
Neun Rennen auf dem Norisring musste Marco Wittmann auf diesen Augenblick warten, bei seinem Heimspiel auf dem Stadtkurs in Nürnberg ein DTM-Rennen zu gewinnen. Am Sonntag war es endlich soweit. Der Fürther siegte in einem unglaublich spannenden Rennen und sicherte sich den elften DTM-Sieg seiner Karriere, den zweiten der laufenden Saison. Seiner Freude verlieh der Rennsieger noch im Auto lautstark Ausdruck: „Hammergeil! Das ist der absolute Hammer!
Das war das Rennen meines Lebens“, jubelte der BMW-Pilot über den Teamfunk. Platz zwei im achten Rennen der Saison belegte Edoardo Mortara im Mercedes-AMG C 63 DTM. Grund zu jubeln hatte auch Daniel Juncadella. Nach seiner ersten Pole-Position feierte der Spanier am Sonntag als Dritter auch seine erste Podiumsplatzierung in der DTM.
Marco Wittmann, der den großen Pokal für den Sieg von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder in Empfang nahm, war am Sonntag nicht zu schlagen. Von Platz sieben aus in das Rennen gestartet, fuhr Wittmann wie entfesselt, lieferte sich unzählige Zweikämpfe und übernahm in Runde 24 – in der Boxenstopp-bereinigten Reihenfolge – Platz eins von Mortara. Erst in der Schlussphase des Rennens konnte Mortara wieder aufschließen, für einen Angriff auf Wittmann reichte es aber nicht mehr. „Das war ein unglaubliches Wochenende und ich wünsche mir mehr wie dieses. Ich glaube, es war ein perfektes Wochenende“, sagte Mortara. Die Trophäe für den Erfolg überreichte der Formel-1-Weltmeister von 2016, Nico Rosberg, der das Rennen aus der Box des Audi Sport Teams Rosberg gebannt verfolgt hatte. Markenkollege Juncadella war ebenfalls glücklich, nachdem er in seinem 64. DTM-Rennen zum ersten Podiumsplatz fuhr. „Natürlich bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, aber wenn ich das nächste Mal auf Startplatz eins stehe, dann möchte ich auch gewinnen.“
Eine starke Aufholjagd zeigte am Norisring Robin Frijns. Der Audi-Pilot war von Platz 16 in das Rennen gestartet und sah nach 68 Runden als Achter die Zielflagge. Markenkollege Nico Müller war als Siebter bestplatzierter Fahrer der Ingolstädter.
In der DTM-Fahrerwertung ist die Spitze nach acht von 20 DTM-Saisonrennen noch enger zusammengerückt. Gary Paffett, der sich im Rennen ein rundenlanges Rad-an-Rad-Duell mit Timo Glock lieferte, führt das Tableau mit 99 Punkten weiter an. Seinen zweiten Platz aus dem Qualifying konnte der Brite nicht in eine Top-10-Platzierung ummünzen und wurde nur als 13. abgewinkt. Auf Tabellenplatz zwei liegt jetzt Mortara mit 93 Punkten vor Wittmann und Glock (beide 92 Punkte). Paul Di Resta ist mit 87 Punkten Fünfter. Lucas Auer ist mit 72 Zählern auf Platz sechs ebenfalls in Schlagdistanz zur Spitze.
Nach einer dreiwöchigen Pause startet die DTM wieder vom 13. bis 16 Juli 2018 im niederländischen Zandvoort. Der Kurs an der Nordseeküste ist Austragungsort für die Saisonrennen neun und zehn.
Müller und Frijns punkten für Audi
Mit zwei Audi RS 5 DTM in den Punkterängen gelang Audi bei der DTM auf dem Norisring im Sonntagsrennen ein stärkeres Ergebnis als am Vortag. Nico Müller und Robin Frijns holten für das Audi Sport Team Abt Sportsline die Plätze sieben und acht. Großes Pech hatte der amtierende DTM-Champion René Rast.
Vor einer noch eindrucksvolleren Zuschauerkulisse als am Samstag bot die DTM auf dem Stadtkurs in Nürnberg spektakulären Motorsport mit spannenden Duellen, vielen Überholmanövern und einem knappen Zieleinlauf. Einer der Hauptdarsteller des Rennens war Nico Müller. Als bester Audi-Pilot von Startplatz elf ins Rennen gegangen, machte der Schweizer gleich am Start mehrere Positionen gut. Nach einem frühen Reifenwechsel behauptete sich Müller in einer hart umkämpften Gruppe von BMW- und Mercedes-Benz-Piloten und überquerte die Ziellinie schließlich als Siebter.
„Das war ein hart umkämpftes Rennen“, sagte Nico Müller. „Wir haben uns auf dieser Strecke schwergetan, aber wir haben wichtige Punkte gesammelt, das ist ein kleiner Lohn für die harte Arbeit. Das Team hat das ganze Wochenende über einen tollen Job gemacht. Am Samstag hatten wir etwas Pech, sonst hätten wir da auch schon Punkte geholt. Nun freue ich mich schon auf Zandvoort. Ich hoffe, dass wir dort wieder etwas stärker sein werden.“
Müllers Teamkollege Robin Frijns wechselte erst in der 40. von 68 Runden die Reifen und kam mit dieser Strategie von Startplatz 16 auf Rang acht nach vorn. Der DTM-Neuling holte damit bereits zum vierten Mal in seiner ersten Saison Punkte.
Auf Punktekurs war auch René Rast. Der amtierende DTM-Champion entschied sich für einen späten Reifenwechsel. Er profitierte davon, dass er an der Spitze des Feldes frei fahren konnte. Der Lohn dafür blieb ihm aber verwehrt: Wegen eines Defekts am Lufthebesystem seines Audi RS 5 DTM verlor Rast beim Boxenstopp alle Chancen auf ein Top-Ergebnis. Teamkollege Jamie Green hatte sich bereits in der ersten Runde einen Reifenschaden eingefangen. Rast und Green kamen auf den Plätzen 14 und 15 ins Ziel. Die schnellste Rennrunde von Green war nur ein schwacher Trost für das Audi Sport Team Rosberg.
Leer ging in Nürnberg auch das Audi Sport Team Phoenix aus. Bei Mike Rockenfeller (Platz 16) ging die Strategie nicht auf, bereits am Ende der ersten Runde die Reifen zu wechseln. Gegen Loïc Duval wurde nach einer Berührung mit dem BMW von Augusto Farfus eine Durchfahrtsstrafe verhängt. Dadurch fiel der Franzose auf den letzten Platz zurück.
„Wir haben ein spannendes Rennen mit vielen Zweikämpfen gesehen, wie wir es uns in der DTM wünschen“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Mit zwei Autos in den Punkten konnten wir uns gegenüber gestern leicht verbessern. Nach dem schwierigen ersten Rennen am Samstag konnten wir für das zweite Rennen realistisch betrachtet nicht viel mehr erwarten. Deshalb ist es sehr schade, dass unser schnellstes Auto – René (Rast) – ein Problem beim Boxenstopp hatte. Er hatte sich gut in Position gebracht und hätte heute Vierter oder Fünfter werden können.“
Weiter geht es in der DTM am 14. und 15. Juli in Zandvoort (Niederlande). Zeitgleich findet in New York (USA) das Finale der Elektro-Rennserie Formel E statt, in der das Team Audi Sport ABT Schaeffler noch Chancen auf den Gewinn der Teamwertung hat.
Presseinfo DTM/Audi Motorsport
24.06.2018