DTM-Finalkrimi in Hockenheim: Drei Audi-Piloten wollen den DTM-Titel | Sieg und Tabellenführung für Audi im ADAC GT Masters

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Schon vor dem Finale auf dem Hockenheimring steht fest, dass der DTM-Champion 2020 einen Audi RS 5 DTM fährt. René Rast, Nico Müller und Robin Frijns machen den letzten Meistertitel in der Class-1-Ära der populären Rennserie unter sich aus (Samstag und Sonntag jeweils ab 13 Uhr live auf SAT.1).

Audi hat mit dem Audi RS 5 DTM in diesem Jahr zahlreiche Rekorde gebrochen und sich schon vorzeitig alle drei Meistertitel in der Hersteller-, Team- und Fahrerwertung gesichert. 14 von 16 Rennen hat Audi in der Saison 2020 bisher gewonnen und 39 von 48 möglichen Podiumsplatzierungen erzielt. 15 Mal startete ein Audi-Pilot von Startplatz eins. Nun entscheidet sich, welcher Audi-Pilot DTM-Champion 2020 wird.

„Unser Ziel war es, uns mit einer starken letzten Saison würdig aus der DTM zu verabschieden“, sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Die Ergebnisse haben unsere eigenen Erwartungen bei Weitem übertroffen. Wir haben im Motorsport einmal mehr ‚Vorsprung durch Technik‘ bewiesen. Zum Abschluss dieser faszinierenden Ära freue ich mich jetzt auf ein spannendes Finale in Hockenheim. Das könnte ein richtiger Finalkrimi werden. Ich bin sehr gespannt, wer am Ende das Rennen macht. René, Nico und Robin sind alle eine extrem starke Saison gefahren. Jeder von ihnen hätte den Titel verdient und wird in Hockenheim noch einmal alles geben.“

Die drei Titelaspiranten im Interview vor dem großen Showdown in Hockenheim
Wer wird DTM-Champion 2020?
René Rast: Ich habe natürlich die besten Chancen, weil ich 19 Punkte Vorsprung auf Nico habe. Aber wie man zuletzt in Zolder gesehen hat, kann noch alles passieren. Zwei Ausfälle oder zwei schlechte Rennen für mich und zwei gute für Nico, dann wendet sich das Blatt wieder. Aber natürlich hoffe ich, dass ich Meister werde.

Nico Müller: Ich glaube nach wie vor fest daran und weiß, dass wir das Zeug dazu haben, DTM-Meister 2020 zu werden.

Robin Frijns: Der Schnellste. Für mich wird es natürlich ziemlich schwierig, weil ich 41 Punkte zurückliege. Ich werde mein Bestes geben, werde aber sehr viel Glück brauchen.

Mit welcher Einstellung geht ihr in das DTM-Finale in Hockenheim?
René: Ich bin es ja die letzten drei Jahre fast schon gewohnt, in der DTM um den Titel zu fahren – 2017 und 2018 ging es auch jeweils in den letzten Rennen in Hockenheim um den Meisterpokal. Von dem her eigentlich ganz entspannt. Ich muss diesen dritten Titel nicht mit aller Gewalt einfahren. Wenn er kommt, dann ist es mega, dann freue ich mich irre. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich sage: Den brauche ich unbedingt und ohne den geht’s nicht. Ich guck, was da passiert.

Nico: Volle Attacke! Wir starten das erste Mal in dieser Saison in der Verfolgerrolle in ein Wochenende. Sonst waren wir immer die Gejagten. Klar würde ich lieber mit einem Vorsprung zum Finale reisen. Aber ich glaube, es hat auch etwas Positives. Es gibt nur eine Richtung. Man kann voll angreifen und einfach alles geben, um das Ding nochmal umzudrehen. Das wird nicht einfach, aber wir haben noch eine sehr gute Chance. Zwei starken Leistungen, wie wir sie sechs der acht DTM-Wochenenden abliefern konnten, werden uns sicherlich noch einmal in die Lage bringen, René stark unter Druck zu setzen. Und bei einem Finale kann alles passieren.

