EHF EURO, EHF, EURO

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Freitagabend, 18:40 Uhr live auf ORF Sport+, werden wir Gewissheit haben. Dann findet in Wien im Erste Bank Campus die Auslosung zur Endrunde der EHF EURO 2020 statt. Österreich befindet sich in Topf drei, ist für die Vorrunde in Wien gesetzt. Aus Topf eins kann man Frankreich, Titelverteidiger Spanien oder Tschechien zugelost bekommen. Aus Topf zwei Nordmazedonien, Weißrussland, Slowenien oder Ungarn und aus Topf vier Polen, Russland, Serbien, die Ukraine, Bosnien-Herzegowina oder die Niederlande. ÖHB Sportdirektor Patrick Fölser hat für uns jeden einzelnen Gegner beleuchtet.

Die Aufbauarbeiten für den bedeutendsten Augenblick vor Anpfiff zur EHF EURO 2020 selbst laufen auf Hochtouren, das Rahmenprogramm steht, die Flieger für Robert Weber, Philip Henningson, Tørbjorn Bergerud und Daniel Dujshebaev stehen bereit und auch der schwedische DJ Wahlstedt ist bereit für die Weltpremiere des EURO-Song.

Für Österreich, das aus Topf drei in Gruppe B bereits fix gesetzt ist, gibt es die unterschiedlichsten Konstellationen, wie die Vorrundengruppe aussehen kann. Insgesamt 13 Nationen kommen in Frage. ÖHB Sportdirektor Patrick Fölser gibt uns einen Einblick auf das was unser Team erwarten könnte.

Topf 1: Frankreich, Spanien, Tschechien
Frankreich: „Frankreich ist eine der Topnationen der vergangenen zwei Jahrzehnte. Sie hatten einen Umbruch, im Kader stehen aktuell viele hoch interresante, junge Spieler, die aber bereits in der Champions League einiges an Erfahrung sammeln konnten. Die Mannschaft verfügt über eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern. Es ist ein Team, dem die Zukunft gehört.“
Spanien: „Gegen den Titelverteidiger haben wir eben erst gespielt und konnten sie zuhause schlagen. Das ist natürlich ein schöner Erfolg, aber jedem ist bewusst, dass es ein Vorbereitungsspiel war. Spanien gehört wie Frankreich zu den Topnationen Europas, sie spielen bei allen Großereignissen um den Titel mit.“
Tschechien: „Unsere Nachbarn haben 2018 ein überragendes Turnier gespielt. Niemand hatte sie so richtig am Radar. Platz sechs ist ein absoluter Achtungserfolg gewesen. Im Playoff zur WM 2019 sind sie knapp an Russland gescheitert. Tschechien verfügt über eine geschlossene Mannschaft, die auch die EM-Quali auf Platz eins beendete. Es wird spannend sein zu sehen, ob sie ihre starke Performance von der EURO 2018 wiederholen können.“

Topf 2: Slowenien, Nordmazedonien, Ungarn, Weißrussland
Slowenien: „Das ist eine spielstarke Mannschaft, das haben wir bei unserem inoffiziellen Test im Juni gesehen. Sie verfügen über viele Spieler mit Champions League Erfahrung. Slowenien ist mit dieser Mannschaft eine starke EM zuzutrauen.“
Nordmazedonien: „Sie kennen wir aus vielen Duellen. Im Playoff zur WM 2013, bei der EURO 2014 und bei der WM 2015 mussten wir uns knapp geschlagen geben. Sie zeigen regelmäßig mit guten Platzierungen auf, haben sich in Europa unter den Top 15 eingenistet. Zudem herrscht nach dem Champions League Erfolg von Vardar eine wahre Handballeuphorie im Land.“
Ungarn: „Das ist eine Handballnation mit einer unglaublichen Tradition. Seit Jahren gehören sie zur Weltspitze, lächzen direkt nach einer Medaille und sind ständig unter den Top acht in Europa zu finden.“
Weißrussland: „Weißrussland kennen wir gut aus der jüngeren Vergangenheit. Bei der EURO 2018 mussten wir uns knapp geschlagen geben, im WM-Playoff konnten wir uns schließlich revanchieren. Sie haben sich in der Quali stark präsentiert.“

Topf 4: Polen, Russland, Serbien, Ukraine, Bosnien-Herzegowina, Niederlande
Polen: „Ebenfalls eine Nation mit großer Handball-Tradition. In den letzten Jahren haben sie ein wenig einen Einbruch erlitten, konnten sich zuletzt nicht für die EURO 2018 und die WM 2019 qualifizieren. Sie verfügen aber nach wie vor über gute Einzelspieler und sind dabei, wieder aufzuholen. Polen ist eine Nation die langsam wieder im Kommen ist.“

Russland: „Eine Mannschaft die wir ebenfalls gut kennen. 2010 konnten wir sie im abschließenden Spiel der Hauptrunde 31:30 besiegen und belegten dadurch Platz neun. In früheren Zeiten war Russland die Handballnation Europas, Topplatzierungen sind in den letzten Jahren allerdings ausgegblieben.“

