Sie ist 29 Jahre jung, Mutter, Profi und Nationalteamspielerin. Antonija Mamic spricht im Interview über ihren Werdegang, die Coronazeit als idealen Zeitpunkt für ihre Babypause, Verletzungen und dass sie beim Gedanken an die Heim-EURO Gänsehaut bekommt.
Ruhig, stets mit einem Lächeln im Gesicht, freundlich und zuvorkommend – so kennt man Antonija Mamic. Doch als Kind hatte sie viel zu viel Energie wie sie erzählt. Sport musste zum Ausgleich her und Dank ihrer Nachbarin wurde es Handball. Bis zur U13 spielte sie noch teils am Feld, teils im Tor. „Mein Trainer hat damals gesehen, dass ich ein Talent habe und es gab so wie immer einen Torfraumangel und es hat mir auch getaugt“, blickt sie zurück.
Im Interview zeigt sie auch ihre gläubige Seite. An einem Spieltag wird stets ein Gebet gesprochen. Abschalten kann „Toni“ am besten, wenn sie mit ihrem Sohn spielt oder einfach Zeit mit der Familie verbringt.
Betritt sie das Spielfeld, kommt ihr unbändiger Ehrgeiz zum Vorschein und sie hätte auch eine Adaption für das Regelwerk parat: „Das dreimal Antäuschen beim Siebenmeter gehört verboten.“
Von den MGA Fivers führte sie ihr Weg über WAT Atzgersdorf zu Lokomotiva Zagreb (CRO) und weiter zu Krim Mercator (SLO), wo sie erstmals Champions League-Luft schnupperte. Damit ging auch ein Traum in Erfüllung: „Die Fivers und Atzgersdorf waren sehr familiäre Vereine, bei denen ich meinen Ehrgeiz gestaltet habe und dann in der U13 mit den Fivers im Finale gegen HYPO NÖ auch Meister wurde. Ich erinnere mich noch an die Worte unseres Trainers, der sagte, das ist eure Champions League. Denn mehr gibt es nicht im Nachwuchs. Das hing bei mir so fest, dass ich das Ziel EHF Champions League für mich formulierte.“
Inmitten der COVID19-Pandemie wurde Antonija Mamic Mutter. „Zur besten Zeit, denn mit Corona alles schwieriger war“, erzählt sie. 2023 folgte der „Neustart“ bei Dugo Selo in Kroatien. „Ich habe darauf hingearbeitet wieder zurück zu Lokomotiva Zagreb zu kommen. Ich hatte Glück im Unglück, denn aufgrund von Verletzungen der anderen Torfrauen habe ich das Ruder übernommen und habe gute Leistungen erbracht. Statt in Zagreb bin ich nun in Polen“, gibt Antonija Mamic einen tiefen Einblick darin, wie sie sich für ihren jetzigen Verein MKS FunFloor Lublin empfehlen konnte, bei dem sie als Vollprofi engagiert ist.
Neben den vielen Höhen durchlebte die 29-Jährige auch schon das ein oder andere Tief in ihrer Karriere: „Die Kreuzbandrisse und jeweils acht Monate Pause waren definitiv Tiefen. Da denkt man wirklich über jegliche Schritte doppelt nach, ob es sich auszahlt oder nicht. Aber es festigt und mir stets gezeigt, dass ich es will. Ich bin auch immer besser zurückgekommen. Ein großes Tief war auch das Verpassen der EHF EURO 2018, nachdem wir zuhause Russland besiegen konnten.“ Das entscheidende direkte Duell zwischen Tschechien und Slowenien hätte einen Gewinner gebraucht, egal welchen. Nur kein Unentschieden. Doch am Ende wurde es genau das und Österreich war raus, während sowohl Tschechien als auch Slowenien zur EURO fuhren.
Dafür geht es in weniger als zwei Wochen in die erste Handball Frauen Europameisterschaft auf österreichischem Boden. „Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich daran denke. Es ist ein Riesenprivileg. Wenn ich daran zurückdenke, was die kleine Toni da verwirklicht und abrundet. Es ist unbeschreiblich schön und man ist unglaublich stolz auf sich selbst, Teil davon zu sein.“
Bei der Women´s EHF EURO 2024 trifft man in der Vorrunde in Innsbruck auf die Slowakei, Titelverteidiger Norwegen und Slowenien. Die Top 2 ziehen in die Hauptrunde in Wien ein, wo dann auch am 15. Dezember das Finale steigt.
Antonija Mamic
Geburtsdatum: 26.06.1995
Geburtsort: Wien
Verein: MKS FunFloor Lublin (POL)
Position: Torfrau
Rückennummer Verein/Nationalteam: 1/21
Länderspiele: 25
Tore: 1
Nationalteam-Debüt: 27.09.2017, EURO-Quali ROU vs. AUT in Valcea (ROU)
Erster Treffer im Nationalteam: 27.10.2024, freundschaftliches Länderspiel AUT vs. UKR in Tulln
Mirela Dedic: „Ich bin ziemlich aggressiv, ehrgeizig und will gewinnen“
Mit ihren 32 Jahren zählt Mirela Dedic zu den Routiniers im rotweißroten Aufgebot für die Women´s EHF EURO 2024. Vor mittlerweile 13 Jahren absolvierte sie ihr Debüt im Nationalteam, zählt mittlerweile 90 Länderspiele. Im Interview spricht sie über ihre Persönlichkeit, ihren Werdegang, das Nationalteam und natürlich die bevorstehende Heim-EURO.