Robin: Ich habe nichts zu verlieren. Der dritte Platz in der Meisterschaft ist mir schon sicher. Also gehe ich „all-in“ und schaue, was passiert.

Ist der DTM-Titel 2020 besonders wertvoll, weil es keinerlei Unterstützung von Markenkollegen gab?
René: Jeder DTM-Titel ist wertvoll. Auch 2017 hatte ich keinerlei Unterstützung. Deshalb hätte der Titel für mich die gleiche Wertigkeit wie damals.

Nico: Ein Titel ist ein Titel, egal, in welcher Saison er zustande kam. Dieses Jahr war es ein extrem harter Dreikampf über die ganze Saison. Jeder von uns dreien hätte den Titel verdient. Wir haben alle hart gekämpft und von niemanden etwas geschenkt bekommen. Ich glaube, wir würden dem Titel alle drei einen hohen Stellenwert einräumen.

Robin: Der DTM-Titel hat für mich nicht mehr oder weniger Wert als vor drei Jahren. Es ist immer etwas Besonderes, um eine Meisterschaft zu kämpfen. Ich war in diesem Jahr von Anfang an einer der Titelkandidaten. Man arbeitet das ganze Jahr hart für einen Meistertitel.

Was würde dir der DTM-Titel bedeuten?
René: Es wäre mein dritter DTM-Titel. Ich wäre damit der einzige Audi-Fahrer, der drei Titel hat und zu den besten drei DTM-Fahrern der Geschichte gehören. Er würde mir auch viel bedeuten, weil es der letzte Titel im Class-1-Reglement ist – und auch, weil es in diesem Jahr für mich eine echte Achterbahnfahrt war.

Nico: Der Titel würde mir extrem viel bedeuten. Seitdem ich als kleiner Junge in Hockenheim auf der Tribüne saß und das DTM-Finale mitverfolgt habe, diese Action und diese Emotionen miterleben durfte, war für mich mir klar, dass ich das einmal selbst erreichen möchte:

in der DTM zu starten, aber auch den Titel zu gewinnen. Jetzt habe ich gute Chancen, dieses Ziel zu erreichen. Wir haben nicht nur diese Saison, sondern in meiner bisherigen DTM-Karriere auf diese Chance hingearbeitet. Es ist das bisher Größte, das ich in meiner Karriere erreichen kann.

Robin: Einen Meistertitel zu gewinnen, ist immer schön – egal ob in der DTM oder einer anderen Rennserie. Ein Titel bringt dir Respekt vom Hersteller und von anderen in der Rennwelt.

Wie schlimm wäre es, wenn es mit dem Titel nicht klappt?
René: Nicht schlimm. Vor Zolder haben wir ja gar nicht mehr damit gerechnet. Bis dahin hatten wir einen großen Abstand und waren das ganze Jahr immer ein bisschen im Hintertreffen. Wenn es nicht klappt, haben wir die „Äbte“ noch ein bisschen geärgert und sie das Fürchten gelehrt.

Nico: Solche Gedanken macht man sich im Moment nicht. Man fokussiert sich nur auf das große Ziel. Ich hoffe, ich muss darauf keine Antwort geben.

Robin: Du hast es in der DTM nicht alleine in der Hand. Es kann so viel passieren, wie zuletzt bei mir in Zolder. Dort habe ich sehr viele Punkte verloren und deshalb nur noch minimale Chancen.

Was waren die entscheidenden Momente in der Saison 2020?
René: Da können wir direkt beim ersten Rennwochenende in Spa anfangen. Im ersten Rennen bin ich Fünfter geworden. Das zweite habe ich gewonnen, durch einen blöden Fehler wurde mir der Sieg aber wieder aberkannt. Das hat zu dem Punkteabstand zwischen Nico und mir geführt, den ich das ganze Jahr mit mir herumgeschleppt habe. Der nächste entscheidende Moment war natürlich Zolder. Die beiden Zolder-Wochenenden haben das Blatt noch einmal umgedreht.