Serbien: „Serbien ist mir ebenfalls von 2010 noch in guter Erinnerung. Es war damals das große Spiel um den Aufstieg in die Hauptrunde und wir konnten sie 37:31 schlagen. Akutell befindet sich Serbien ein wenig im Umbruch, gehört aber klassisch zu jenen Balkannationen, in denen Handball einen hohen Stellenwert genießt. Bei der WM 2019 mussten sie wie wir in den Presidents Cup. Serbien ist ein wenig wie eine Wundertüte, bei der man nie genau weiß, was alles passieren kann.“

Ukraine: „Vielleicht die größte Unbekannte aus Topf vier. Sie spielen wie Russland sehr körperbetont, verfügen über physisch starke Spieler.“

Bosnien-Herzegowina: „Wie Weißrussland, eine Nation, gegen die wir zuletzt bestehen konnten. In der Quali zur EHF EURO 2018 konnten wir sie zweimal besiegen.“

Niederlande: „Die Niederlande sind ein wenig ein Spiegelbild zu uns. Vor der Heim-EM 2010 waren wir immer wieder knapp gescheitert, mit der EURO konnten wir schließlich eine Euphorie auslösen und uns seither regelmäßig aus eigener Kraft qualifizieren. Sie sind wie Österreich vor rund 20 Jahren. Aufgrund der Aufstockung konnten sie sich nun erstmals erfolgreich qualifizieren. Im Land ist eine Euphorie ausgebrochen, die Männer holen gegenüber den Frauen, die international äußerst erfolgreich sind, auf. Sie haben bereits mit einigen guten Ergebnissen aufgezeigt, sind eine gefährliche Truppe.“

Wen auch immer Österreich Freitagabend zugelost bekommt, wir dürfen uns erneut auf ein wahres Handballfest freuen, Patrick Fölser: „Jede Gruppenkonstellation ist äußerst attraktiv. Wir freuen uns auf die Auslosung und natürlich auf die EURO selbst. Wer auch immer kommt, wir werden unsere Heim-EM hoch konzentriert angehen und unser Bestes geben. Es wird einmal mehr ein Schaulaufen der besten Nationen und der besten Spieler der Welt. Wir wollen erneut eine Euphorie auslösen und die EM positiv abschließen.“

Die Auslosung wird ab 18:40 Uhr aus dem Erste Bank Campus in Wien auf ORF Sport+ übertragen.

Und so läuft die Auslosung ab
Zunächst werden jene Nationen, die im Vorfeld bereits durch die Ausrichter gesetzt wurden, in ihre jeweilige Gruppe und an ihre jeweilige Position gesetzt. Das sind:
Gruppe A / Graz / aus Pot 1: CRO
Gruppe B / Wien / aus Pot 3: AUT
Gruppe C / Trondheim / aus Pot 2: GER
Gruppe D / Trondheim / aus Pot 2: NOR
Gruppe E / Malmö / aus Pot 1: DEN
Gruppe F / Göteborg / aus Pot 1: SWE

Schließlich werden zunächst die restlichen Nationen aus Topf eins gezogen, danach die verbliebenen vier Nationen aus Topf zwei, darauf folgen jene fünf Nationen aus Topf drei und abschließend jene sechs Nationen aus Topf vier.

Die Topfeinteilung
POT 1: ESP, SWE, FRA, DEN, CRO, CZE
POT 2: NOR, SLO, GER, MKD, HUN, BLR
POT 3: AUT, ISL, MNE, POR, SUI, LAT
POT 4: POL, RUS, SRB, UKR, BIH, NED

Daraus ergeben sich folgende mögliche Gegner für Österreich bei der Heim-EM 2020:
Aus Pot 1: ESP, FRA, CZE
Aus Pot 2: SLO, MKD, HUN, BLR
Aus Pot 4: alle möglich

Die Sieger und Zweiten der Gruppen …
A, B, C bestreiten die Hauptrunde in Wien
D, E, F bestreiten die Hauptrunde in Malmö

Das Finalwochenende wird in der Tele 2 Arena in Stockholm ausgetragen.

Die EHF EURO 2020
Die EHF EURO 2020 wird von 9. bis 26. Jänner 2020 ausgetragen. Es ist das erste Mal, dass 24 Nationen daran teilnehmen, das erste Mal, dass es mit Schweden, Österreich und Norwegen drei Ausrichter gibt und das erste Mal, dass das Finalwochenende über drei Tage andauert. Schweden wird zwei Vorrunden- und eine Hauptrundengruppe sowie das Finalwochenende organisieren. Austragungsorte sind das Göteborgs Scandinavium, die Malmö Arena und die Tele 2 Arena in Stockholm (nur am Finalwochenende), ein Stadion mit über 20.000 Plätzen. In Österreich werden zwei Vorrundengruppen und eine Hauptrundengruppe in der Wiener Stadthalle und der Stadthalle Graz stattfinden. Die im Bau befindliche „New Nidarohallen“ in Trondheim mit 8.000 Sitzplätzen wird Schauplatz für die beiden in Norwegen spielenden Vorrundengruppen.

Medieninfo EHF EURO

27.06.2019