Raiders Tirol

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Ein Spektakel gab es Sonntababend im Innsbrucker Tivoli zwischen den RAIDERS Tirol und den Madrid Bravos zu sehen. Im wichtigen Divisionsduell setzten sich die Tiroler hauchdünn mit 35:34 durch.

Erstes Viertel ausgeglichen
Der Kickoff wurde aufgrund eines Unwetters um zehn Minuten verschoben, und Madrid startete mit der Offensive tief aus der eigenen Hälfte in die Partie, konnte aber ein schnelles First Down durch Aron Cruickshank erzielen. Quarterback Reid Sinnett suchte wie in den vergangenen Spielen hauptsächlich Cruickshank, brachte aber keinen Ball bei seinem US-Kollegen an, wodurch der Drive mit einem Punt endete.

Bei den RAIDERS Tirol stand wieder N’Kosi Perry als Spielmacher am Feld – und er konnte sofort ein Ausrufezeichen setzen! JaCorey Sullivan brachte einen tiefen Pass von Perry spektakulär unter Kontrolle und sorgte damit für einen Raumgewinn von 45 Yards. Durch Lukas Haslwanter erzielten die Gastgeber das nächste First Down und drangen in die Red Zone der Bravos ein. Perry wollte den Touchdown rasch folgen lassen, warf das Ei auch sehenswert in die Endzone zu Felix Reitter, der den Ball aber knapp nicht fangen konnte. Im darauffolgenden Play verletzte sich Tight End Richard Weber nach einem Tackle und musste einige Zeit auf dem Feld behandelt werden. Mit Unterstützung wurde der Playmaker an die Seitenlinie gebracht. Ohne Weber spielten die Tiroler einen vierten Versuch aus – Perry konnte den Gegenspielern enteilen und den Drive verlängern. Nur noch wenige Yards fehlten jetzt zur Endzone. Coach Herrmann ließ abermals einen vierten Versuch ausspielen, und wieder war es Perry, der das Play erfolgreich bestritt: Der US-Amerikaner behielt das Ei und lief in die Endzone – 7:0 RAIDERS nach PAT.
Den folgenden Kickoff konnte Cruickshank bis an die 45-Yard-Linie der Tiroler tragen, was eine starke Feldposition für die Bravos bedeutete. Durch Gonzalo Haro und Jordi Torrededia folgten First Downs, und die Spanier befanden sich damit kurz vor der Red Zone. Ein kurzer Screen auf Cruickshank brachte die Bravos aufs Scoreboard – der vielseitige Spezialist konnte die Defensivspieler der RAIDERS abschütteln und jubelte wenig später über einen 27-Yard-Touchdown – 7:7 nach PAT.

Im Gegenzug blieb die RAIDERS-Offense beim erfolgreichen Laufspiel über Perry und Haslwanter. Ein zu kurzer Pass auf Marco Schneider beendete das erste Viertel.

Raiders holen sich Führung
Abermals ging Coach Herrmann für den vierten Versuch – und auch dieses Mal waren die RAIDERS Tirol wieder erfolgreich! Schneider war wieder zur Stelle und sorgte für ein neues First Down. Nur wenige Spielzüge darauf brach einmal mehr Jubel im Tivoli-Stadion aus: JaCorey Sullivan konnte zum wiederholten Mal einen tiefen Ball von Perry fangen – dieses Mal in der Endzone! 14:7 nach PAT. Ein vielseitiger Drive und eine perfekte Antwort auf den Score der Spanier.

Bei den Bravos änderte sich das Bild nicht, und das Spiel lief beständig über Cruickshank oder Sinnett. Der Quarterback setzte vermehrt auf den Pass, brachte sein Team mit Pässen auf Eduardo Perez und Juan Flores-Calderon zu mehreren First Downs. Madrid fehlten nur noch ein paar Yards zum erneuten Score, und die RAIDERS-Defense zwang die Gäste zum Ausspielen eines vierten Versuchs: Hoher Druck auf Sinnett resultierte in einer Interception durch Dijion Walls – allerdings wurde der Pick zurückgenommen und durch eine Roughing-the-Passer-Strafe negiert. Das neue First Down wurde mit einem Touchdown durch Emilio Ibanez perfekt genützt – 14:14 nach PAT.