Nico: Der alles entscheidende Moment folgt erst – noch ist gar nichts entschieden. Am Ende zählt nur, wer ganz zum Schluss oben steht. Natürlich gab es bereits ein, zwei wichtige Momente in dieser Saison. Zum Beispiel, die Saison in Spa superstark zu beginnen, mit einem großen Ausrufezeichen und zwei Siegen. Wir haben auch Rennen gehabt, die vielleicht auf den ersten Blick nicht so erfolgreich ausschauen, in denen wir uns aber aus misslichen Lagen befreien konnten und viele Punkte gesammelt haben. Sei es am Nürburgring mit dem Sensorproblem, als ich einen riesigen Leistungsverlust hatte und trotzdem Fünfter wurde. Oder noch einmal am Nürburgring, als ich umgedreht wurde und mich vom letzten Platz bis auf Platz fünf vorkämpfen konnte. Es gab viele wichtige Momente, aber der wichtigste folgt noch.

Robin: Ganz sicher die beiden Zolder-Wochenenden. Da hatten wir zwei schlechte Rennen, zweimal null Punkte. Die anderen Titelkandidaten haben weiter gepunktet, deshalb wird es für mich jetzt schwierig.

Hat euch überrascht, dass ihr drei so viel stärker wart als alle anderen? Wo seht ihr die Gründe dafür?
René: Ein bisschen hat mich das schon überrascht. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es zwischen uns dreien das ganze Jahr so eng hergeht. ABT war dieses Jahr generell sehr, sehr stark. In den Trainings und Qualifyings waren deren beide Autos immer bei der Musik – bis auf Zolder. Bei den „Äbten“ hat es mit den hohen Temperaturen sehr gut funktioniert, wir mussten da etwas Federn lassen. In Zolder war es genau andersherum: Uns kamen dort die kalten Temperaturen entgegen, ABT nicht so.

Nico: Es war definitiv von A bis Z ein Dreikampf zwischen René, Robin und mir. Wir haben uns teamintern von Anfang an extrem gepusht, auch schon bei den Tests. Mir persönlich war klar, dass Robin sehr stark sein würde. Bei René haben sich die Fragezeichen auch in Grenzen gehalten. Nach den Leistungen in den letzten Jahren war klar, dass er derjenige ist, den es zu schlagen gilt. Dass der Abstand zu den Verfolgern so groß war, hat mich ein Stück weit überrascht. Wir bewegen uns in der DTM alle auf einem so hohen Niveau, dass es die Kleinigkeiten sind, die am Ende den Unterschied machen. Wir haben das öfter besser hingekriegt als die anderen. Das zeichnet diesen Dreikampf aus. Ohne von irgendjemand etwas geschenkt zu bekommen, waren wir drei immer vorne dabei und haben immer um den Sieg gekämpft. Das gab es in der DTM relativ selten.

Robin: Es war schon etwas überraschend, dass wir drei die ganze Saison über so stark waren. Warum das so war, weiß ich nicht. Wir machen einfach unseren Job. Wir wollen so viele Rennen wie möglich gewinnen.

War es besonders anstrengend, die DTM-Saison 2020 in nur 100 Tagen zu absolvieren?
René: Jein. Klar war es viel komprimierter. Aber für jemanden, der schon lange in der DTM ist, der die Abläufe kennt, die Strecken, das Team, war es okay. Natürlich war es anstrengender als sonst, da weniger Zeit zum Vor- und Nachbereiten war. Aber dafür waren die Wochenenden ohne die Fan- und PR-Termine an sich weniger stressig. Was bei uns dreien noch dazu kam, war die Formel E, gerade bei mir. Ich musste mich da ja erst neu einarbeiten. Das war für mich der größte Stressfaktor in diesem Jahr. Nicht nur die sechs Rennen in Berlin, sondern die ganze Vorbereitung.

