San Marino, Österreich, #SMRAUT

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In der WM-Qualifikation der Gruppe H stand am Dienstag das Länderspiel San Marino gegen Österreich auf dem Programm. An einem Tag, an dem Fußball definitiv nebensächlich ist, feierte die ÖFB-Auswahl einen souveränen Auswärtssieg.

Bereits nach 139 Sekunden eröffnete Arnautovic den Torreigen nach einer Hereingabe von Posch. In der zehnten Minute traf Gregoritsch die Latte, ein Treffer hätte jedoch wegen eines Stürmerfouls nicht gezählt. Wenige Sekunden später erhöhte der Freiburg-Legionär nach einer Balleroberung von Laimer auf 0:2. Nur 240 Sekunden später schnürte Arnautovic nach einer Hereingabe von Sabitzer einen Doppelpack zum 0:3! Der Stürmer wäre beinahe fünf Minuten später zum dritten Mal erfolgreich gewesen, doch Lazzari klärte den Ball knapp vor der Linie. Eine Minute später setzte Sabitzer einen Schuss an die Latte. In der 27. Spielminute traf Baumgartner per Kopf aus kurzer Distanz zum 0:4! Nach einer bärenstarken ersten halben Stunde nahm die ÖFB-Auswahl den Fuß vom sprichwörtlichen Gaspedal. Die Gastgeber hatten in der Nachspielzeit noch eine gute Abschlussmöglichkeit, als ein Kopfball von Zannoni auf das Tordach ging. Dies war die letzte Aktion in einer eindeutigen ersten Halbzeit. Der Pausenstand lautete somit 0:4 für Österreich.

In der zweiten Halbzeit hatte die ÖFB-Auswahl durch Arnautovic in der 52. Minute die erste Chance nach dem Seitenwechsel. Nur 60 Sekunden später zeigte der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt. Zu einem Strafstoß für Österreich sollte es jedoch nicht kommen – das vermeintliche Handspiel von Valentini entpuppte sich eher als „Berührung mit der Schulter“ denn als strafbares Vergehen.

In der 57. Minute setzte San Marino ein offensives Ausrufezeichen: Valentini verfehlte nach einem Eckball das rot-weiß-rote Tor, das seit der Pause von LASK-Torhüter Lawal gehütet wurde, nur knapp. Auf der Gegenseite hätte Joker Ballo auf 0:5 erhöhen können – tat es aber nicht, da im Offensivspiel der letzte Nachdruck und die nötige Präzision fehlten.

Diese Feststellung ließ sich, trotz der klaren optischen Überlegenheit und des komfortablen Vorsprungs, insgesamt auf das Spiel der Österreicher anwenden. In der 65. Spielminute zappelte der Ball zum fünften Mal im Netz der Gastgeber. Nach Vorarbeit von Sabitzer traf Ballo zum vermeintlichen 0:5 (66.). Nach einem längeren VAR-Check wurde der Treffer jedoch aufgrund einer knappen Abseitsposition aberkannt. In der 77. Minute bot sich den eingewechselten Querfeld und Grüll die Chance auf den fünften Treffer, doch Torhüter Colombo avancierte zum „sportlichen Spielverderber“. Bereits einige Minuten zuvor konnte sich der Schlussmann bei einem Freistoß von Sabitzer auszeichnen – dieser war allerdings eher „dankbar für den Torhüter“ geschossen. In der 79. Minute wurde es nach einer Hereingabe von Ballo brandgefährlich, doch der Pass war etwas in den Rücken des Bremen-Legionärs Grüll gespielt. In der 83. Minute hätte Sabitzer den fünften Treffer erzielen können, doch eine „suboptimale Ballmitnahme“ verhinderte eine zwingende Torgelegenheit. Wenige Sekunden später zeigte der Schiedsrichter nach einem Foul von Valentini an Arnautovic erneut auf den Elfmeterpunkt. Der Gefoulte trat selbst an, scheiterte jedoch an Torhüter Colombo (85.). Auf seinen 42. Treffer im ÖFB-Trikot muss der noch bei Inter unter Vertrag stehende Legionär somit weiter warten. Nur 120 Sekunden später konnte sich auf der Gegenseite Lawal bei einem Abschluss von Giacopetti auszeichnen. In der 89. Minute wurde ein Treffer von Posch wegen eines Stürmerfouls von Querfeld in der Entstehung aberkannt. Diese Entscheidung war definitiv auf der „knappen, diskutablen Seite“. Es war die letzte Aktion eines – wie im Vorfeld erwartet – weitgehend einseitigen Spiel. Der Endstand lautete somit 0:4 für Österreich!

Der Sieg ging letztlich auch in dieser Höhe völlig in Ordnung. Mit etwas mehr Zielstrebigkeit und Durchschlagskraft hätte er sogar noch deutlicher ausfallen können – vielleicht sogar müssen. Am Tag des Amoklaufs in Graz standen jedoch andere Dinge im Mittelpunkt. Die Pflichtaufgabe wurde sportlich souverän gelöst. Angesichts der Rahmenbedingungen und der zuletzt verbesserten Leistungen des Schlusslichts der FIFA-Weltrangliste war das keineswegs eine Selbstverständlichkeit.

San Marino vs. Österreich 0:4 (0:4)
San Marino Stadium, SR Berka (CZE)

Tore: Arnautovic (3., 15.), Gregoritsch (11.), Baumgartner (27.)

San Marino: Colombo – G. Benvenuti, Valentini, T. Benvenuti, Riccardi – Golinucci, L. Capicchioni (62./Casadei), Zannoni (72./Mularoni) – Contadini (22./Sensoli), Nanni (72./Giacopetti), Lazzari (72./G. Capicchioni)
Österreich: Pentz (46./Lawal) – Posch, Lienhart (46./Querfeld), Friedl, Honsak – Seiwald – Laimer (46./Schmid), Baumgartner (64./Grüll), Sabitzer – Arnautovic, Gregoritsch (46./Ballo)

10.06.2025