Markus Schopp (TSV Hartberg): „Wenn sich einmal die Möglichkeit ergibt, sich zu verändern, dann wird auch der Trainer Markus Schopp irgendwann einmal sagen: ,Danke, TSV´“

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Der Free-to-Air Montag im TV: Zu Gast bei „Dein Verein“ waren am Montag ua Hartbergs Trainer Markus Schopp, WAC Co-Trainer Mo Sahli sowie der SKN St Pölten Sportvorstand Thomas Nentwich.

Alle Stimmen zu „Dein Verein“:

Markus Schopp (Trainer TSV Hartberg):
… angesprochen auf das Jahr 2020: „Das Jahr an sich war mega. Es waren fantastische Momente dabei – das Erreichen der Meistergruppe, das Spielen in der Meistergruppe, das Erreichen des Tabellenplatzes, dass man sich international noch qualifizieren kann und dann noch die beiden Spiele gegen die Wiener Austria zu bestehen und damit das Ziel erreicht zu haben, international zu sein. Man darf nicht vergessen – wir reden immer noch von Hartberg. Es war etwas, was ganz, ganz weit weg war. Und den Moment aber auch zu genießen und internationale Erfahrung sammeln zu dürfen. Es war ein sehr, sehr schönes Jahr, mit vielen Höhen und natürlich auch Momenten, die einfach auch dazu gehören. Aber es war für uns, in der Wahrnehmung, ein ganz tolles Jahr.“

… auf die Frage, wo er sich als Trainer weiterentwickelt hat, damit es so erfolgreich läuft: „Die Wahrheit ist, dass man erstens einmal dankbar sein muss, dass man überhaupt die Chance bekommt, auf diesem Niveau zu arbeiten. Dann bedarf es gewisser Leute, die dich dabei unterstützen. Auf diesem Weg ein großes Dankeschön an alle diejenigen, die mich über die ganzen Jahre begleiten durften. Dazu natürlich die Spieler, die sich auf unsere Ideen einlassen müssen und sich bereiterklären müssen, am Platz gewisse Dinge umzusetzen. Es gehören viele Leute dazu. Aber so wie sich die Spieler weiterentwickeln wollen, wollen auch wir uns weiterentwickeln. Wir haben in Österreich das große Glück, in einer Liga zu spielen, wo extrem viel passiert, sehr interessante Spielideen und Spielanlagen, mit denen man es zu tun bekommt und folge dessen muss man als Trainer auch versuchen, gute Lösungen zu finden. Eine extrem spannende Reise, die wahrscheinlich nie aufhören wird. Man ist immer auf der Suche, wie man gewisse Dinge besser machen kann.“

… auf die Frage, was die nächsten Schritte in seiner Trainer-Karriere sein werden: „Das eine ist, sich zu entscheiden, dass man den Weg des Traineramtes geht und dass sich Türen dann auftun, ist etwas ganz anderes. Da gibt es sicher sehr viele Beispiele, die diese Möglichkeit oft gar nicht bekommen. Ich bin in dieser glücklichen Situation gewesen, diese Chance zu bekommen, befinde mich in meiner dritten Saison als Cheftrainer. Für mich persönlich ist es eine Möglichkeit, auf extrem hohem Niveau noch gewisse Dinge zu probieren. Dieses Probieren ist bei einem Verein wie beim TSV Hartberg eine Spur leichter, als bei einem Verein, wo von Anfang an gewisse Dinge gefordert werden – da sprechen wir natürlich von Resultaten. Das bedeutet, dass es für mich eine bewusste Wahl war, in Hartberg ein Jahr zu verlängern, um an gewissen Dingen zu schrauben. Mir war komplett klar, dass es ein extrem schwieriges Jahr sein wird, weil einfach die letzten beiden Jahre extrem erfolgreich waren und sich die Erwartungshaltung natürlich verändert hat. Aber genau mit dieser Situation umzugehen und in dieser Situation Tiefschläge zu erleben, war in Wahrheit der Beweggrund, in Hartberg auf jeden Fall noch das eine Jahr zu machen. Wenn sich einmal die Möglichkeit ergibt, sich zu verändern, dann wird auch der Trainer Markus Schopp irgendwann einmal sagen: ,Danke, TSV´.“