Nico: Es war eine sehr intensive Zeit, weil wir alle drei neben der DTM noch andere Programme absolvieren durften. Sei es Formel E oder Langstrecke am Nürburgring. Da war kaum ein Wochenende frei, kaum Zeit zum Durchatmen. Mental und körperlich war es für mich persönlich eigentlich kein Problem. Man musste sehr gut planen können, man brauchte den Rückhalt von zu Hause. Da bin ich wirklich in einer super Situation und weiß es sehr zu schätzen, eine Familie zu haben, die das unterstützt und mir alles andere abnimmt, damit ich mich auf meinen Job konzentrieren kann.

Robin: Für uns Fahrer fand ich es nicht so anstrengend wie für die Mechaniker, die zwischen den Doppel-Veranstaltungen am Nürburgring und in Zolder in nur drei Tagen die Autos komplett neu aufbauen mussten. Das war ziemlich harte Arbeit, vor allem nach meinem Unfall am ersten Zolder-Wochenende, als das Auto durch einen Brand beschädigt wurde. Die Jungs mussten alles geben, um mir wieder ein Auto hinzustellen. Für die war es wirklich anstrengend.

Wie habt ihr die Tage zwischen Zolder und Hockenheim verbracht?
René: Ich war tatsächlich zu Hause. Wir hatten ja eigentlich vor, die 24 Stunden Spa zu fahren, aber das wurde für uns drei gekippt. Glücklicherweise, denn es gab nach Spa ja positive Corona-Fälle. Ich hatte Besuch von meinen Eltern. Mein Sohn hatte Geburtstag, ich hatte Geburtstag. Von dem her war es ganz entspannt.

Nico: Wir sind alle drei nicht in Spa gefahren, um uns optimal vorzubereiten. Ich war im regen Austausch mit meinem Team und meinem Ingenieur, um aus Zolder die wichtigen Lektionen zu lernen, die uns nur noch stärker machen werden für das Finale. Es sind genau diese Wochenenden, die dich wachsen und stärker werden lassen. Deshalb war es eine sehr wichtige Zeit, die wir in die Zolder-Analyse investieren konnten. Dann lag der Fokus auf der Vorbereitung für Hockenheim. Noch einmal alles durchgehen, was in der Vergangenheit passiert ist, was man auf dem Schirm haben muss für Setup-Entscheidungen und so fort. Wir werden alles dafür tun, um 100 Prozent bereit zu sein, das Maximum aus unserem Paket herausholen zu können und hoffentlich beide Rennen zu gewinnen. Dann schauen wir, was dabei herumkommt.

Robin: Ich habe einfach ausgespannt. Nach einem schlechten Wochenende wie in Zolder denke ich nicht an Racing. Ich lege mein Telefon weg, halte mich von Social Media und solchen Dingen fern und entspanne einfach.

Habt ihr euch besonders auf das Finale vorbereitet?
René: Nein. Wir wollen einfach nur das Ergebnis maximieren, das Meiste aus dem Paket herausholen, das wir dort haben. Wir hoffen, in Hockenheim stark zu sein. Das war eigentlich immer eine Strecke, die uns lag. Ich hoffe, den Punktevorsprung halten und Meister werden zu können.

Nico: Wir hatten etwas mehr Zeit als sonst. Ich hatte die ganze Saison noch nie zwei rennfreie Wochenenden zwischen zwei DTM-Events. Aber wir haben nichts anders gemacht als sonst. Wir vertrauen auf unsere Stärken, versuchen, den Job so gut wie möglich zu machen und von Anfang an ein Auto auf die Strecke zu stellen, in dem ich mich pudelwohl fühle.

Robin: Nein. Wir werden einfach sehen, was passiert. Ich hoffe, ich kann noch ein oder beide Rennen gewinnen. Das wäre wirklich schön. Dann schauen wir, wo wir in der Meisterschaft landen.

Wird es ein besonderes Gefühl sein, zum letzten Mal ein Rennen mit dem Audi RS 5 DTM zu fahren?
René: Ich glaube, noch nicht am Freitag und noch nicht am Samstag. Aber ich denke am Sonntag wird es ein sehr besonderes Gefühl sein, wenn man das Auto irgendwann abstellt. Wenn man die letzten Runden damit fährt, wird einem das schon sehr bewusst werden. Da werden mit Sicherheit auch zwei Tränen in den Augen dabei sein.

