
In der 20. Runde der tipico Bundesliga stand im Ernst-Happel-Stadion das Spiel Austria Wien vs. Sturm Graz auf dem Programm. Im letzten Pflichtspiel im Kalenderjahr 2017 feiern die Veilchen einen knappen, am Ende aber nicht unverdienten 1:0 (0:0)-Heimsieg. Der einzige Treffer des Spiels gelang jedoch ausgerechnet dem Torjäger der Gäste.
Das Spiel begann durchaus überraschend. Nicht der Winterkönig aus der Steiermark, sondern die Gastgeber übernahmen das Kommando. Austria Wien erarbeite sich ein optisches Übergewicht und kam durch Kadiri bereits in der 3. Minute zur ersten erwähnenswerten Offensivaktion. Zwingende Torchancen waren jedoch Mangelware. Auf der Gegenseite standen die Steirer in den ersten Minuten kompakt in der eigenen Hälfte und lauerten auf Fehler der Veilchen. Diese taten den Gästen diesen „Gefallen“ jedoch nicht und so entwickelte sich in Wahrheit ein Spiel in den beiden Mannschaften nicht das letzte Risiko eingingen. So plätscherte das Spiel nach rund 15 Minuten vor sich ausgeglichen hin. Beiden Teams war zwar das Bemühen nicht abzusprechen den sprichwörtlichen „Weg nach vorne zu suchen“. Entweder kam der letzte Pass nicht zum Mitspieler oder wurde viel zu ungenau gespielt oder ein Verteidiger stand in der Hitze des Gefechts goldrichtig um die Gefahr zu bannen. Den ersten erwähnenswerten Abschluss des Spiels bekamen die Zuschauer in der 22. Minute zu sehen und er war den Gästen vorbehalten. Ein Kopfball von Alar war aber so was von punktgenau auf Austria-Torhüter Pentz gesetzt der bei der einfachen Fangübung keinerlei Probleme hatte. Sieben Minuten später gab es einen den wenigen Aufreger der ersten Halbzeit. Eine rustikale Attacke von Friesenbichler gegen Röcher wurde zwar mit Freistoß aber ohne Karte geahndet. Ein Fehler des Unparteiischen! Für den Mittelfeldspieler der Gäste endete das Spiel aufgrund seiner Verletzung wenige Minuten später. An seiner Stelle wurde der Ex-Austrianer Zulechner eingewechselt. In der 37. Minute stand erneut Friesenbichler im Mittelpunkt. Nach einem Steilpass in den Strafraum kommt es zu einem Zweikampf zwischen dem Austria-Stürmer und Sturm-Verteidige. Für Schiedsrichter Schüttengruber war es kein Elfmeter. In der Nachspielzeit gab es den letzten Aufreger vor der Pause. Nach einer rustikalen Attacke von Jeggo gegen Salamon entschied Schiedsrichter Schüttengruber darauf den Gäste-Spieler nur mit der gelben Karte zu verwarnen. Ähnlich wie bei Friesenbichler hätte der Schiedsrichter „den andersfärbigen Karton“ zücken können, möglicherweise sogar müssen. Es war die letzte Szene in einer alles in allem enttäuschenden ersten Halbzeit. Pausenstand somit 0:0.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst wenig am Spielgeschehen. Beide Mannschaften neutralisierten sich auf überschaubarem Niveau doch dann kam die 53. Minute und der Führungstreffer für Austria Wien. Nach einem Eckball von Holzhauser verlängert Serbest den Ball zur Mitte. Danach brauch Chaos aus und am Ende bugsiert den Ball zum 1:0 in die eigenen Maschen. Vom Rückstand war Sturm Graz alles andere als schockiert. Keine 180 Sekunden nach dem Gegentreffer hatten die „Blackies“ eine Tripple-Chance auf den Ausgleich. Innerhalb weniger Sekunden vergaben Koch (56.), Zulechner (57.), Schoissengeyr (58.) das mögliche 1:1. Dank Glück, Geschick und Pentz führte Austria Wien weiter mit 1:0. Nach dem Chancen-Triple konnte sich Austria Wien wieder erfangen und ins Spiel zurückfinden. Ein Fernschuss von Holzhauser in der 63. Minute war das erste „offensive Lebenszeichen“ der Gastgeber seit dem glücklichen Führungstreffer. Sturm Graz war zwar optisch offensiv die gefährlichere Mannschaft – Die nächste Chance war aber erneut den Veilchen vorbehalten. In der 68. Minute lief Pires völlig alleine auf das Gäste-Tor zu. Torhüter Siebenhandl konnte seinen Schuss über die Latte abwehren.
Wer sich in der Schlussphase bedingungsloses “anlaufen” von Sturm Graz erwartete wurde enttäuscht. Austria Wien verteidigte intelligent und verschob das Spielgeschehen intelligent weit weg von den gefährlichen Zonen vor dem eigenen Strafraum. Die Gäste gingen zwar offensiv volles Risiko. Gefährlich wurde der Winterkönig aber nicht mehr. Im Gegenteil – Pires fand in der 93. Minute bei einem Konterangriff die große Chance auf die endgültige Entscheidung vor.
So feiert am Ende Austria Wien einen glücklichen, aber am Ende nicht unverdienten, 1:0-Heimsieg gegen Winterkönig Sturm Graz. Die Veilchen lieferten nach einer sportlich durchwachsenen Herbstsaison eine keinesfalls überragende Leistung ab. Aufgrund der höheren Effektivität ging der Heimsieg der Veilchen am Ende völlig in Ordnung. Für Sturm Graz gab es am im letzten Pflichtspiel im Kalenderjahr 2017 eine gefühlt vermeidbare Niederlage. Die drei dicken Möglichkeiten und eine über weite Strecken sehr passive Leistung sorgen dafür, dass der Winterkönig am Ende das Happel-Oval ohne Punktegewinn verlassen muss.
Austria Wien vs. Sturm Graz 1:0 (0:0)
Ernst-Happel-Stadion, 6.404 Zuschauer, SR Schüttengruber
Tore: Alar (53./Eigentor)
Austria Wien: Pentz – Gluhakovic, Kadiri, Blauensteiner, Salamon – Serbest – Tajouri (88./de Paula), Prokop (64./Alhassan), Holzhauser, Pires – Friesenbichler (84./Monschein)
Sturm Graz: Siebenhandl – Koch, Maresic (84./Filip), Schoissengeyr, Lykogiannis – Jeggo (74./Eze), Zulj – Potzmann, Hierländer, Röcher (34./Zulechner) – Alar
17.12.2017