Champions Hockey League: Vienna Capitals schlittern gegen die Adler Mannheim in klare Heimniederlage

Am Freitag stand in der Champions Hockey League das Spiel Vienna Capitals vs. Adler Mannheim auf dem Programm. Gegen den amtierenden DEL-Champion schlitterten die Wiener in eine 1:6 (0:3, 0:2, 1:1)-Heimniederlage. Das Resultat ging aufgrund der gezeigten Leistung in den ersten 40 Minuten durchaus in Ordnung.
Das Spiel begann wie allgemein im Vorfeld erwartet. Beide Teams drückten auf das Tempo und zeigten ab der ersten Sekunde äußerst unterhaltsames High-Speed Eishockey. Da die Mannschaften aber ihr Hauptaugenmerk auf eine sehr kompakte, intensive Verteidigungsarbeit. In der vierten Spielminute gab es mit der ersten Strafe im Spiel eine mehrminütige Unterbrechung wegen eines Materialfehlers an der Bande. In der Phase der ersten Überzahl hatten die Gäste auch die erste Torchance. Raedeke scheiterte an Zapolski. Die erste Phase der personelle Unterzahl überstanden die Gastgeber in der Folge ohne Gegentreffer. Wenig später gingen dann jedoch die Gäste in Führung. Dorion bekommt die Scheibe nicht aus der Gefahrenzone. Möser erfasst die Situation goldrichtig. Raedeke hat das Auge für den freien Mitspieler. Der Rest war eine Formalität und der amtierende DEL-Champion ging mit 0:1 in Führung. In der Folge hatten auch die Vienna Capitals ihr erstes Überzahlspiel konnten aber diesen Vorteil nicht ausnutzen. In der Folge entwickelte sich wieder ein packender Fight auf Augenhöhe. Dabei hatten die Gastgeber die nächste dicke Möglichkeit. Olden verpasst e in der 13. Minute die Scheibe in verheißungsvoller Position nur knapp. Auf der Gegenseite wurde Järvinen rund 60 Sekunden später vor Caps-Goalie Zapolski vorstellig. Weitere 100 Sekunden später prüfte Peter Gäste-Goalie Gustafsson. Da dieser die ihm gestellte Aufgabe mit Bravour meisterte stand es weitere 0:0. Wieder auf der Gegenseite scheitere Kremmer an Zapolski. Im folgenden zweiten Powerplay für die Gäste legten die Adler Mannheim den zweiten Treffer nach. Die Vienna Capitals verloren völlig die defensive Ordnung. Rendulic legte die Scheibe ideal für Bergmann auf und dieser netzte zum 0:2 ein. Wenige Sekunden später die nächste (vermeidbare Strafe gegen die Gastgeber. Stützle kommt unbedrängt an die Scheibe, Caps-Goalie Zapolski ist völlig die Sicht genommen und so zischt die Scheibe zum 0:3 in die Maschen. Innerhalb von 92 Sekunden kassierten die Wiener einen vermeidbaren Powerplay-Doppelpack. Das erste Drittel endete mit einem Powerplay für die Gastgeber. Dieses verlief aber ohne erwähnenswerte Ereignisse. Zwischenstand nach 20 Minuten somit 0:3.
Das zweite Dritte hätte beinahe mit einem Paukenschlag begonnen. Olden vergab nach 25 Sekunden die Chance auf den 1:3-Anschlusstreffer. Praktisch im Gegenzug die frühe Entscheidung. Ein Schuss von Raedeke wurde von einem Caps-Verteidiger unglücklich ins eigene Netz abgefälscht. Zapolski sah in dieser Situation alles andere als glücklich aus. Das 0:4 war die frühe Entscheidung im Spiel. In der 24. Minute hatten dann die Vienna Capitals eine große Portion Glück auf ihrer Seite. Goc traf aus kurzer Distanz nur die Stange. Auch danach waren die Gäste aus Deutschland die deutlich spielbestimmende Mannschaft Die Vienna Capitals fanden gegen den amtierenden DEL-Champion praktisch überhaupt kein Mittel um sich offensiv in Szene setzen zu können. Einzig erwähnenswert war der Abschluss von Fischer in der 31. Minute der jedoch knapp am Tor vorbeiging. Im zweiten Abschnitt legten die Gäste noch den fünften Treffer nach. Nachdem Dorion aber auch Caps-Goalie Zapolski ein schwerer Fehler unterliefen kann Rendulic gleich doppelt abziehen. Beim zweiten Abschluss überluchst er den ehemaligen KHL-Goalie durch die Beine zum 0:5. Zwei Minuten später hatten die Gäste aber auch eine kleine Position Glück auf ihrer Seite. Reul konnte den Puck für seinen bereits geschlagenen Goalie Gustafsson klären.
Zu Beginn des Schlussabschnitts zog Caps-Trainer Cameron (zu spät!) die Notbremse und ersetzte Goalie Zapolski durch ÖEHV-Team Goalie Starkbaum. Die Wiener agierten in dieser – in Wahrheit bedeutungslosen – Phase des Spiels nun deutlich kompakter und offensiv zielstrebiger. Die Gäste verteidigten jedoch geschickt und hielten mit einer Portion Glück auch den eigenen Kasten sauber. In der 55. Minute konnte die Mehrzahl der knapp 4.000 Zuschauer am Ende doch noch den Ehrentreffer der Gastgeber bejubeln. Ein satter Schuss von Zalewski bedeutete den 1:5-Anschlusstreffer. Das letzte Wort hatten an diesem Abend die Gäste. Nachdem Plachta nur die Stange traf. Blieb die Scheibe „gefährlich“. Plachta traf bei sattem Schuss zum 1.6-Endstand.
Dieses Resultat ging auch in der Folge so in Ordnung. Die Vienna Capitals waren ab der zehnten Minute phasenweise „nur Passagier“ und konnten den Adler Mannheim nur sehr wenig entgegensetzen. Der amtierende DEL-Champion nutzte defensive Fehler eiskalt aus und nahmen auch das eine oder andere Gastgeschenk dankend an. Die Vienna Capitals müssen sich nach dieser Performance in Wahrheit selbst in die Kritik nehmen. Diese Leistung war in allen Belangen deutlich zu wenig. Die Gäste waren in Punkto Effektivität und Zielstrebigkeit den Gastgebern deutlich überlegen. Auffällig bei den Gästen. Das 17-Jährige Talent Stützle trug sich nicht nur im Powerplay (!) in die Torschützenliste ein, sondern lieferte eine bärenstarke Leistung ab. Die anwesenden NHL-Scouts in der Halle hatten wegen des Jungstars „sehr viel Arbeit“.
Vienna Capitals vs. Adler Mannheim 1:6 (0:3, 0:2, 1:1)
Erste Bank Arena, 3.950 Zuschauer, SR Baluska/Smetana
Tore: Zalewski (55.) bzw. Möser (7.,), Bergmann (16./PP, 57.), Stützle (17./PP), Raedeke (21.), Rendulic (35.),
Strafminuten: 6 bzw. 10
30.08.2019