Nico: Es wird sehr speziell sein. Ich glaube, das realisiert man erst, nachdem die Zielflagge im zweiten Rennen gefallen ist. Dass das jetzt wirklich die letzten Meter im RS 5 DTM sind. Ein richtig, richtig cooles Auto. Es war ein Privileg, es in der DTM für Audi bewegt haben zu dürfen. Es war eine pure Freude, einen Audi RS 5 DTM in einer so hart umkämpften Meisterschaft fahren zu dürfen und viele Erfolge zu feiern – ein Auto, an dem sehr viele Erinnerungen hängen werden an eine Zeit, die ich sehr genossen habe.

Robin: Es ist immer toll ein DTM-Auto zu fahren. Das Auto ist gut in der Balance und hatte in den letzten beiden Jahren mit den Turbomotoren viel Power. Es macht sehr viel Spaß, ein solches Auto zu fahren. Es ist für alle sehr schade, dass es das letzte Rennen für diese Autos ist.

Was werdet ihr an der bisherigen DTM besonders vermissen?
René: Mit Sicherheit die Autos. Die waren wirklich das Nonplusultra. Reine Prototypen, geiler Sound, schnelle Autos. In Spa waren Formel 2 oder LMP2 nur unwesentlich schneller. Man kann daran schon erkennen, dass das richtig geile Rennautos waren.

Nico: Die Class-1-Boliden. Wenn man die hautnah erlebt hat, wird man sie vermissen. Dass sind megatolle Rennautos, die super Rennen bieten und extrem viel Spaß machen, sie am Limit zu bewegen.

Robin: Die Autos. Die Balance, die Präzision. Die Power. Die ganze Mischung. Aber auch den Zusammenhalt im Team. Du bist wie das Teil einer Familie und ich weiß nicht, ob ich nächstes Jahr noch ein Teil davon sein werde.

Könnt ihr euch eine Zukunft in der GT3-DTM vorstellen?
René: Ja, durchaus. Man muss jetzt natürlich abwarten, ob es Überschneidungen mit der Formel E gibt. Aber ich kann mir das generell schon vorstellen, auch wenn die DTM nicht mehr das Gleiche sein wird: Die GT3-Autos sind langsamer, haben ABS, Traktionskontrolle. Es gibt keinen stehenden Start mehr und sicherlich auch einige Fahrer, die sonst nicht in die DTM gekommen wären. Da wird sich vieles verändern. Das muss man abwarten.

Nico: Die DTM mit ihrem neuen technischen Reglement ist sicherlich auch für mich auf dem Radar. Ich bin nach wie vor ein großer DTM-Fan. Ich glaube auch, dass man mit dem neuen technischen Reglement den Fans, Teams und Fahrern weiter Rennsport auf höchstem Niveau bieten kann.

Robin: Ich bin noch jung und möchte das, was ich mache, weiter tun – und auch definitiv in einer GT3-DTM. Mal schauen, ob ich nächstes Jahr dabei bin.

Was war – abseits der DTM – für euch das wichtigste Ereignis des Jahres?
René: Das Wichtigste ist, dass wir alle gesund sind. Dass man die Coronazeit bisher ohne Probleme überstanden hat, war sicher das Wichtigste in diesem Jahr. Abgesehen davon natürlich mein Einstieg in die Formel E mit Audi.

Nico: Die Geburt unsers Sohnes Fynn am 24. August dieses Jahres. Ein Moment, der einen als Mensch natürlich extrem prägt. Ich bin superdankbar, eine gesunde, so tolle kleine Familie zu haben. Das macht das Heimkommen nach den Rennen noch schöner. Ich freue mich schon darauf, dem Kleinen vom Finale hoffentlich noch einmal zwei schöne große Pokale mit nach Hause bringen zu dürfen.

Robin: Das wäre vielleicht das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewesen, das ich aber leider wegen Krankheit verpasst habe. Die sechs Finalrennen der Formel E in Berlin waren auch ziemlich anstrengend für alle. So etwas gab es noch nie zuvor.
 


