Das war der Wahnsinn von Le Mans 2011

Mike Rockenfeller - Crash in Le Mans © Screenshot Youtube

Der letzte Audi im Rennen war der erste im Ziel. Das Trio Lotterer/Fässler/Treluyer siegte nach 24 Stunden in einem spannenden Finish nur Sekunden vor dem Peugeout von Bourdais/Pagenaud/Lamy. Das Rennen wurde von zwei spektakulären Unfällen geprägt – beide endeten glimpflich. Mit Video!

Bereits in der ersten Stunde des Langstrecken-Klassikers flog Allan McNish im Audi spektakulär ab – wir berichteten. Kurz vor 23:00 Uhr passierte der nächste schwere Abflug – erneut war ein Audi darin verwickelt. Mike Rockenfeller flog bei etwa 300 Stundenkilometer ab. Dabei wurde sein Bolide völlig zerstört!

Nach Informationen seines Rennstalls erlitt Rockenfeller eine tiefe Schnittwunde am Arm. Sonst sei er okay. Rockenfeller über seinen Unfall: „Ich fuhr meinen vierten Stint. Noch drei oder vier Runden, dann wäre der Tank leer gewesen. Nach der Mulsanne-Kurve war ich auf der langen Geraden hin zu Indy. Im zweiten Rechtsknick war ein GT-Fahrzeug vor mir. Es fuhr links und ich betätigte mehrmals die Lichthupe. Für mich war klar, dass er links bleiben würde wie in jeder Runde zuvor auch. Wir überholen an dieser Stelle ganz oft im Rennen. In dem Augenblick, als ich mit 300 km/h neben ihn fuhr, hat er das falsch eingeschätzt. Er zog auf einmal nach rechts herüber. Ich wollte noch auf die Wiese ausweichen. Er hat mich wohl trotzdem noch hinten leicht berührt. Ich bin direkt nach links abgebogen. Es war ein schwerer Unfall. Aber das Wichtigste ist, dass es mir ganz gut geht. Die Sicherheitsstandards sind einfach enorm und haben mir das Leben gerettet.“

Video: Der Rockenfeller-Crash

Knapper Sieg für Audi
Das Rennen wurde von der Audi-Besatzung Benoit Treluyer/Marcel Fässler und Andre Lotterer gewonnen. Andre Lotterer: „Es war ein sehr intensives Rennen. Ich habe von der ersten bis zur letzten Minute gepusht wie verrückt. Ich habe alles gegeben, was ging. Mir blieb auch gar nichts anderes übrig. Letztendlich hat es funktioniert.“ Nur knapp 14 Sekunden hinter Lotterer kam der erste Peugeot ins Ziel. Alexander Wurz (Peugeot) kam nach einem Unfall über Rang vier nicht hinaus.

Prost und Ickx erfolgreich
Bestes Benzinangetriebenes Fahrzeug wurde Nicolas Prost/Marc Gene und Anthony Davidson auf Rang sechs. Beste Dame wurde Vanina Ickx (Tochter von Legende Formel-1-Legende Jacky Ickx) unmittelbar dahinter auf Rang sieben.

Schwerer Crash von McNish
Für die erste Schrecksekunden im Rennen hatte Allan McNish mit seinem spektakulären Unfall gesorgt. „Ich setzte mich an die Seite eines GT-Ferrari, der knapp vor mir war. Als ich ihn passierte war das nächste, das ich bemerkte, dass ich mich in Richtung linke Streckenbegrenzung drehte. Danach habe ich realisiert, dass er mein Auto hinten links mit seiner rechten Front berührt hatte – und ich war nur noch Passagier“, kommentierte McNish seinen Crash. Er blieb trotz des Überschlags und eines völlig zerstörten Autos ohne nennenswerte Verletzungen. Für viele Beobachter ein Wunder:

http://www.youtube.com/watch?v=aujdOwLwgiE

Infobox:

24 Stunden von Le Mans – Endresultat:

1. Benoit Treluyer / Marcel Fässler / Andre Lotterer (FRA/SUI/GER) Audi R18 TDI 355 Runden
2. Sebastien Bourdais / Simon Pagenaud / Pedro Lamy (FRA/FRA/POR) Peugeot 908 + 13,854
3. Nicolas Sarrazin / Franck Montagny / Nicolas Minassian (FRA) Peugeot 908 2 Runden
4. Alexander Wurz / Marc Gene / Anthony Davidson (AUT/ESP/GBR) Peugeot 908 4 Runden
5. Olivier Panis / Nicolas Lapierre / Loic Duval (FRA) Peugeot 908 16 Runden
6. Nicolas Prost / Neel Jani / Jeroen Bleekemolen (FRA/SUI/NED) Lola Toyota 17 Runden
7. Vanina Ickx / Maxime Martin / Bas Leinders (BEL) Lola Aston Martin 27 Runden
8. Karim Ojjeh / Thomas Kimber-Smith / Olivier Lombard (KSA/GBR/FRA) Zytek Nissan 29 Runden
9. Franck Mailleux / Lucas Ordonez / Soheil Ayari (FRA/ESP/FRA) Oreca Nissan 35 Runden
10. Scott Tucker / Christophe Bouchut / Joao Barbosa (USA/FRA/POR) Lola Honda 36 Runden

13.06.2011