
Auch wenn der WM-Dritte von 2015, Rumänien, das Hinspiel im WM-Playoff gegen Österreich vergangenen Freitag mit 34:29 für sich entscheiden konnte, so steht der Favorit doch klar unter Druck. „Wir wollten die Rumäninnen ärgern und das ist uns mehr als gelungen, hätten sie sogar umstoßen können“, sagte Teamchef Herbert Müller nach der Niederlage. Die Österreicherinnen, bei denen Kapitänin Katrin Engel im Rückspiel aus beruflichen Gründen fehlen wird, hielten in Oradea gegen den großen Favoriten bis zum Schluss mit. Fünf Tore gilt es in Stockerau aufzuholen um die ganz große Sensation vielleicht noch zu schaffen. Patricia Kovacs, mit zehn Toren beste Werferin im Hinspiel, gab zudem ihren Wechsel zu Ipress-Center Vacnach Ungarn bekannt.
Eines ihrer zehn Tore war jener Treffer in der ersten Halbzeit der Österreich kurzzeitig mit 15:14 in Führung brachte. Zu keinem Zeitpunkt ließ man vor den 2.300 rumänischen Fans locker, auch zwischenzeitliche Rückstände von zwei, drei Toren steckte man weg und kämpfte sich wieder heran.„Wir sind in dieses Spiel ohne Druck gegangen, waren sogar doppelt motiviert gegen die aktuelle Welthandballerin Kristina Neagu zu spielen. Wir hatten Spaß, Freude, spielten ohne Angst. Das gab uns den nötigen Kick“, erzählt Patricia Kovacs über die grandiose Vorstellung Österreichs im Hinspiel. Den großen Favoriten Rumänien, WM-Dritter 2015 und EM-Fünfter 2016, brachte man vor den eigenen Fans ins Wanken. Erst in der Schlussphase gelang es den Gastgeberinnen davonzuziehen. Technische Fehler und ein verworfener Siebenmeter wusste die Truppe rund um die dreifache Welthandballerin Neagu für sich zu nutzen um am Ende mit 34:29 zu gewinnen.
Aus Sicht der Rumäninnen fiel der Sieg weit geringer aus als erwartet. Daher sieht auch Patricia Kovacs den Favoriten unter Druck: „Für sie war dieser Sieg eine Enttäuschung. Der Druck lastet klar auf ihnen und das kann viel ausmachen. Wir werden auf jeden Fall wieder unser Bestes geben.“ Teamchef Herbert Müller ergänzt: „Rein vom Ergebnis her ist für das Rückspiel alles offen. Rumänien ist aber eine Weltklassemannschaft und auch in Österreich klarer Favorit. Wir müssen wieder alles geben.“
Kovacs wechselt für ein Jahr zu Vac
Patricia Kovacs zeigte mit zehn Treffern in Oradea auf. Vor kurzem wurde bekannt, dass sie von Meister Hypo NÖ leihweise für ein Jahr zum ungarischen Klub Ipress-Center Vac wechselt. „Im Dezember hatten wir ein Trainingsspiel gegen sie. Andras Nemeth hat mich gefragt ob ich Interesse hätte bei ihnen zu spielen“, erzählt die 21-Jährige. Jener Nemeth war einige Jahre zuvor selbst Trainer bei Hypo NÖ, führte das Team in der Saison 2007/2008 ins Champions League Finale. Da Kovacs aufgrund ihres Studiums, Internationale Betriebswirtschaft, verpflichtend ein Auslandssemester absolvieren muss, sah ihr ursprünglicher Plan vor, einmal nach Dänemark zu gehen. „Da es in Budapest auch eine sehr gute Wirtschaftsuni gibt, habe ich eine Zeit lang überlegt und schließlich gesagt, das passt“, so Kovacs. International wird sie mit Vac zwar nicht spielen, dafür läuft sie in einer der stärksten Ligen Europas auf, trifft dort unter anderem auch auf Champions League Sieger Györi Audi ETO KC, Patricia Kovacs: „Die ungarische Liga wird immer stärker
Medieninfo: ÖHB
12.06.2017