 
Sieg und Tabellenführung für Audi im ADAC GT Masters
In Deutschlands führender GT3-Rennserie, dem ADAC GT Masters, gelang Christopher Haase/Max Hofer der erste Saisonsieg, während Kelvin van der Linde/Patric Niederhauser vor dem Finale die Tabellenführung ausgebaut haben. Weltweit haben vier Audi-Privatfahrer am ersten November-Wochenende Klassentitel mit drei verschiedenen Rennwagen von Audi Sport customer racing gewonnen.

Audi R8 LMS GT3
Dritter Saisonsieg, Tabellenführung und ein Klassentitel: Die Audi-Kundenteams im ADAC GT Masters hatten beim sechsten Rennwochenende auf dem Lausitzring allen Grund zur Freude. Audi Sport-Pilot Christopher Haase und Max Hofer gelang im Samstagsrennen ihr erster Saisonsieg für das Team Montaplast by Land-Motorsport. Der Österreicher Hofer war als Fünfter in die nasse erste Rennhälfte gestartet und setzte mit seinem Team auf einen späten Boxenstopp. Als Christopher Haase den Audi R8 LMS übernahm und wieder auf die Strecke zurückkehrte, führte er das Rennen an. Mit 0,147 Sekunden Vorsprung feierte Vorjahres-Juniormeister Hofer seinen ersten und Haase seinen zwölften Gesamtsieg in dieser Rennserie. Der Audi R8 LMS hat zum dritten Mal in diesem Jahr im ADAC GT Masters gewonnen. Glückliche Gesichter auch beim Team Rutronik Racing: Den beiden Audi Sport-Piloten und Vorjahresmeistern Kelvin van der Linde und Patric Niederhauser genügte ein fünfter und ein sechster Platz im Audi R8 LMS, um Tabellenführer zu bleiben. Der Südafrikaner und der Schweizer reisen mit fünf Punkten Vorsprung zum Finale in einer Woche. Insgesamt fünf Fahrer können in Oschersleben noch Meister werden. Einen Titel in einer Klassenwertung sicherte sich bereits vorzeitig ein Audi-Privatfahrer. Elia Erhart gewann in der Lausitz die Pirelli-Trophy-Wertung der Saison 2020 im Audi R8 LMS. Sie bleibt Fahrern ohne Profi-Karriere vorbehalten.

Platz zwei beim Auftakt: Zu Beginn der kompakten, nur aus zwei Wochenenden bestehenden Saison der Thailand Super Series gelang dem Team B-Quik Absolute Racing mit dem Audi R8 LMS ein Podestplatz. Auf dem Chang International Circuit in Buriram begann Vorjahresmeister Sandy Stuvik das zweite Rennen von Startplatz drei. Beim Boxenstopp übergab der Thailänder das Auto an seinen Teamkollegen auf dem vierten Platz. Nachdem mehrere Konkurrenten Strafen erhalten hatten, führte Daniel Bilski das Rennen an. Im Kampf um den Sieg musste sich der australische Amateurpilot am Ende als Zweiter um 5,4 Sekunden geschlagen geben.

Audi R8 LMS GT2
Kunden sammeln in Zhuhai weitere Erfahrungen: Audi Sport customer racing Asia führte seine Tour mit dem Audi R8 LMS GT2 durch China auf der Rennstrecke von Zhuhai fort. Die langjährigen Kundenteams TSRT und Zun Motorsport nutzten die Gelegenheit auf der südchinesischen Strecke, um potenzielle Kunden mit dem leistungsstärksten Sportwagen von Audi Sport customer racing vertraut zu machen. Audi Sport Asia-Fahrer Chen Weian aus China stand bereit, um auf Referenzrunden Daten zu sammeln und die Interessenten persönlich in den GT2-Sportwagen einzuweisen.