Wer Mirela Dedic kennt, den mag ihre Aussage, sie sei ziemlich aggressiv verwundern. Diese bezieht sich natürlich nur auf das Spielfeld, denn abseits davon chillt die Frohnatur gerne und entspannt am besten an einem zurückgezogenen Ort.
Welchen Stellenwert die Heim-EURO für sie hat, wird klar, wenn man über die letzten Jahre ihrer Karriere spricht: „Ich hatte vor knapp zwei Jahren einen Kreuzbandriss. Im Jänner wurde ich nochmals operiert, da es nicht ganz funktioniert hat. Ich habe die WM zuvor mit gerissenen Menisken gespielt. Man fragt sich, gibt es einen Tag ohne Schmerzen? Wenn die EURO nicht gewesen wäre, glaube ich nicht, dass ich noch ein Comeback gemacht hätte.“
Umso ehrgeiziger geht sie ihre Ziele an, bleibt dabei aber bodenständig: „Ich kann nicht hier sitzen und sagen, wir schaffen es in die Hauptrunde, aber wir werden alles dafür geben und tun.“
Gerade vor der Familie und den Freunden will man groß aufspielen: „Ich glaube für jede Sportlerin ist ein Großereignis etwas richtig Tolles, speziell im Heimatland. Man freut sich darauf, ist sicher nervös, arbeitet und trainiert darauf hin. Es wird toll.“
Bei der Women´s EHF EURO 2024 trifft man in der Vorrunde in Innsbruck auf die Slowakei, Titelverteidiger Norwegen und Slowenien. Die Top 2 ziehen in die Hauptrunde in Wien ein, wo dann auch am 15. Dezember das Finale steigt.
Das gesamte Interview gibt´s HIER auf YouTube.
Mirela Dedic
Geburtsdatum: 15.12.1991
Geburtsort: Bruck/Mur
Verein: HYPO NÖ
Position: Linker Flügel
Rückennummer Verein/Nationalteam: 6/6
Länderspiele: 90
Tore: 150
Nationalteam-Debüt: 22.04.2011, freundschaftliches Länderspiel SUI vs. AUT in Altdorf (SUI)
Erster Treffer im Nationalteam: 22.04.2011, freundschaftliches Länderspiel SUI vs. AUT in Altdorf (SUI)
Stefanie Kaiser: „Das ist einmalig im Leben“
104 Länderspiele hat Stefanie Kaiser für Österreich bestritten und damit nach Petra Blazek (236) und Sonja Frey (124) die drittmeisten im rotweißroten Aufgebot für die Women´s EHF EURO 2024. Ihre Karriere führte sie von Österreich nach Deutschland, Schweden, zurück nach Österreich und aktuell wieder nach Deutschland. Im Interview spricht sie über ihre Verbissenheit am Spielfeld, Rituale an einem Spieltag, die Vorrundengegner Österreichs bei der Heim-EURO und das Megaevent selbst.
Zum Handball kam die Wiener Neustädterin über die Schule, wo der Sport als Freifach angeboten wurde: „Ich dachte mir, das klingt gut. Ich bin gut in Völkerball, das könnte passen.“ Und wie. Bei Roomz Hotels ZV Handball Wiener Neustadt durchlief sie bis zu ihrer Jugend den Nachwuchs, wechselte 2008 schließlich zu HYPO NÖ. Ab 2010 gehörte sie dort der Kampfmannschaft an und räumte mit dem Ligakrösus Jahr für Jahr den Titel in der Meisterschaft wie auch im ÖHB Cup ab. Am 25. September 2010 debütierte sie auch im Nationalteam.
2016 startete sie ihre Auslandskarriere beim VfL Oldenburg (GER). Nach einem kurzen Gastspiel in Schweden, dockte sie im Jänner 2018 wieder bei HYPO NÖ an. 2022 folgte der neuerliche Schritt nach Deutschland.
Doch egal wo, Stefanie Kaiser war und ist eine Stütze. „Am Spielfeld bin ich oft sehr verbissen. Ich gebe immer 100 Prozent und versuche für meine Mädels einzustehen“, sagt sie von sich selbst. Ein Spieltag läuft sehr geregelt ab: Spazierengehen oder Mobility-Übungen in der Früh, zu Mittag Hühnchen mit Reis und Gemüse, danach ein kleines Nickerchen.
Entspannung bedeutet für Stefanie Kaiser Zeit mit der Familie, ihrem Freund und dem gemeinsamen Hund zu verbringen.