… über seine Gedanken zur Stadionsituation in Hartberg: „Wir reden von einem Verein, der in den letzten Jahren ein gewisses Wachstum durchlaufen hat. Die große Frage, die sich der Verein und die Verantwortlichen stellen werden müssen ist, ob ihnen der Prozess genügt, so wie er momentan stattfindet oder gibt es die Möglichkeit einfach einmal größer zu werden. Größer zu werden heißt zwangsläufig, gewisse Dinge in Erwägung zu ziehen und ein neues Stadion, angepasst an die Region, angepasst an die Möglichkeiten die wir hier in der Oststeiermark haben, ist es ein interessanter und meiner Meinung nach, auch richtiger Schritt, sich Gedanken zu machen, ob man die Möglichkeit hat, ein neues Stadion zu bauen. Mit infrastrukturellen Veränderungen, die auch einfach die Situation mit sich bringt. Aktuell ist es ja so, dass wir uns Trainingsplätze auch mit anderen Leuten teilen müssen. Das ist eine Situation, die a la longue nicht dorthin führen wird, um wirklich professioneller zu werden. Und um die Frage zu beantworten: ,Ja, ich bin ein Befürworter dieser sehr ambitionierten Vorstellung`. Man darf ja nicht vergessen, dass man in unmittelbarer Nähe den Tabellenführer der zweiten Liga, mit Lafnitz, hat. Wir reden hier von momentan zwei sehr interessanten und erfolgreichen Mannschaften, in der gleichen Region. Vielleicht gibt es auch hier Synergien.“

Mo Sahli (Co-Trainer WAC):
… auf die Frage, was für den gestrigen Sieg gegen Salzburg ausschlaggebend war: „Die Mentalität, die Bereitschaft und der Fokus der Mannschaft. Wir wollten, dass wir auch das Ende gut machen. Nach der guten Form der letzten drei Wochen ist es uns gestern auch, Gott sei Dank, gut gelungen. Die Mannschaft hat wieder gezeigt, was für eine Qualität in den Spielern, im Team, im Trainerteam und im ganzen Verein steckt.“

… auf die Frage, warum man erst im Spätherbst so richtig erfolgreich wurde: „Es war von Anfang an nicht ganz einfach, aber am Ende haben wir die Abgänge verkraftet und die Situation mit Corona überwunden. Auch in der Europa League haben wir eine schwierige Gruppe erwischt. Aber am Ende hat es geklappt.“

… angesprochen auf die Spiele gegen Tottenham Hotspur: „Die Freude ist riesengroß, gegen solch eine Top-Mannschaft zu spielen. Ich denke, wir haben es verdient, dass wir gegen einen solchen Verein und Trainer wie Mourinho zu spielen. Die mega Freude ist da. Aber jetzt müssen wir die Pause genießen und in zwei Wochen beginnt dann die Vorbereitung. Dort wird unser Fokus aber einmal auf der Bundesliga liegen und dann kommt Tottenham.“

… auf die Frage, wie man die Situation mit Corona bezüglich Fitness so gut gelöst hat, da ja danach die Formkurve erst richtig nach oben ging: „Das liegt an der Mentalität und der Einstellung der Spieler, plus der Steuerung des Trainings. Da haben wir fachlich super Leute, die das wirklich gut gemacht haben.“

… angesprochen auf das heurige Ziel des WAC: „Erstes Ziel war und ist, dass wir in den drei Bewerben überwintern und in den Top 6 stehen. Wir blicken mit viel positiver Energie und optimistisch in die Zukunft, damit wir auch nächstes Jahr international spielen und auch das Cup-Finale in Klagenfurt ist ein Ziel. Es wäre schön, nach den tollen Jahren mit dem WAC, einen Titel zu holen. Warum nicht?“