Audi R8 LMS GT4
Zweiter Saisonsieg in Amerika: Das Team CarBahn with Peregrine Racing feierte in der IMSA Michelin Pilot Challenge seinen zweiten Saisonsieg. Die Vorjahresmeister Tyler McQuarrie/Jeff Westphal, die erstmals in dieser Saison im Juli in Sebring ein Rennen im Audi R8 LMS GT4 gewonnen haben, standen in Laguna Seca bei der neunten Veranstaltung erneut ganz oben auf dem Podest. Westphal gelang nach einer Aufholjagd ein Foto-Finish: 25 Minuten vor Rennende lag der 34 Jahre alte Amerikaner noch an vierter Stelle. Dann überholte er auf dem Kurs in Kalifornien zwei Vordermänner. In der letzten Runde des Zwei-Stunden-Rennens lieferte er sich über mehrere Kurven einen Kampf im Zentimeterabstand mit dem bis dato führenden Aston Martin und gewann mit 0,757 Sekunden Vorsprung. McQuarrie/Westphal sind vor dem Finale in Sebring in zwei Wochen mit 15 Punkten Rückstand Tabellenzweite.

Amateur-Titelerfolg: Zwei zweite Plätze genügten Daniel Díaz-Varela und Manel Cerqueda beim Finale in Barcelona, um im Audi R8 LMS GT4 erstmals die Amateurwertung im GT Cup Open Europe zu gewinnen. Sie ließen zehn weitere Fahrer in der Tabelle hinter sich und wurden Zweite der Gesamtwertung. Der Spanier und der Andorraner pilotieren seit dem vergangenen Jahr den Audi R8 LMS GT4 des spanischen Teams Baporo Motorsport. Sie haben in diesem Jahr einen Sieg, sechs zweite Ränge und eine dritte Position in der europaweiten Rennserie herausgefahren.

Platz zwei in der Lausitz: In der ADAC GT4 Germany gelang dem Team T3-HRT-Motorsport am fünften Rennwochenende ein Podiumsergebnis mit dem Audi R8 LMS GT4. Mit zwei Roten Flaggen und einem Safety-Car waren die Bedingungen auf dem Lausitzring bei abtrocknender Strecke und Dämmerung am Sonntag anspruchsvoll. William Tregurtha/Hugo Sasse waren als Sechste in das Rennen gestartet. Das britisch-deutsche Fahrerduo verbesserte sich in dem einstündigen Wettbewerb bis auf den zweiten Platz. Nach Platz drei Anfang Oktober auf dem Sachsenring fuhr das Fahrerteam damit sein bislang bestes Ergebnis mit dem Audi R8 LMS GT4 ein.

Zwei Siege im Breitensport: Sophie Hofmann erzielte im Norddeutschen ADAC Börde Tourenwagen-Cup zwei Siege im Audi R8 LMS GT4. Im ersten Sprint in Oschersleben gewann sie ihre Klasse und belegte Gesamtrang vier, im zweiten Sprint gelang ihr sogar der Gesamtsieg.

Audi RS 3 LMS (TCR)
Klassentitel in der FIA WTCR: Das Team Comtoyou Racing feierte in der FIA WTCR vorzeitig einen Titelgewinn. Der Belgier Gilles Magnus ist im Audi RS 3 LMS nach fünf von sechs Veranstaltungen in der Rookie-Wertung uneinholbar. In 13 einzelnen Rennen seit September hat das Talent die Klasse für Nachwuchspiloten zehn Mal gewonnen und sich vor dem Finale in Adria einen Vorsprung von 130 Punkten aufgebaut. Drei seiner Wertungssiege feierte er am 1. November beim fünften Rennwochenende in Aragón. Dort gelang ihm mit Gesamtrang drei im ersten Rennen auch das beste Ergebnis der vier Audi-Privatfahrer, die in Spanien am Start waren. Zudem gewann Magnus die TAG Heuer Best Lap Trophy für die schnellste Rennrunde am gesamten Wochenende. Mit fünf jungen Fahrern nimmt fast ein Viertel aller Starter der FIA WTCR in diesem Jahr an der Rookie-Wertung teil. Für den Audi RS 3 LMS ist es bereits der sechste Klassentitel in der laufenden Saison und der 31. Erfolg dieser Art insgesamt. Gilles Magnus ist 21 Jahre alt und hat im Dezember 2018 einen Auswahlwettbewerb des belgischen Automobilclubs RACB in Zusammenarbeit mit Audi Sport in Neuburg gewonnen. Er ist nach einer Saison in der TCR Europe in diesem Jahr in die FIA WTCR aufgestiegen. In der Trophy-Wertung der FIA WTCR für Privatfahrer belegt Magnus vor dem Finale den zweiten Platz, gefolgt von seinen Teamkollegen Nathanaël Berthon und Tom Coronel.

