Peter Schröcksnadel (ÖSV-Präsident): „Es gibt ein Overcoaching.“

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Nach dem Debakel beim Weltcupauftakt in Sölden glaubt der ÖSV-Präsident, dass zu viel auf die Läufer eingeredet wird. Und laut Barbara Schett ziehen die Spieler beim Stadthallen-Turnier nur wenige Zuschauer komplett leeren Rängen vor.

Das waren die Highlights von „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ am 19. Oktober 2020.

Moderation: Christian Baier

Die Themen: Tennis, Ski alpin

Die Gäste: Peter Schröcksnadel, Alexis Pinturault, Philipp Schörghofer, Michael Schuen, Barbara Schett

Peter Schröcksnadel: „Es gibt ein Overcoaching.“ – Zitate-Service „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ am 19. Oktober 2020

SKI ALPIN
„Für uns war es wichtig, in dieser Zeit einen solchen Event machen zu können, dass er gut abläuft und wir keine Krankheiten haben.“ – Peter Schröcksnadel nimmt die positiven Aspekte aus dem Startwochenende mit.

„Wir sind sehr gut aufgestellt und werden uns auf einen Nachfolger einigen. Unser Wunsch ist, dass es nur einen Kandidaten gibt und dass er einstimmig gewählt wird.“ – Peter Schröcksnadel hofft eine reibungslose Amtsübergabe.

„Es war nicht optimal, aber für mich wichtig zu sehen, wie schnell ich fahren kann. Und wir haben in diesem Jahr mehr Zeit, weil Sölden eine Woche früher war als sonst und die nächsten Rennen später stattfinden.“ – Alexis Pinturault über seinen Start in die Saison.

„Der Riesentorlauf ist die Baustelle im ÖSV. Die haben wir aber nicht erst seit zwei, sondern seit sechs, sieben oder fast acht Jahren, als der Skiradius auf 35 Meter umgestellt wurde. Der Speed wäre da, aber es braucht halt noch Zeit. Aber ich verstehe auch die Leute, dass sie etwas sehen wollen.“ – Philipp Schörghofer über die österreichische Problemdisziplin.

„Alles wird immer nationenmäßig betrachtet. Aber Skifahren ist ein Einzelsport und jeder hat seine eigene Geschichte. Insofern kann man nicht pauschal von einer Krise sprechen.“ – Philipp Schörghofer weist darauf hin, dass Skisport kein Mannschaftssport ist.

„Es gibt ein Overcoaching. Du kannst einem Läufer nicht sagen, was er bei jedem Tor tun soll. Der soll sich zwei Schlüsselstellen anschauen und dann fahren – mit Selbstverständnis, denn er hat ja alles gelernt.“ – Peter Schröcksnadel glaubt, dass die ÖSV-Fahrer zu viel nachdenken.

„Wenn du Marcel Hirscher in der Mannschaft hast, denkst du dir, dass du gegen ihn eh nicht gewinnen wirst. Dann gehe ich in die Abfahrt oder in den Super-G, wo ich noch eine Chance habe. Diese Blockade kommt von unten.“ – Peter Schröcksnadel sieht Marcel Hirscher als Grund für die RTL-Krise.

„Je mehr du am Start nachdenkst, desto größere Probleme bekommst du. Alles geht so schnell, du kannst nicht alles planen. Es reicht, wenn du Selbstvertrauen hast.“ – Alexis Pinturault versucht, am Start den Kopf frei zu bekommen.

„Man sollte einen Rennfahrer so fahren lassen, wie er selber glaubt, dass er am schnellsten ist. Ein Ligety oder Miller sind auch gegen die Norm gefahren.“ – Peter Schröcksnadel will die Läufer nicht an Lehrbuchtechniken binden.

„Es gibt Kinder, die nicht mehr Ski fahren. Das ist schade. Der Schulskikurs muss wieder her, denn Skifahren gehört zu unserer Kultur.“ – Philipp Schörghofer über die vielen Ablenkungsmöglichkeiten bei Kindern.

„Für mich war es nicht so schlimm. Ich hatte zwei Tage Kopfschmerzen, 38 Grad Fieber und habe ein bisschen den Geruchssinn verloren. Das ist bis heute so. Ich bin jetzt auf zirka 85 Prozent.“ – Alexis Pinturault über seine überstandene Covid-19-Erkrankung.

„Viele Orte haben so viel Platz, dass man die Leute 20 oder 30 Meter voneinander aufstellen kann. Daher könnte man etwas großzügiger sein, weil man sich in der freien Natur eigentlich nicht anstecken kann.“
Peter Schröcksnadel ist mit der neuen Regierungsverordnung nicht glücklich.

TENNIS
„Es gibt nichts Schlimmeres, als vier, fünf Stunden zu spielen, ohne etwas zurückzubekommen. Das Publikum zieht einen ja auch mit. In langen Matches gibt es Aufs und Abs, da ist das Publikum sehr wichtig und kann dir helfen, zu gewinnen. Auch hundert Zuschauer sind besser, als wenn niemand dort sitzt.“ – Barbara Schett über die eingeschränkte Zuschauerzulassung in Wien.

„Es ist wieder ein Belagwechsel, von Sand auf Hartplatz. Ich glaube, dass er in Roland Garros noch etwas müde war. Den US-Open-Sieg musste er ja nicht nur emotional, sondern auch physisch verdauen. Er wird für die Stadthalle sicher hochmotiviert sein.“ – Barbara Schett über die Aussichten von Dominic Thiem.

„Die Nummer 27 ist der letzet Spieler im Hauptfeld, normalerweise ist der gesetzt. Du musst also vom ersten Spiel an hundertprozentig da sein. Es kann jeder jeden schlagen, was es noch spannender macht.“ – Barbara Schett über den Cut-Off in der Stadthalle.

Presseinfo ServusTV

20.10.2020