Was die bevorstehende Heim-EURO betrifft, bringt sie die Bedeutung rasch auf den Punkt: „Ich möchte jeden Moment davon aufsaugen. Eine Heim-EURO ist für die meisten einmalig im Leben. Wir haben alle jahrelang darauf hingearbeitet. Es wird Zeit, dass wir uns vor Österreich gut präsentieren. Da sind schon alle richtig heiß drauf.“
Um das Ziel Hauptrunde zu erreichen gilt es zum Auftakt einen Sieg über die Slowakei einzufahren. Gegen Titelfavorit Norwegen will man sich mit dem Publikum im Rücken teuer verkaufen. Zum Abschluss wartet das Schlüsselspiel gegen Slowenien, Stefanie Kaiser: „Da müssen wir uns in die Euphorie spielen, dann sind auch sie packbar.“
In ihrer Karriere durchlebte sie auch einige Höhen und Tiefen wie sie erzählt: „Ich hatte viele Verletzungen aber auch persönliche Krisen, Zeiten, in denen ich an mir gezweifelt habe. Durch die richtigen Personen bin ich aber daran gewachsen. Es ist ganz wichtig, dass man so etwas durchmacht. Dadurch entwickelt sich die Persönlichkeit.“
Und diese ist groß bei Stefanie Kaiser. Nicht umsonst ist sie mit ihrem charakterstarken Ausdruck eines jener Gesichter, das auf vielen Werbemitteln, wie der EURO-Straßenbahn in Wien, zu sehen ist.
Bei der Women´s EHF EURO 2024 trifft man in der Vorrunde in Innsbruck auf die Slowakei, Titelverteidiger Norwegen und Slowenien. Die Top 2 ziehen in die Hauptrunde in Wien ein, wo dann auch am 15. Dezember das Finale steigt.
Das gesamte Interview gibt´s HIER auf YouTube.
Stefanie Kaiser
Geburtsdatum: 31.10.1992
Geburtsort: Wiener Neustadt
Verein: Sportunion Neckarsulm (GER)
Position: Kreis
Rückennummer Verein/Nationalteam: 92/22
Länderspiele: 104
Tore: 141
Nationalteam-Debüt: 25.09.2010, freundschaftliches Länderspiel ESP vs. AUT in Cheb (CZE)
Erster Treffer im Nationalteam: 26.09.2009, freundschaftliches Länderspiel CZE vs. AUT in Cheb (CZE)
Kronen Zeitung ist National Supplier und Medienpartner der Women´s EHF EURO 2024´
Österreichs größte Tageszeitung und der Österreichische Handballbund verlautbaren ihre Partnerschaft für die Women´s EHF EURO 2024, 28. November – 15. Dezember in Österreich, Ungarn und der Schweiz. Die Kronen Zeitung ist damit National Supplier sowie offizieller Medienpartner in Österreich für die größte Handball Frauen Europameisterschaft aller Zeiten
Mit drei Ausrichtern und 24 teilnehmenden Nationen wird die Women´s EHF EURO 2024 die bis dato größte der Geschichte. Österreich trägt in der Dreier-Konstellation mit Ungarn und der Schweiz mit zwei Vorrundengruppen in Innsbruck sowie einer Hauptrundengruppe und dem Finalwochenende in Wien den Hauptpart in der Ausrichtung.
Exakt zwei Wochen vor dem Eröffnungsspiel Österreichs gegen die Slowakei in Innsbruck am 28. November konnte man mit der Kronen Zeitung Österreichs größtes Medium im Printbereich als National Supplier und Medienpartner gewinnen.
Die Kronen Zeitung erhält dadurch das Recht, mit dem offiziellen Logo der Women´s EHF EURO 2024 zu werben und wird in den Arenen in Innsbruck und Wien mittels Video-Spots, Werbung und Aktivierungsmaßnahmen präsent und sichtbar sein.
In der Tageszeitung sowie auch dem Online-Ableger krone.at wird die Women´s EHF EURO mittels Inseraten, Berichterstattung, Werbebannern und Gewinnspielen beworben.
Auch auf dem zum Medienhaus zugehörigen Radiosender kronehit werden in den kommenden Wochen Spots und Gewinnspiele zur EURO laufen.
Markus Plazer, ÖHB-Präsident: „Die Kronen Zeitung als reichweitenstärkstes Printmedium Österreichs wird uns darin unterstützen, dass die Women´s EHF EURO 2024 das ganze Land erreicht und möglichst viele Fans und Sportbegeisterte in die Hallen kommen. Diese Medienpartnerschaft ist ein wichtiger Meilenstein in der Bewerbung der ersten Handball Frauen Europameisterschaft in Österreich.“
Presseinfo
Handball Austria/ÖHB
– zum Sportreport Handball-Kanal
– zum Sportreport HLA MEISTERLIGA-Kanal
– zum Sportreport HLA CHALLENGE-Kanal
– zum Sportreport WHA-Kanal
15.11.2024