Zweiter Saisonsieg in Japan: Das private Audi-Team Waimarama Kizuna Racing gewann beim dritten Lauf der Super Taikyu Series in Japan die TCR-Klasse. Nachdem die Mannschaft bereits den Auftakt gewonnen hatte, lieferte sie sich am dritten Rennwochenende in Okayama einen engen Kampf mit dem Honda-Team Floral Racing. Ein Baustein zum Erfolg war dabei der erste Boxenstopp, bei dem das Audi-Kundenteam eine Safety-Car-Phase nutzte, um den Zeitverlust zu minimieren. Nach drei Rennstunden gewannen Kizuna/Katsumasa Chiyo/Hironobu Yasuda/Riki Okusa im Audi RS 3 LMS mit 4,099 Sekunden Vorsprung. Damit wuchs ihr Tabellenvorsprung zur Saisonhalbzeit von fünf Punkten auf acht an. Platz drei ging an ein weiteres Team, das auf den RS 3 LMS vertraut: Das Audi Team Mars stand mit Taketoshi Matsui/Masanobu Kato/Masato Shimoyama/Yousuke Yamazaki auf dem Podium.

Zweiter Platz in Laguna Seca: Gavin Ernstone und Jon Morley erreichten beim neunten Lauf der IMSA Michelin Pilot Challenge in den USA den zweiten Platz. Nach zwei Rennstunden hatten sie in Laguna Seca 9,3 Sekunden Rückstand. Das Fahrerduo teilt sich einen Audi RS 3 LMS des Teams Road Shagger Racing und liegt als bestes Audi-Team vor dem Finale auf Tabellenrang drei.

Termine der nächsten Woche
06.–08.11. Austin (USA), 6. Lauf Trans Am
06.–08.11. Oschersleben (D), 13. und 14. Lauf ADAC GT Masters
06.–08.11. Oschersleben (D), 11. und 12. Lauf ADAC GT4 Germany
06.–08.11. Hockenheim (D), 5. und 6. Lauf GTC Race
06.–08.11. Hockenheim (D), 11. und 12. Lauf DTM Trophy
06.–08.11. Jarama (E), 11. und 12. Lauf TCR Europe
06.–08.11. Lédenon (F), 9. und 10. Lauf GT4 France
06.–08.11. Monza (I), 9. und 10. Lauf TCR Italy
06.–08.11. Monza (I), 4. Lauf Campionato Italiano GT Endurance
07.11. Highlands (NZ), New Zealand Endurance Championship
07.11. Zwartkops (ZA), 5. und 6. Lauf G&H Transport Extreme Supercars
07.–08.11. Motegi (J), 7. Lauf Super GT
07.–08.11. Barcelona (E), 4. Lauf Campeonato de España Resistencia
07.–08.11. Silverstone (GB), 6. Lauf British GT
 


 
Vier Ringe, vier angetriebene Räder: vier mal zehn Jahre quattro
Wer quattro sagt, meint Audi, und wer Audi sagt, meint sehr oft quattro: Das Prinzip der vier angetriebenen Räder ist eine tragende Säule der Marke – über 40 Jahre hinweg. Seit dem Debüt des Ur-quattro auf dem Genfer Automobilsalon 1980 hat Audi fast elf Millionen Autos mit quattro-Antrieb produziert und dabei die Allrad-Technologie immer weiter vorangetrieben. Ihr jüngster Stand ist der elektrische quattro mit elektrischem Torque Vectoring.

Presseinfo Audi

02.11.2020