… über die Wichtigkeit der Erfahrung als Interimscoach für seine persönliche Entwicklung: „Ich wollte damals dem Verein helfen und ihm etwas zurückgeben. Ich habe versucht alles zu geben und es ist mir gut gelungen. Ich habe dafür eine sehr gute Erfahrung bekommen.“

… über Ferdinand Feldhofer: „Man hat von Anfang an gemerkt, dass es passt, wir verstehen uns sehr gut und wir sprechen die gleiche Sprache im Fußball, auch wenn jeder seinen eigenen Dialekt hat.“

… auf die Frage, ob er in Zukunft in der zweiten Reihe bleiben will oder auch einmal Cheftrainer werden möchte: „Jetzt stört es mich nicht, dass ich in der zweiten Reihe stehe. Wichtig ist, dass mir der Job Freude macht und man sich mit dem Partner versteht und ähnlich denkt. Dass ist der Fall mit Ferdinand.“

Thomas Nentwich (Sportvorstand spusu SKN St Pölten):
… über das Spiel gegen Sturm: „Wir sind relativ gut ins Spiel gekommen, haben dann aber das Spiel aus der Hand gegeben und haben dann gebraucht, um wieder ins Spiel reinzukommen. Wir haben dann die Chance auf den Ausgleich nicht genutzt und es war dann irgendwo eine Frage der Zeit, wenn du nicht den Ausgleich machst, dass du dann das 0:2 bekommst. So ist es leider auch gekommen.“

… auf die Frage, ob für Reza Asadi überhaupt Platz im Team sei: „Ich glaube, da muss man noch ein wenig zuwarten. Wir sind im zentralen Mittelfeld mit Luxbacher, Pokorny und Ljubicic sehr gut besetzt und dann drücken auch noch einige Spieler nach. Der Reza hat ein paar Anpassungsprobleme gehabt, aber ich denke, dass er jetzt Woche für Woche im Training immer mehr aufgezeigt hat und ich bin mir sicher, dass er seinen Weg in St. Pölten machen kann.“

… über die Entwicklung von St. Pölten: „Wir haben im Sommer schon gewusst, dass wir definitiv Qualität dazubekommen haben. Es war am Anfang schwierig, da der Kader doch sehr stark verändert worden ist, haben aber gleich in den ersten Spielen gezeigt, dass wir einen sehr guten Fußball spielen können. Die Inkonstanz hat uns leider einen besseren Tabellenplatz gekostet. Das ist das größte Thema, das wir haben und verbessern müssen. Wenn wir das auch noch schaffen, dann denke ich, dass wir ganz gut liegen und ich hoffe natürlich, dass wir noch über den Strich rutschen.“

… angesprochen auf die Whatsapp-Gruppe von ihm, Trainer Ibertsberger und Sportdirektor Zellhofer: „So wie in jeder anderen Gruppe – da tauscht man einfach Informationen aus.“

… auf die Frage, wie viel Input er als Sportvorstand in dieser Gruppe geben kann: „In das Tagesgeschäft bin ich überhaupt nicht involviert. Ich habe diese Rolle ja ehrenamtlich inne. Aber ich bin am Rande mit dabei. Aber verantwortlich sind die Personen, die beim Verein angestellt sind und täglich ins Ganze involviert sind. Alles andere macht auch wenig Sinn.“

… angesprochen auf die Causa Alexander Schmidt und wie der Stand der Dinge mit dem LASK momentan in dieser Causa ist: „Alex Schmidt ist ein wichtiger Spieler bei uns, der einen Vertrag bis Sommer hat. Ob es Gespräche gibt oder nicht, ist Thema des Sportdirektors, da bin ich auch nicht involviert. Aber ich gehe davon aus, dass der Alex Schmidt über den Winter hinaus bei uns bleiben wird.“

… auf die Frage, ob im Winter noch ein neuer Spieler kommt: „Jeder Verein schaut sich um. Man weiß ja nie, ob ein Spieler vom eigenen Verein weggeht. Darum halten wir immer die Augen nach guten Spielern offen. Ob es dann tatsächlich zu einem Transfer kommt, wird man in den nächsten Wochen sehen.“

Presseinfo Sky Österreich

21.12.2020