Die folgenden Drives der jeweiligen Offensivabteilungen endeten in Punts. Erst kurz vor der Pause brachte ein guter Puntreturn von Walls die RAIDERS wieder in eine aussichtsreiche Feldposition. Markus Schaberl konnte ein First Down erzielen, und direkt nach der Two-Minute-Warning bebte das Tivoli-Stadion erneut: Dieses Mal war es Philipp Haun, der sich im Duell mit seinem Gegenspieler behauptete und das präzise geworfene Ei von Perry in der Endzone fing – 21:14 nach PAT.
Defensiv ließen die Tiroler nichts zu, erreichten einen schnellen Stopp der Bravos-Offensive, was N’Kosi Perry und seinen Mitspielern noch eine Chance auf weitere Punkte vor dem Kabinengang ließ. Eine Hail Mary wurde in der Endzone intercepted, und es ging mit einer sieben Punkte Führung in die Halbzeit.

Touchdown-Feuerwerk in Hälfte zwei
Nach der Pause bekamen zunächst die Gastgeber den Ball, und über Haslwanter kam man zum ersten First Down der zweiten Hälfte. Nach einem Catch von Felix Reitter für 17 Yards war es noch einmal Haslwanter, der für das nächste Big Play der Partie sorgte: Nach starken Blocks an der Line hatte der Runningback freies Feld vor sich und lief unberührt zum 52-Yard-Touchdown – 28:14 nach PAT.

Madrid wollte die schnelle Antwort, und Quarterback Sinnett fand in Cruickshank weiterhin seine verlässlichste Anspielstation für einen Raumgewinn von 15 Yards. Wenig später fand er Sixten Dragan per Pass für 22 Yards und Läufe durch Eduard Molina brachten die Bravos an die 19-Yard-Linie. Sinnett forcierte das Duell zwischen seinem Receiver Cruickshank und RAIDERS-DB Dijion Walls, und der Receiving-Leader der Liga wurde erst kurz vor der Endzone zu Boden gebracht. Im Anschluss folgte eine Kopie des letzten Touchdowns der Spanier: Wieder stand Emilio Ibanez völlig frei – 28:21 nach PAT.
Die Tiroler drückten infolge mit dem Laufspiel, ließen Haslwanter, Bonatti und Perry ans Werk, raubten den Spaniern damit wertvolle Kraft und marschierten stetig über das Feld – bis sie wieder kurz vor der Endzone standen. Tobias Bonatti erhöhte mit seinem ersten Touchdown auf ein Two-Score-Game – 35:21 nach PAT.

Hochspannung am Ende
Das Schlussviertel war in vollem Gange und Madrid weigerte sich, dieses Spiel schon abzuschreiben. Dementsprechend blieb Sinnett bei seinem bewährten Mittel und suchte Cruickshank mit einem kurzen Pass, der sich gegen Walls durchsetzte und mit seiner Geschwindigkeit auch alle anderen Spieler der RAIDERS stehen ließ – ein schneller Score der die Partie offenhielt: 35:28 nach PAT.

Neun Minuten waren noch zu spielen, und Coach Herrmann nahm mit vielen Laufspielzügen wertvolle Zeit von der Uhr. Seine Mannschaft kam bis an die Feldmitte, ehe ein ausgespielter Versuch scheiterte und die Bravos dort mit ihrer Offensive übernahmen. 4:40 Minuten blieben ihnen zum Ausgleich oder möglichen Sieg. Allerdings leistete man sich gleich zu Beginn des Drives eine Strafe, die ihnen 10 Yards kostete. Die Defense der RAIDERS zwang Madrid wieder zu einem vierten Versuch, den Sinnett selbst per Lauf für 18 Yards in ein First Down umwandelte. Cruickshank wurde mit Bällen gefüttert und kam bis an die 5-Yard-Linie – es war spätestens jetzt ein echter Nailbiter! Die Bravos griffen tief ins Playbook, wählten einen Shuffle Pass – natürlich auf Cruickshank – der 16 Sekunden vor Ende tatsächlich noch in die Endzone kam. Madrid ging für 2-Punkte – damit ging es um alles. Sinnett übergab das Ei an Eduard Molina – und die Defensive Line hielt, konnte den Runningback zu Boden bringen und den Versuch zunichte machen!

Der Onside-Kick der Bravos wurde von den RAIDERS recovered – und damit war der 35:34-Sieg besiegelt. Ein unfassbares Spiel und ein enorm wichtiger Erfolg für die RAIDERS Tirol!

Stimme
Lukas Haslwanter: „Es tut gut nach letzter Woche, der Sieg war wichtig für uns. Wir haben gezeigt, dass wir finishen können. Wir haben gewusst, dass sie eine gute Offense haben, aber unsere Defense hat es sehr gut gemacht. Gleichzeitig wollten wir offensiv das, was wir können, auf den Platz bringen – das ist uns gelungen.“

Medieninfo Raiders Tirol

15.06.2025