbeit von Bolla traf Nationalspieler Seidl überlegt und sehenswert zum 1:0-Führungstreffer. Nach dem Gegentreffer war der Gast aus der Türkei, besonders auch unter dem Aspekt der Niederlage aus dem Hinspiel, besonders gefordert. In der 81. Minute hatten die Gäste durch den eingewechselten Destan die erste richtig dicke Torchance. Er setzt den Ball jedoch knapp neben das Tor. Auf der Gegenseite hätte Grgic mit einem Schuss von der Strafraumgrenze den sprichwörtlichen Decken draufmachen können. Torhüter Cakir hielt seinen Kasten sauber und garantierte somit eine sehr spannende Schlussphase. 180 Sekunden später gab es den wohl ersten Abwehrfehler von Rapid im Spiel, Trezeguet konnte diesen nicht ausnutzen und scheiterte an Rapid-Torhüter Hedl. In Minute 85 gab es dann eine Schlüsselszene. Malheiro zog gegen den durchbrechenden Jansson die Notbremse. Der umsichtig, und phasenweise auch sehr nachsichtig agierende Schiedsrichter Lukjancukas, zeigte dem Gäste-Spieler sofort die Rote Karte. Gefühlt war mit dem Platzverweis der sprichwörtliche „Drops gelutscht“. In der 87. Minute legten die Hütteldorfer den zweiten Treffer nach. Nach Traumpass von Seidl steht Lang alleine vor dem Gäste-Tor und trifft überlegt zum 2:0-Endstand.
Das Resultat ging am Ende aufgrund der Spielanteile völlig in Ordnung und hätte sogar mit besserer Effektivität noch deutlicher ausfallen können, vielleicht sogar müssen. Der Gast aus der Türkei konnte sich sportlich kaum wirklich in Szene setzen. Nach der Hinspielniederlage erwarte man sich von Trabzonspor „einfach mehr“. So schied man sang- und klanglos und völlig gerechtfertig aus der Europa League-Qualifikation aus.
SK Rapid vs. Trabzonspor 2:0 (0:0)
Weststadion, 22.500 Zuschauer; SR Lukjancukas (LTU)
Tore: Seidl (77.), Lang (87.)
Hinspiel 1:0 – Rapid mit dem Gesamtscore von 3:0 im EL-Play-off
Rote Karte: Malheiro (85./Notbremse)
SK Rapid: Hedl – Bolla, Cvetkovic, Raux-Yao, Auer – Sangare (91./Kaygin), Grgic (86. Oswald) – Seidl, Jansson (86./Lang), Schaub (72./Beljo) – Burgstaller (91./Dursun)
Trabzonspor: Cakir – Malheiro, Mendy, Denswil, Elmali (67./Barisic) – Yokuslu, Lundstram (82./Bardhi) – Canak (67./Destan), Tufan (60./Nwakaeme), Trezeguet – Dragus
15.08.2024