Vorentscheidung um Euro-League-Quali-Platz: Mainz 05 zu Gast beim 1. FC Nürnberg

Frankenstadion - Nuernberg

Mit einem Sieg in Nürnberg könnten die fünftplatzierten Mainzer einen großen Schritt Richtung internationalem Startplatz machen, denn Nürnberg liegt zwei Punkte hinter Mainz auf Rang sechs. Zur Vorbereitung wählte Coach Tuchel unorthodoxe Trainingsmethoden – die Mannschaft übte sich im Bogenschießen.

„Das Spiel am Sonntag wird die Vorentscheidung bringen“, ist Christian Fuchs überzeugt, „wir haben es selbst in der Hand, uns eine sehr gute Ausgangsposition für den Kampf um einen Euro-League-Platz zu schaffen.“ Der Linksverteidiger liegt mit seinem FSV Mainz 05 im Moment mit zwei Punkten Vorsprung auf den 1. FC Nürnberg auf Rang fünf. „Das wäre eine echte Sensation, wenn Mainz nächstes Jahr im neuen Stadion international dabei wäre. Die Fans hätten es sich verdient“, meint der ÖFB-Teamspieler, „wir werden Platz fünf mit aller Kraft verteidigen. Das ist unser erklärtes Ziel. Und dafür wäre ein Sieg in Nürnberg enorm wichtig. Ich erwarte ein packendes Duell, denn geht es um viel.“

Auftrieb bekam das Team von Trainer Thomas Tuchel durch den 1:0-Erfolg am vergangenen Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach, der erste Heimerfolg seit November. Nürnberg gilt als Mannschaft mit variablen Spielsystemen. „Das ist für uns aber kein Problem“, ist Fuchs selbstbewusst, „auch wir können taktisch rasch umstellen, das haben wir gegen Gladbach bewiesen.“

Soviel Selbstvertrauen Christian Fuchs auch versprüht, die Statistik spricht gegen die Mainzer: Von den letzten elf Pflichtspielen in Nürnberg ging Mainz nur einmal als Sieger vom Platz. „Die Statistik ist uns egal – wir sind auswärts stark“, so der Niederösterreicher. Von den 48 Punkten (Vereinsrekord) holte Mainz 28 Zähler in der Ferne, ist somit das drittstärkste Auswärtsteam der Bundesliga. Fuchs zeigt dennoch Respekt: „Nürnberg hat in der Rückrunde nach Bayern und Leverkusen die meisten Tore erzielt, aber auch die zweitwenigsten kassiert. Wir müssen eine Top-Leistung bringen.“

In der Endphase der Saison hielt Thomas Tuchel mit ungewöhnlichen Trainingsmethoden die Mannschaft bei Laune. Am Donnerstagnachmittag wurden im Stadion nicht Bälle, sondern Pfeile geschossen: Die gesamte Mannschaft übte sich beim Bogenschießen. „Der eine oder andere hat sich dabei nicht ungeschickt angestellt. Wenn sie nur am Sonntag gegen Nürnberg auch so treffen würden“, scherzte Fuchs, „ich persönlich bin kein Robin Hood, ich bin mit dem Ball zielsicherer als mit Pfeil und Bogen“, und fügte hinzu „natürlich steckt ein professioneller Ansatz dahinter – Konzentration, Fokussierung, Ruhe sind Attribute, die auch im Fußball wichtig sind.“

Der 25jährige steht vor seinem 82. Bundesligaeinsatz, dem 29. in der aktuellen Saison. Lediglich krankheitsbedingt und durch eine Gelbsperre verpasste er zwei Spiele für die Mainzer. „Mit einem Remis könnten wir auch leben, denn dann hätten wir es noch immer selbst in der Hand, Rang fünf zu verteidigen. Mit einer Niederlage wäre das sehr schwer, obwohl wir in den letzten drei Runden die vermeintlich leichtere Auslosung haben.“ Mainz spielt noch gegen Frankfurt, Schalke und St. Pauli, Nürnberg gegen Dortmund, Hoffenheim und Hannover. „Vielleicht ist für Frankfurt und Nürnberg die Abstiegsfrage bis zu den Duellen gegen uns geklärt, das wäre sicher ein Vorteil, denn gegen ein hochmotiviertes Team zu spielen, das gegen den Abstieg kämpft, ist immer unangenehm.“

MPW/Presseservice Christian Fuchs

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Christian Fuchs

22.04.2011