Coole Japaner besiegen fehlerhafte Österreicher

Der zweifache Weltmeister und aktuelle Vize-Weltmeister lässt den Österreichern kaum eine Chance. Rund 6.000 begeisterte Fans sahen in der Grazer UPC-Arena zwar ein phasenweise ausgeglichenes Spiel, jedoch sind WM-Medaillen für die Gastgeber nur mehr durch Sensationssiege in Reichweite.
Erstes „vorsichtiges“ Abtasten beider Mannschaften
Das Auftaktspiel der Gruppe B begann mit dem Kick-Off der österreichischen Nationalmannschaft, und allein der Return von Wide Receiver Noriaki Kinoshita bis zur 34-Yard-Linie der Österreicher zeigte, dass sich die Heimmannschaft auf schnellen und disziplinierten Football der Japaner einstellen muss. Nach einem Sack von Michael Süss an Quarterback Tetsuo Takata, versuchte die japanische Mannschaft durch ein Fieldgoal in Führung zu gehen, doch dieser konnte geblockt werden. Der anschließende Gegenangriff der Österreicher konnte wiederum von den „Samurais“ an der eigenen 40-Yard-Linie gestoppt werden, wobei Running Back Florian Grein immer wieder offensive Akzente setzen konnte. Der darauffolgende Drive der Japaner brachte kaum Raumgewinne. Kurz vor der dem Ende des ersten Viertels, zeigte Andreas Pröller seine Receiver-Qualitäten und fing einen weiten Querpass von Quarterback Chris Gross, bevor die Seiten gewechselt wurden.
Österreich versucht alles – Japan gelingt alles
Das zweite Viertel begann gleich mit einer hektischen Szene. Der österreichische Wide Receiver Jakob Dieplinger fing zwar einen weiten Ball von Chris Gross in der Endzone, jedoch wurde kein Touchdown gegeben, da die Referees ein Foul gesehen haben. Die Gastgeber steckten jedoch nicht auf und gingen durch ein Fieldgoal von Peter Kramberger, neun Minuten vor dem Seitenwechsel, mit 3:0 in Führung. Die Freude über die Führung währte jedoch nur kurz, denn nur knapp 40 Sekunden später, tankte sich Running Back Tomokazu Sueyoshi durch die österreichische Defense zum Touchdown, und damit zur 3:7-Führung, durch. Dass der Schock tief saß, konnte im anschließenden Drive der Heimmannschaft beobachtet werden, da dem japanischen Defense Back, Koki Kato, eine Interception samt weitem Lauf nach einem Pass von Chris Gross gelang. Diese kurze Distanz verwertete die japanische Mannschaft mit einem Griff in die Trickkiste durch Yasuhiro Maruta. Er täuschte, knapp 4:30 vor dem Seitenwechsel, einen Fieldgoal-Versuch vor und lief schlussendlich selbst zum Touchdown – 3:14. Im Gegenzug konnten sich die Österreicher in die Nähe der japanischen Endzone vorkämpfen und wandelten ihr Engagement mit einem weiteren Fieldgoal von Peter Kramberger, 30 Sekunden vor der Halbzeit, in Punkte und somit zum 6:14 um. Während die Österreicher Hoffnung schöpften, konnten die Japaner abermals nachsetzen und vergrößerten ihren Punkte-Vorsprung durch ein Fieldgoal von Daisuke Aoki zur japanischen 17:6-Halbzeitführung.
Ausgeglichenes drittes Viertel
Kaum aus der Kabine gekommen, musste Österreichs Quarterback, Chris Gross, abermals eine Interception hinnehmen – Defense Back Koki Kato fing seinen Pass ab und brachte den Vize-Weltmeister wieder in Ballbesitz. Der folgende Drive der Gäste brachte jedoch nichts ein, sodass das „Ei“ schlussendlich zum Team-Austria gepuntet werden musste. Spiegelbildlich verlief dann der Gegenangriff der Österreicher, die ebenfalls nicht über einige Yards und einen anschließenden Punt hinauskamen. Der anschließende Angriff der Insulaner konnte immer wieder durch die österreichische Nationalmannschaft behindert und schlussendlich sogar verhindert werden. Der Fieldgoal-Versuch von Daisuke Aoki ging knapp daneben, wobei der folgende Drive der Gastgeber nur wenige Yards einbrachte.
Japan lässt keine Zweifel aufkommen
Kurz nachdem der japanische Wide Receiver Shoei Hasegawa das Spielfeld verletzungsbedingt verlassen musste, konnten die Gäste die Führung weiter ausbauen. Running Back Tomokazu Sueyoshi lief sechseinhalb Minuten vor dem Spielende in die österreichische Endzone und stellte mit seinem zweiten Touchdown des Nachmittags auf 24:6 für Japan. Die verbleibenden Minuten waren vor allem von den Verteidigungen beider Mannschaften geprägt, was zur Folge hatte, dass es zu keinen weiteren Punkten kam. Abgerundet wurde der beeindruckende Sieg der Japaner von der anschließenden MVP-Ehrung, die einerseits der japanische Quarterback, Tetsuo Takata, und bei den Österreichern, Running Back, Florian Grein, erhielt.
Rick Rhoades (Teamchef Österreich): „Ich bin enttäuscht. Speziell in der ersten Hälfte haben wir Chancen ausgelassen. Wir haben die meiste Zeit des Spiels mit einem großartigen Team gut mitgehalten. Wir haben nicht viele Fehler gemacht – die waren entscheidend. Dazu haben uns einige Strafen eine bessere Feldposition gekostet.“
Kiyoyuki Mori (Headcoach Japan): Die Mannschaft hat gut gespielt, ich erwarte mir im nächsten Match, gegen Frankreich, ein ähnliches Spiel. Der Ausfall von Shoei Hasegawa schmerzt. Er ist unser bester Receiver.
Österreich vs. Japan 6:24 (6:17)
UPC-Arena Graz, 6.000 Zuschauer
Presseinfo AFBÖ
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09.07.2011