
Für den KAC geht es in der bet-at-home ICE Hockey League mit einem Auswärtsspiel bei den Black Wings Linz weiter.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC liegt unverändert auf Tabellenplatz fünf der bet-at-home ICE Hockey League, verlor in den vergangenen beiden Wochen aber einigen Boden hinsichtlich seines Punkteschnitts pro Partie: Die Rotjacken vermochten aus dem Spiel heraus in nur einer ihrer jüngsten sieben Begegnungen mehr als zwei Treffer zu erzielen, daraus resultierten in den vergangenen sechs Runden gleich vier Niederlagen. Der Titelverteidiger holte aus seinen letzten vier Spielen lediglich drei Zähler, obwohl man in diesem Zeitraum 46 Torschüsse und 100 Torschussversuche mehr abgab als die vier Gegner gemeinsam. Als unzureichend effektiv präsentierten sich die Rotjacken in den vergangenen sechs Wochen auch bei numerischem Vorteil: Seit dem 9:1-Kantersieg gegen Villach mit fünf PowerplayTreffern konnten die Klagenfurter in elf Begegnungen nur vier ihrer 40 Überzahlmöglichkeiten in Torerfolge verwandeln.
Die Black Wings Linz durchleben die zweite schwierige Saison hintereinander, aus 41 Partien stehen nur zehn Siege zu Buche. Im 22. Jahr in der höchsten Spielklasse werden die Oberösterreicher in der Endabrechnung erstmals keinen einstelligen Tabellenplatz belegen, auch rechnerisch ist für sie maximal noch ein Überholen Dornbirns und damit der Sprung auf Platz zwölf möglich. Der zweifache Meister (2003, 2012) ist aktuell gleichzeitig jenes Team in der ICE Hockey League, das am wenigsten Treffer pro Partie erzielt (2,17) und am meisten Gegentore pro Spiel kassiert (3,66) hat. Auch in beiden Special Team-Wertungen belegt das Team von Head Coach Raimo Summanen den letzten Platz. Der Finne, der seit Ende November auf der Kommandobrücke steht, konnte die Winning Percentage der Black Wings gegenüber seinem Vorgänger Dan Ceman (20,0 Prozent) nur marginal (auf 23,8 Prozent) steigern. Vermochte Linz in seinen ersten 20 Erstligajahren noch knapp zwei Drittel seiner Heimspiele zu gewinnen, stürzte dieser Wert in der vergangenen Saison auf gut ein Drittel ab, um heuer mit einem Viertel einen historischen Tiefststand zu erreichen.
DER GEGNER:
|| SPIELER IM FOKUS ||
Das Um und Auf im Spiel der Black Wings ist Kapitän Brian Lebler, der mit 44 Zählern aus 41 Saisoneinsätzen die teaminterne Scorerwertung überlegen anführt. Der schussstarke Flügelstürmer hat heuer bereits wieder 24 Treffer erzielt, innerhalb der Mannschaft am nächsten kommt diesem Wert Neuzugang Emil Romig mit neun Toren. Im Vergleich zum letzten Duell der Rotjacken mit Linz nicht mehr im Kader der Oberösterreicher steht Dragan Umičević, der im Verlauf seiner Karriere in der Liga in gleich 13 von 16 Begegnungen mit Klagenfurt angeschrieben und dabei insgesamt 25 Scorerpunkte gesammelt hat. Sein ursprünglicher Ersatz, der Kanadier Colin Smith, hat den Klub zwischenzeitlich wieder verlassen, ebenfalls bereits weitergezogen ist Verteidiger Maxime Lamarche, auch Josh Roach steht verletzungsbedingt nicht mehr im Aufgebot. Im aktuellen Team finden sich gleich drei ehemalige KAC-Cracks: Blaž Gregorc (Meister 2021), Ramón Schnetzer (Meister 2019) und Marco Brucker (Vizemeister 2017) können auf durchaus erfolgreiche Zeiten in Klagenfurt zurückblicken. Ebenfalls im Fokus des Interesses steht Stürmer Julian Pusnik, der nicht nur der Enkel der rot-weißen Klublegende Josef Puschnig ist, sondern der 2016/17 auch in fünf Partien für das AHLTeam des EC-KAC auflief.
|| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC ||
Den Konkurs des gleichnamigen Vorgängerklubs im Jahr 2005 ignorierend, ergibt sich für Duelle zwischen Linz und dem EC-KAC eine Kontinuität über die vergangenen mehr als 21 Jahre, seit der Liga-Neugründung (2000) stehen sich die beiden Teams durchgehend gegenüber. Von den seither 141 Begegnungen entschieden die Black Wings die Mehrheit, nämlich 77, für sich, für die Rotjacken stehen 64 Erfolge zu Buche. Dieser Trend setzte sich bislang auch heuer fort, beide bisherigen Saisonduelle standen nach regulärer Spielzeit unentschieden, der Titelverteidiger ist neben Dornbirn das einzige Team, gegen das Linz heuer noch keinen „Nuller“ hinnehmen musste. Auswärtsspiele in Oberösterreich konnten die Klagenfurter in der jüngeren Vergangenheit allerdings recht erfolgreich gestalten: Jede der letzten drei Konfrontationen dort endete mit einem rot-weißen Sieg, seit Beginn der Saison 2018/19 musste sich der EC-KAC in Linz bei nur einem von acht Auftritten in regulärer Spielzeit geschlagen geben.
|| DAS LETZTE DUELL ||
Die letzte direkte Begegnung zwischen dem EC-KAC und den Black Wings Linz datiert vom 19. November, sie wurde ebenfalls in Oberösterreich ausgetragen und endete mit einem 3:2-Erfolg der Klagenfurter nach Penaltyschießen. Nicht nur weil die Gastgeber erst in der Schlussminute und mit sechs Feldspielern zum zwischenzeitlichen Ausgleich kamen, darf aus rot-weißer Sicht durchaus von einem Punktverlust gesprochen werden, war die Mannschaft von Petri Matikainen und Juha Vuori doch über 60 Minuten hinweg das bessere Team. Hinsichtlich der Erfolgsquote am Faceoff-Punkt verbuchten die Kärntner ebenso große Vorteile wie bei der Zeit im Puckbesitz (jeweils 55 zu 45 Prozent), auch bei den Torschüssen (30:21, davon 13:7 aus dem Slot) hatte der EC-KAC die Nase vorne. Die Rotjacken gaben eine von Daniel Obersteiner und Niki Kraus herausgeschossene 2:0-Führung aus der Hand, hatten im Penaltyschießen am Ende aber die beiden Protagonisten des Shootouts in ihren Reihen: Goalie Sebastian Dahm war in acht Versuchen nicht zu bezwingen, Thomas Koch traf unter insgesamt 16 Schützen als einziger regelkonform.
DIE PERSONALIEN:
Neben Nick Petersen, Thomas Koch, Dennis Sticha und Johannes Bischofberger steht beim EC-KAC mittlerweile auch Jakob Holzer auf der Verletztenliste, der Goalie musste zuletzt einen Rückschlag in seinem Genesungsprozess hinnehmen. Für die Begegnung mit den Black Wings Linz ist zudem Thomas Hundertpfund fraglich, der nach dem Spiel beim HC Pustertal erkrankt ist und nicht am Samstagstraining teilnehmen konnte. Unabhängig von der Mitwirkung des Mittelstürmers wird der Trainerstab personelle Veränderung in allen vier Angriffsformationen vornehmen. Torhüter Florian Vorauer, Verteidiger Andrej Tavželj sowie die Stürmer Samuel Witting und Fabian Hochegger sind am Samstagabend für Einsätze im Future Team vorgesehen, das in der Alps Hockey League zu Hause gegen den EC Bregenzerwald antritt.
DER KOMMENTAR:
„Ich denke, dass Linz ein deutlich besseres Team hat als es die Tabelle aussagt. Als ich im Herbst an die Black Wings verliehen war, hätte ich es mir nie gedacht, dass diese Mannschaft das Tabellenschlusslicht sein wird. Gefährlich macht Linz natürlich Brian Lebler, einer der Topscorer in der Liga, und auch generell glaube ich, dass das Team im Angriff wie auch in der Abwehr einiges offensives Potenzial aufweist. Wir dürfen diesen Gegner nicht unterschätzen, denn als Mannschaft mussten wir in den letzten Wochen mehrfach feststellen, dass es gegen kein Team in dieser Liga ein leichtes Spiel gibt. Gegenüber unseren jüngsten Partien müssen wir einen Weg finden, die unerzwungenen Fehler abzustellen, die einfachen, unbedachten Scheibenverluste. Ich denke, dass wir gerade am Freitag ein gutes Spiel gemacht haben, doch gab es ein paar Wechsel, in denen wir förmlich geschlafen haben, und dafür wurden wir eiskalt bestraft. Das müssen wir in jedem Fall vermeiden.“ (David Maier, Stürmer EC-KAC)
Medieninfo EC KAC
05.02.2022